10. Kapitel

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Nachdem der Schultag wieder vorbei war blieb ich ewig bei den Treppen im Eingangsbereich stehen. Ich versank in Gedanken, als die Gruppe von Mädchen auf mich zu kam. „Wenn haben wir denn da?", sagte die Anführerin, worauf ich eigentlich abhauen wollte, doch zwei weiter versperrten mir den Weg. „Was wollt ihr?", fragte ich nun genervt und sofort begann die 5 zu gackern. Ich wusste nicht, was genau so lustig war außer das Gewieher von den Mädchen.

Plötzlich verstummten sie und sahen mich böse an, weshalb ich eine Augenbraue fragend in die Höhe zog. „Wir wissen was du mit Daniel vor hast. Du sollst dich von ihm fern halten! So eine Schlampe wie dich braucht er nicht! Ich bin bei ihm viel besser aufgehoben!", ging mich die aufgeblasene Kuh an. „In wie fern, wenn ich fragen darf?", gab ich zurück und kurz bevor sie antworten wollte legte sich eine Hand auf ihre Schulter.

„Könntest du bitte weg gehen? Ich wollte noch mit Amy zu mir nach Hause gehen. Du kostest nur Zeit und das Essen wird kalt.", meinte Taddl kühl und drückt sich an ihr zu mir vorbei. „Ich soll wieder mit zum Essen?", fragte ich überrascht. „Klar! Es war so schön gestern.", erwiderte der Größere. „Mahn, T! Dann musst du aber morgen wieder mit zu mir! Irgendwie muss ich mich doch erkenntlich zeigen.", meinte ich und schlug ihm freundschaftlich gegen die Schulter, weshalb er mich angrinste.

„War schön mit euch zu plaudern. Tschüss!", waren die letzten Worte Taddl's, welcher mich dann an den Mädchen vorbei und aus dem Gebäude zog. Zuerst ließ ich mich mit ziehen, doch blieb dann stehen. Taddl sah mich verwirrt an. „Amy? Was ist los?", er wirkt besorgt und kommt etwas näher zu mir. „Ich versteh nicht wieso du das tust...", flüsterte ich und sah auf den Boden. „Sollte ich es leicht nicht?", er ist deutlich verwirrt und sieht mich fragend an. „Nein!", meinte ich etwas lauter. „Und wieso nicht?", fragte er mich weiterhin ruhig. „Weil ich es nicht verdiene!", meinte ich und er schüttelt einfach ungläubig den Kopf. „Amy... Das stimmt doch nicht...", flüsterte er. „Woher willst du das wissen?! Du kennst mich nicht! Du weißt nichts über meine Vergangenheit oder meine Freunde, die ich hatte, und am wenigsten weißt du wer ich bin!", sagte ich und war den Tränen nah.

„Ist das nicht egal?", fragte er mich plötzlich, worauf ich ihn ansah. „Ist es nicht egal, wenn ich dich noch nicht kenne? Das ich wenig über dich, deine Vergangenheit und deine Freunde weiß? Wir haben alle Zeit der Welt, wo du mir noch so viel erzählen kannst. Musst du mich jetzt wirklich vertreiben? Oder willst du mich etwa vertreiben, damit du weiter unterdrückt und gepiesackt wirst?", sagte er und er klang nicht ärgerlich oder sauer. Er war ruhig und sah mich etwas besorgt an...

„Ich...", begann ich, doch wusste nicht, was ich antworten sollt. Er nahm meine zweite Hand in seine und sah zu mir runter. „Soll ich gehen?", fragte er. „Ja! Nein... Ich weiß es nicht!", ich bekam Tränen in den Augen und wusste nicht was ich machen sollte. Sanft schloss er mich in seine Arme und ich weinte stumm in sein T-Shirt. Beruhigend strich er mir über den Rücken und ich krallte mich an ihn. Nach einer Zeit löste er sich etwas von mir und meinte: „Lass uns jetzt gehen, sonst wird das Essen kalt oder Lulu macht sich Sorgen." Darauf stupste er kurz auf meine Nasenspitze und ging etwas voraus. Perplex blieb ich stehen und sah ihm nach.

Etwas weiter vorne hielt er an machte auf den Fersen kehrt und sah mich an. „Kommst du?!", rief er mir zu und deutete mit seiner Hand, dass ich herkommen sollte. Leicht lächelte ich wieder und rannte zu ihm, wo wir nur noch 2 Minuten gehen mussten, um dann bei dem Hochhaus anzukommen. Zusammen sprinteten wir die Treppen die Wette empor und klopften bei der Wohnung von Luna und Ards an.

„Herein!", ertönte es und wir beide traten ein. „Kommt ihr auch mal!", meinte Ardy grinsend als er uns sah. Ich fühlte mich etwas schlecht und wollte etwas sagen, doch T ergriff bereits das Wort: „Ja... Ich hab den falschen Weg genommen... Ist noch etwas ungewohnt." Etwas irritiert sah ich ihn an, doch er zwinkerte mir lächelnd zu, worauf auch ich Lächeln musste.
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Amy_Heart❤️

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