Kapitel 23

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Vicky

Die letzte Woche verlief wie erwartet. Konzert, Interview und Meet and Greet. Mike findet sowohl die Meet and Greets als auch die Interview extrem Kräfte raubend. Nicht weil er sich nicht freut Kontakt zu seinen Fans aufzunehmen. Er hat Angst wie sie nach dem Vorfall auf ihn reagieren. Wir alle sprechen nicht über den Vorfall seit dem er passiert ist. Niemand von uns sieht die Notwendigkeit die Wunde erneut aufzureißen.Um ehrlich zu sein sind wir froh das sie verheilt ist.

Wenn die Klatsch-Presse, dass doch genau so sehen würde. Sie haben die Aufzeichnung trotz androhen einer Klage ausgestrahlt und nun ist der Vorfall in aller Munde. Mikes und meine Beziehung ist zum Glück zur Normalität zurüchgekehrt. Na ja zumindest fast. Das Kribbeln wenn er mich ansieht ist leider noch vorhanden. Jetzt sitze ich erneut am Küchentisch des Tourbusses und schlürfe meinen Kaffee aus einer der gelben Tassen, die wir von Zuhause mitgenommen haben. Moment habe ich unser Zuhause gesagt? Ich meine natürlich habe ich die Zeit nach dem Unfall bei den Shinodas gewohnt. Trotzdem ist es ja Mikes und Annas's Zuhause. Vielleicht sollte ich Mike darauf ansprechen, ob es an der Zeit ist, in meine Wohnung zurück zu ziehen wenn die Tour in zwei Wochen zu Ende ist.

"Guten Morgen Sonnenschein.", sagt eine Stimme, die mich zurück ins hier und jetzt holt. Ein übermüdeter Rob sitzt mir gegenüber und schaut mich verschlafen über den Rand seiner eigenen Tasse an. "Wo sind Mike und die Jungs?", will ich wissen, den Mike und co waren verschwunden bevor ich heute morgen aufgewacht bin. Nur Rob und ich sind in dem Bus zurück geblieben. "Warum bist du im Moment so nachdenklich irgendetwas bedrückt dich doch.", bemerkt er und sieht mich auf seine Bourdie Art fürsorglich an. Seine treuen braunen Augen auf mich gerichtet. Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.

"Du merkst immer wenn etwas nicht stimmt oder Rob? Weißt du nicht nur Mike ist von dem Vorfall betroffen. Anna war meine beste Freundin und ich vermisse sie sehr. Früher war sie die erste Person die ich angerufen wenn ich ein Problem hatte. Die Probleme waren auch nie groß. Jetzt ist meine Person weg und ich muss mich um ihren Mann und ihre Kinder kümmern. Davon habe ich doch keine Ahnung. Sie hatte einen Plan. Immer und ich nicht. Ich habe alles stehen und liegen lassen um bei Mike zu wohnen und das war die Aufgabe, die von da an mein Leben gefüllt hat. Und ....und jetzt sieht es so aus als wäre es Zeit, dass ich mich zurück ziehe. Und dann habe ich garkeine Aufgabe in meinem Leben mehr", schluchze ich die letzten Sätze. Mir ist garnicht aufgefallen, dass ich angefangen habe zu weinen. Eine raue schwere Hand legt sich auf meine. So unfassbar vertraut und besser als jede Umarmung. Der Daumen der Hand fährt langsam über meinen Handrücken. Mein Puls verlangsamt sich.

Ich schaue in Robs braune Augen, die mich voller Mitgefühl anschauen. "Oh Vicky ich verstehe deine Sorgen, aber die sind total unbegründet. Ich weiß nicht ob du siehst, was ich sehe, Mike ist zum ersten Mal wieder richtig glücklich seit Anna. Er fängt wieder an zu lachen und das ist wunderschön zu sehen. Ich glaube nicht, dass Mike bereit ist, diese neu gefundene Freude gehen zu lassen. Ich glaube nicht, dass er möchte dass du gehst. Außerdem haben sich die Kinder so daran gewöhnt, dass du da bist. Sie brauchen eine Frau im Haus. Du weißt, das Mike ein toller aber auch ein sehr chaotischer Dad ist. Rede doch mit ihm über deine Sorgen. Ich bin mir sicher, dass dir das deine Ängste nehmen kann.", antwortet Rob auf meine Bedenken.

"Ja aber sollte ich ihm nicht Raum lassen. damit er ausgehen kann um neue Leute kennen zu lernen?"; frage ich und merke die Röte in meine Wangen steigen.

"Ich glaub, dass Mike sich schon bemerkbar machen würde, wenn er die Nähe zu dir als störend empfinden würde. Zumindest auf dem Schlafsofa sieht es nicht so aus als wolle er Abstand zu dir. Aber ich muss jetzt auch los und die Jungs suchen. Bis später Vicky.", beendet er die Unterhaltung und verlässt den Bus bevor ich nachfragen kann wie er das meint.

"Rob wie meinst du das?", rufe ich noch, doch bekomme keine Antwort. Nun sitze ich alleine in dem Tourbus, mit meinen Gedanken, die nicht aufhören in meinem Kopf zu kreisen und sich immer wieder wiederholen. Wie ein nerviger Ohrwurm.

Wie meint er dass, das Mike keinen Abstand von mir will????

Crossing a lineWhere stories live. Discover now