Unverständnis

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"Was machen wir morgen", fragte Leo uns. "Ich hätte gerne noch ein zweites Kind, hat Daniel noch eins zu Verfügung", sagte ich sarkastisch. "Wenn du noch eins willst können wir gern noch eins aufnehmen, aber es muss eins von Daniel sein, weil eine Adoption sonst schwierig werden könnte."

Leo sah mich abwartend an, doch Lilly konnte eher antworten als ich: "Ich will einen kleinen Bruder." Erneut sah mich Leo an, ich zuckte mit den Schultern und lächelte. "Okay." Leo hatte mich also verstanden, genauso wie Lilly, denn diese freute sich lautstark. 

Es dauerte nicht lange und unser Essen wurde gebracht, es war seltsam, aber es fühlte sich so richtig an mit ihm und Lilly hier zu sitzen. Der Lachs sah sehr gut aus und roch auch sehr gut, genauso wie das Gemüse. Es schmeckte unglaublich gut und Lilly schien ihre Nudeln auch zu mögen. 

Eigentlich war es ein recht netter Abend, doch Leo schien doch immer wieder in Gedanken versunken zu sein, ich fragte mich was ihn so beschäftigen würde. Ich ignorierte es und konzentrierte mich wieder auf Lilly, die schon ungeduldig auf den Nachtisch wartend da saß und auf ihrer Gabel kaute. 

Der Kellner kam zu uns und ich bestellte noch drei Eisbecher, Leo bemerkte nicht einmal das der Kellner hier war. "Leo", sagte ich zu ihm jedoch reagierte er nicht. Ich sagte erneut seinen Namen und stupste ihn diesmal an und endlich reagierte er mal. "Was.. was..", fragte er in den Raum hinein. 

"Was ist los mit dir, du bist so abwesend." Er griff sich an den Hinterkopf, lächelte uns an und sagte: "Tut mir Leid, ich war ein wenig in Gedanken." Sein unwissendes Gesicht sah irgendwie niedlich aus. Warum konnte ich nicht diesen Leo kennen lernen, so gefällt er mir viel besser. 

Wir aßen unseren Nachtisch, bezahlten und fuhren wieder nach Hause. Lilly schlief schon nach fünf Minuten ein und auch ich war inzwischen müde geworden. Ich lehnte meinen Kopf an die scheibe und schloss die Augen, es dauerte nicht und viel ich einen tiefen und ruhigen Schlaf.

Leo 

Ich fuhr die Einfahrt hoch und parkte den Wagen. Bevor ich ausstieg sah ich zu Honey rüber, die seelenruhig an dem Fenster lehnte und schlief. Ich stieg aus und öffnete die Haustür bevor ich Lilly holte und in ihr Zimmer brachte. Danach brachte ich auch Honey nach oben ins Schlafzimmer. Vorsichtig, darauf bedacht sie nicht zu wecken, setzte ich mich auf die Bettkante und betrachtete sie. 

 Warum hat sie sich nur für mich und nicht für ihre Freiheit entschieden? Sie hätte doch gehen können, wäre wieder bei ihrer Familie und vor allem bei ihrem Bruder, dennoch war ich ihre Entscheidung. Ich strich ihr einen kleine Strähne aus dem Gesicht und anschließend übers Gesicht. 

Ich wollte mich gerade auch hinlegen als ich etwas ein Stockwerk unter mir hörte. Langsam ging ich nach unten um Lilly weinend am Boden liegend vorzufinden. Ich ging zu ihr und nahm sie auf den Arm und streichelte ihr sanft über Rücken um sie zu beruhigen. 

"Was ist den passiert, Süße?", fragte ich sie mit einem bemitleidenden Ton. "Ich bin hingefallen, mein Knie tut weh." Sie schien starke schmerzen zu haben, also ging ich mit ihr ins Bad und kümmerte mich um ihr Knie. Es waren nur ein paar Kratzer, ein paar Pflaster drauf und schon ging es ihr wieder gut. 

Ich brachte sie aber nicht zurück in ihr Zimmer sondern nahm sie mit nach oben. Während sie sich zu Honey unter die Decke kuschelte ging ich noch schnell duschen. Ich brauchte nicht lange bis ich fertig war und nun auch ich endlich ins Bett konnte. Nach nur ein paar Minuten schlief auch ich ein.



Sei mein HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt