Still Missing

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Es war eine langweilige Woche vergangen in der ich jetzt schon in diesem behinderten Zimmer hockte und den ganzen Tag blöd auf den Fernseher starrte. Da Leo nun Jeden Tag arbeiten geht und Lilly in den Kindergarten war ich sozusagen alleine. Naja, ganz alleine war ich nun auch nicht, denn Daniel saß mit bei mir, aber auch er muss arbeiten und hatte sich somit in seinen Computer vertieft. Er sollte wohl so etwas wie den Aufpasser spielen. 

"Was ist?", holte Daniel mich aus meinen Gedanken. Ich bemerkte nicht das ich ihn unbewusst angestarrt hatte. "Nichts, ich war nur in Gedanken vertieft." "Dann starr Jemand anderes an.", nörgelte er rum. Ich beschloss mich wieder auf den Fernseher zu konzentrieren, in dem leider nichts vernünftiges lief, also schaltete ich ihn ab. Vielleicht verschaffe ich mir selbst etwas Spaß und ärger Daniel ein klein wenig. 

"Daniiiiii", ich zog das i unnötig lang um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, doch er ignorierte mich weiter hin. "Du Danili?", diesmal sah er mich kurz an, doch seine Arbeit war ihm immer noch wichtiger. "Man Dani, jetzt spiel was mit mir." "Warum sollte ich, schließlich habe ich besseres zu tun." "Biiiiiiitte", wieder zog ich das i unnötig lang. "Ich habe nein gesagt!" "Bitte." "Nein!" "Bi" "Ich habe nein gesagt und dabei bleibt es", unterbrach er mich." Und jetzt hör auf zu provozieren, du bereust sonst deine Entscheidung." 

Wenigstens hatte ich eine Minute meinen Spaß. "Kannst du wenigstens ein Buch holen, im Fernseher kommt nichts." Daniel stöhnte kurz auf und schlug seinen Laptop zu. "Was hätte Madam von Nervensäge den gerne für ein Buch?" Ich überlegte kurz. "Oben im Bücherregal habe ein Buch mit dem Titel "Still Missing" gesehen." "Wenn du versprichst mir nicht länger auf en Sack zu gehen." Ich nickte ihm mit einem breiten Lächeln an. 

Daniel ging aus dem Zimmer und ich freute mich darüber. Sich über ein Buch zu freuen ist bei mir eher unüblich, aber eigentlich hatte Leo mir verboten dieses Buch zu lesen, doch einen Grund nannte er dafür nicht. Den Titel fand ich schon beim ersten mal sehen interessant und als ich mir den Klappentext durchlesen wollte riss Leo mir es sofort aus der Hand. Was an dem Buch so interessant war wusste ich nicht. Wie auch, wenn er es mir nie sagte.

Daniel kam wieder rein, warf das Buch auf mein Bett und setzte sich wieder an seinen Laptop. Ich nahm mir das Buch und was ich im Klappentext las traf eigentlich auf mich zu. "Was würdest du tun, wenn dich jemand am helllichten Tag entführt? Wenn du ihm vollkommen ausgeliefert bist? Wenn es aus dieser Hölle kein Entkommen gibt? Würdest du töten? Und wäre dann wirklich alles vorbei?" Bis auf das töten traf alles soweit zu und weckte mein Interesse noch mehr. 

Ich öffnete die erste Seite und mir sprang ein selbstgeschriebene Botschaft entgegen: "Es war eine schöne Zeit mit dir, doch ich kann dies alles nicht. Du wirst immer ein besonderer Teil von mir sein, aber es ist aus zwischen uns. Tut mir leid." Wer das wohl geschrieben hat? Ich schaute ob noch etwas in dem Buch stand und tatsächlich kam mir auf der Letzten Seite ein Brief entgegen. Durch meine Neugier konnte ich nicht anders als ihn zu öffnen.

Lieder Leonard,

als ich dich kennenlernte hatte ich dich sofort in mein Herz geschlossen. Du warst charmant, lieb und höflich und noch so vieles mehr und ich hoffte dich näher kennenlernen zu düren. 

Deine kleinen Liebesbriefe in den darauf folgenden Wochen waren mit das schönste in meinem Leben. 

Die Tage und Nächte die wir in Zweisamkeit verbrachten waren wurdervoll, doch es gibt etwas in dir womit ich nicht leben kann. Du bist so ein wundervoller junger Mann doch diese dunkle Seite in dir beunruhigt mich zutiefst.

 Auch wenn du mir nie auch nur ein kleines Haar gekrümt hast, tust du mir dennoch weh. Jedes mal wenn ich dir in deine Augen sehe, sehe ich Triebe und Gelüste die mich beängstigen, die mir jedes mal in meiner Seele weh tun. 

Wie du Tag für Tag gegen sie ankämpfst möchte ich nicht mehr länger mit ansehen. Ich habe Angst das Opfer deiner Treibe zu werden. 

Auch dieser Schritt schmerzt zutiefst, und ich kann ihn nicht ohnr Tränen in den Augen volziehen, doch ich muss ihn machen. I

Ich werde dich verlassen und hoffen, hoffen das du dir hilfst, dass du anderen damit hilfst und die Hilfe anderer annimmst, denn ich werde dir nicht helfen. 

Wenn du mich liebst und dich geändert hast kannst du jeder Zeit zu mir zu kommen, doch bis da hin ist es für dich ein langer Weg, an dessen Ende ich auf dich warten werde. 

Als Abschiedsgeschenk gebe ich dir das was uns am meisten verbindet und für mich unser aller erstes Treffen symolisiert.

Auf Wiedersehen Leonard.

Ich hatte Tränen in den Augen, denn so schöne und gleichzeitig so traurige Zeilen habe noch nie gelesen. Jetzt hatte ich Mitleid mit Leo. Einen Korb auf diese Art zu bekommen ist heftig, aber jetzt verstehe ich wenigstens warum ich es nicht lesen sollte. 

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Für die die vielleicht ein Interesse an den Buch Still Missing haben, dieses Buch gibt es und ist ein Thriller von Chevy Stevens.

Für die die vielleicht ein Interesse an den Buch Still Missing haben, dieses Buch gibt es und ist ein Thriller von Chevy Stevens

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