Kapitel 15

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Vicky

Nach dem alle Gäste gegangen sind sitze ich noch eine Weile in den Gartenstuhl und warte auf Mike, damit wir die Kinder zusammen ins Bett bringen können. Ich werfe einen Blick auf Jojo und Abba und muss zugeben, dass es mich wahnsinnig glücklich macht die beiden beim Schlafen zu beobachten. Wie friedlich sie aussehen. Wie kleine Engel die ihren Eltern wahnsinnig ähnlich sehen. Doch am meisten muss ich über Otis schmunzeln. Mikes Miniversion, die ihm auch in so jungen Jahren schon wahnsinnig ähnlich sieht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Mike zurück in den Garten und nimmt sowohl Otis als auch einen der Zwillinge in seine Arme und macht sich auf den Weg ins Haus. Vorsichtig stehe ich auf um Jojo auf meinem Arm nicht zu wecken. Langsam gehe ich rein und mache mich auf den Weg nach oben zu den Zimmern der Kinder und in Richtung von Jojo und Abbas Zimmer. Denn die Zwillinge teilen sich natürlich ein Zimmer. Ich schleiche mich in das Zimmer, ziehe Jojo die Schuhe aus ohne sie zu wecken und lege sie in ihr Bett. Abba liegt schon im Bett und schläft tief und fest.

Aber wo ist Mike? Leise verlasse ich das Zimmer und schließe die Tür. „Mike? Wo bist du?", flüstere ich und mache mich auf die Suche, bis ich bemerke das in Otis Zimmer das Licht an ist. „Mike? ", frage ich und betrete Otis Zimmer in dem Moment in dem Mike seinen Sohn liebevoll zudeckt und ihm einen Kuss auf die zerwuschelten Haare gibt. Mein Herz macht einen kleinen Satz. Mein Gott wie süß.

Nun dreht sich Mike zu mir und grinst mich glücklich an. Zusammen verlassen wir auch Otis Zimmer und machen uns wieder auf den Weg in den Garten. Wir setzen uns dieses Mal jedoch nicht auf einen der Gartenstühle sondern direkt auf die Wiese. Schulter an Schulter in den Sternenhimmel blickend. So sitzen wir da. Schweigend. Die Ruhe genießend. Mike ist der erste der die Stille beendet.

„Sie werden so schnell erwachsen. Die Mädchen und besonders Otis. Ich kann das manchmal garnicht glauben.",sagt er und grinst dabei nachdenklich. „Das stimmt. Mir kommt es wie gestern vor als er auf die Welt gekommen ist. Wie nervös du warst und wie panisch. Anna war die Ruhe selbst als ihr euch auf den Weg ins Krankenhaus gemacht habt. Weisst du noch das ich an dem Abend bei euch war und wir noch Pizza gegessen haben? ", entgegne ich und fange an zu lachen.

„Stimmt. Ich weiß noch dass ich völlig panisch war und Anna gesagt hat ich soll mich zusammen reißen, da sie ja das Kind bekommt. Nicht ich!", stimmt er mit ein und wir beide können uns nicht mehr zusammen reißen. Ich bekomme Angst das wir die Kinder mit unserem Lachen wecken könnten. Doch ich genieße es ihn Lachen zu hören. Ich habe das mehr vermisst als ich gedacht hatte. Doch dann sehe ich ein Zucken in seinem Gesicht und er wird ernster.

„Fehlt sie dir manchmal auch so sehr?", fragt er nun und mein Herz zieht sich zusammen. Natürlich vermisse ich Anna. Jeden Tag sie war meine beste Freundin. „Anna? Jeden Tag. Ich würde sie gerne so oft um Rat bitten. Egal um was es geht. Ich habe sie heute vermisst auch wenn der Tag wunderschön war. Eine Grillparty ohne Anna funktioniert nicht", gebe ich zu und spüre das mir Tränen in die Augen steigen. „Ich vermisse sie. Besonders wenn ich die Kinder sehe. Vorallem Jojo und Abba, sie sind ihr so ähnlich. Ich habe Angst ihnen nicht auszureichen oder was falsch zu machen. Deshalb bin ich so froh dass du bei uns bist", sagt er und ich höre die Trauer und Unsicherheit in seiner Stimme.

„Du bist ein toller Dad. Ich sehe das seit dem ich bei euch bin. Ich habe dich gerade mit Otis gesehen und ich habe gesehen wie viel Liebe du ihm schenkst.",entgegne ich ihm und lege ihm meine von der mittlerweile Kälte zitternden Hand auf den Arm. Dies scheint er gemerkt zu haben. „Ist dir kalt? Soll ich dir mein Hemd geben? Oder willst du lieber rein?", fragt er mich während er mir wärmend über die Arme reibt. Da ich noch etwas draußen bleiben möchte um mit ihm die Sterne zu beobachten zucke ich nur mit den Schultern. Darauf zieht er sein rot-schwarz kariertes Hemd aus und reicht es mir zum überziehen.

Dankbar schlüpfe ich in das weiche und warme Hemd und genieße die Wärme und den angenehmen vertrauten Geruch von Mikes Parfüm. So sitzen wir nun noch eine Ewigkeit da und schauen in die Sterne. Nach einiger Zeit überkommt mich meine Müdigkeit und ich lehne mich bei Mike an, der einen Arm um mich legt.
Ein Gefühl von Geborgenheit überkommt mich. Ich schließe die Augen und genieße dieses Gefühl...

Hallo ihr Lieben hier ist ein neues Kapitel ☺️

Crossing a lineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt