Albtraum

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Er schrei mich mit einer Wut an, die ich noch gar nicht von ihm kannte. Na gut, ich kannte ihn so gut wie gar nicht. Er schüchterte mich so sehr ein, dass ich einfach los sprach, ohne darüber nachzudenken was ich genau sagte. "Na gut, ja, ich habe nach einem Ausweg gesucht, aber keinen gefunden, also habe ich aufgegeben. ich mach's auch nie wieder, aber bitte schlag mich nicht nochmal." Ich weinte nun. Er hatte mich so eingeschüchtert, dass ich nicht mehr anders konnte als zu weinen. Wäre ich doch bloß gestorben, dann wäre ich jetzt nicht in dieser Lage. "Ach Honey, du hast mich enttäuscht. Ich dachte ich könne dir vertrauen, aber anscheinend doch nicht." 

"Was machst du jetzt mit mir?" Ich weinte nach wie vor, traute mich jedoch nicht in seine Augen zu sehen. Er nah mein Kinn und zwang mich so ihm ins Gesicht zu sehen. "Ich würde dich am liebsten bestrafen, aber ich gebe dir noch eine zweite Chance. Lass sie mich nicht bereuen. Merke ich, dass du auch nur einen Gedanken ans abhauen verschwendest bist nur noch eine meiner Sklavinnen, und du wirst ja bestimmt wissen wie diese behandelt werden." Leo stand auf und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen raus. 

Wieso hatte ich auch versucht abzuhauen, ich hätte es doch wissen müssen. In jedem Buch stand etwas über Kameras, also warum sollte es jetzt anders sein. 

Ich wollte mich nicht weiter in Selbstmitleid wiegen, darum beschloss ich Fernsehen zu schauen. Er hatte sowohl Videothek als auch Kabel. Wirklich Lust auf Werbung hatte ich gerade nicht, weshalb ich in der Videothek etwas schnüffelte, und zum Glück hatte er meine absolute Lieblingsserie Lucifer. Man ich liebe diesen Kerl einfach. Lucifer sieht immerhin gut aus und hat sowohl Geld als auch Macht. Nach ungefähr sechs Folgen schlief ich irgendwann ein.

Ich rannte die Treppe nach oben auf den Dachboden, der genauso schäbig und heruntergekommen aussah wie auch der Rest des Hauses. Ich schaute mich hektisch um und beschloss Zuflucht im Bad zu suchen. "Honey, du kannst dich nicht verstecken, ich finde dich!", hörte ich Leo vom Fuße der Treppe aus rufen, gefolgt von einem teuflischen Lachen. 

Das Bad sah mit Abstand am schäbigsten aus, überall klebte Blut an den Wänden und die Decke kam schon runter, aber zum glück war das Fester zerbrochen. Ich ging zu ihm und schaute nach unten. Es war verdammt hoch, doch es war meine einzige Change zur Flucht aus dieser Hölle. 

Doch bevor ich auch nur auf der Fensterbank saß hörten die Schritte vor der Tür auf. F*ck! Leo rüttelte an der Tür und schaffte es sie zu öffnen. Ich saß inzwischen auf der Fensterbank und blickte zur Tür und somit auch in Leos Augen. Sein gieriger Blick ließ mir das Blut in den Andern gefrieren. Er kam plötzlich mit schnellen Schritten auf mich zu und ich sprang von der Bank. Ich realisierte, dass ich gerade in meinen eigenen Tod gesprungen war und mein kurzes Leben zog an mir vorbei.

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"Honey, wach auf, das war nur ein Traum.", rüttelte Leo mich wach. Als ich ihn sah begann ich sofort zu schreien und ihn von mir weg zu stoßen. "Fass mich nicht an du Monster.", zischte ich ihn an und rückte weg von ihm bis ich auf den Boden fiel. Er kam mit blutverschmierten Händen auf mich zu, doch ich schlug mit meinen schmerzenden Armen um mich und konnte ihn so fern halten. 

Der ganze Raum war voll mit Blut und auch ich war damit voll. Leo packte mich und drückte mich fest an ihn. Ich schloss meine Augen und schaffte es mich zu beruhigen. Leo ließ mich los und ich öffnete langsam meine Augen wieder. Alles war wieder normal, nirgendwo war mehr Blut. "Was...?" Leo schaute mir in die Augen und sagte: "Du hattest nur eine Panikattacke, alles ist in Ordnung." 

Zum ersten mal war ich froh darüber bei Leo zu sein, er war bis jetzt der einzige der mich beruhigen konnte. Ich umarmte ihn fest und flüsterte ihm ein leises: "Danke" in sein Ohr und ließ in wieder los. Er hob mich hoch und setzte mich wieder ins Bett. 

Langsam kam er meinem Gesicht näher und küsste mich sanft, ohne nach zu denken erwiderte ich den Kuss. Wir wurden immer leidenschaftlicher bis er über mich kletterte und begann mich aus zu ziehen. 

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Ich lag im Bett und dachte über das gerade geschehene nach, Leo war schon wieder nach oben gegangen. Es war so dumm, ich hatte gerade mit meinem Entführer leidenschaftlichen Sex, ich fühl mich so schäbig. Habe ich mich jetzt in meinen Entführer verliebt? Konnte er mich so gut um den Finger wickeln, dass ich nur eine Minute nach einer Panikattacke mit ihm schlafe? Oder habe ich das Stockholm-Syndrom entwickelt? Ich fühl mich so hilflos.


Sei mein HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt