Kapitel neun

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Stolz stehe ich vor meinem Schreibtisch den ich aus eigenen Händen selbständig aufgebaut habe, ich kann immer noch nicht glauben das ich es geschafft habe. "Wow, du mutierst noch zum Handwerker." sagt Maya und betritt mein Zimmer mit einem Tablett auf dem sich ein paar Gläser und Zitronen Limonade befindet. "Jaja ist klar." Ich rolle mit den Augen und lege den Hammer beiseite mit dem ich noch vor kurzem einen Nagel reingehauen habe, dann schnappe ich mir ein Glas und befülle es mit Limonade. "Ich hätte nie gedacht das ich das wirklich schaffe." Erleichtert atme ich aus und nippe an meinem Glas. "Es ist alles möglich." beginnt Maya und wird kurz darauf unterbrochen, "Wenn man die Bauanleitung liest." Tyler steht im Türrahmen und mustert akribisch den Schreibtisch. "Sehr nett von dir, Dankeschön." Erwidert Maya und schüttelt den Kopf. "Es ist nur die Wahrheit." Antwortet er und blickt nun zu mir. Krampfhaft umschließe ich das Glas mit meiner Hand fester, "Was willst du Tyler?" die Worte sprudeln plötzlich aus mir heraus, "Weiterhin schlechte Laune verbreiten? Reicht es nicht das du schon genug getan hast?" Am liebsten würde ich mir die Hand vor den Mund halten, habe ich das gerade wirklich gesagt? Überrascht von mir selbst nehme ich einen weiteren Schluck um mich abzulenken. Das kann doch nicht sein, was habe ich ihm getan das er mich so Abgrund tief hasst? Oder mir ständig das Gefühl gibt fehl am Platz zu sein, was ich auch sonst schon denke. Aber von einer fremden Person die Bestätigung zu bekommen tut noch mehr weh als es den Anschein macht. Ich würde mir niemals freiwillig Feinde machen, aber dieser kühle Ausdruck in seinen Augen, die emotionslose Stimme und das ganze provozieren sticheln mich förmlich dazu an ihm die Meinung zu sagen, obwohl das ganz und garnicht zu mir passt.

"Was ich will? Mit Isaac zur Probe fahren." Er beginnt provozierend zu grinsen und schiebt seine Hände in die Hosentaschen. "Leider ist Isaac nicht in meinem Zimmer, also könntest du uns bitte einfach in Ruhe lassen? Ich möchte heute noch fertig werden." Ich stehe auf, lege mein Glas auf das Tablet und wende mich dem Karton der Komode zu. Kurz darauf ertönen laute Schritte, und ich realisiere das Tyler endlich aus meinem Zimmer verschwunden ist. "Der Typ spinnt doch." sage ich an Maya gewannt und ziehe die Anleitung aus dem Karton. "Mach dir nichts draus, er sucht nur Aufmerksamkeit.",
"Die er von mir sicherlich nicht bekommen wird." Erwidere ich und seufze laut.

"Ich will nur noch unter die Dusche." Ich lasse mich neben Maya auf mein Bett fallen und betrachte mein Zimmer. Es ist fertig, endlich. Die Kommode und der Schreibtisch stehen, jetzt fehlt nur noch das Bücherregal, was ich mir aber voraussichtlich erst in den nächsten Monaten kaufen kann. Lichterketten schmücken meine Wand und das Bild von mir und Maya hängt genau über meinem Bett. Duftkerzen stehen an gefühlt jedem leeren Plätzchen und verteilen einen wunderbaren Duft im Raum, dazu die neuen Gardinen die das ganze Gesamtbild abrunden. "Und ich erst, ich fühle jetzt schon den Muskelkater." Maya greift nach einem der Kuschelkissen und drückt es auf ihren Bauch. "Und ich erst." erwidere ich und stöhne auf da ich gerade versuche auf zu stehen. Ich greife nach meinem Kulturbeutel und den frischen Klamotten. "Ich bin dann mal.." ich drehe mich gerade zu Maya, dann halte ich inne. Sie liegt immer noch auf meinem Bett und hat die Augen geschlossen. "..Duschen." beende ich den Satz und beginne zu lächeln.

Die Dusche zeigt schnell ihre Wirkung und ich habe das Gefühl nach jedem Wasserkontakt wasche ich den Stress, die Lügen und die Angst ein bisschen ab. Ich verteile etwas von meinem Mango Duschgel auf meinem Körper und Schäume meine Haare ordentlich mit Shampoo ein. Anschließend trete ich aus der Dusche und Wickel mich in meinen kuscheligen Bademantel den mir Mom letztes Weihnachten geschenkt hat. Mit nackten Füßen tapse ich hinüber zum Waschbecken und beschmiere meine Zahnbürste mit etwas Zahnpasta. Die kalten Fliesen unter meinen Füßen lassen mich für einen Moment zusammen zucken, doch keine Minute später befinden sie sich auch schon auf dem runden kleinen Kuschel Teppich. Erleichtert und vollkommen fertig atme ich aus, lasse meine Schultern sinken und konzentriere mich auf mein sehr sehr langsames Zähneputzen.

Es ist kurz vor eins als ich in mein Zimmer zurück kehre und Maya sanft aus ihrer Traumwelt reiße. „Isaac.." sie nuschelt und dreht sich herum, „Hier ist Aly." sage ich behutsam und schüttele noch einmal leicht an ihrer Schulter. „Wo bin ich?" sie reißt ihre Augen auf und schaut sich im Zimmer um. „Du bist in meinem Zimmer eingeschlafen." antworte ich und schmunzle ein wenig, „Oh, das kann möglich sein. Ich war aber auch echt fertig." ihr leidender Gesichtsausdruck bestätig das ganze während sie versucht aufzustehen. „Nun ja, ich mache mich dann ebenfalls mal auf den Weg in die Dusche." sie mustert meine nassen Haare und lächelt. „Danke für deine Hilfe Maya." sage ich noch ehe sie mir eine Gute Nacht wünscht und das Zimmer verlässt. Jetzt bin ich alleine, alleine mit meinen Gedanken und alleine mit allem was mich tagsüber gequält hat. Erst nach Mitternacht hatte ich das Gefühl endlich sein zu können, wer ich wollte. Dann musste ich niemanden mehr etwas vormachen das ich nicht das Mädchen wäre die bei jeglichen Kontakt zu Menschen hysterisch Weg rennen würde. Oft wünsche ich mir ich wäre normal, ein einfaches junges Mädchen das in die große weite Welt aufgebrochen ist um Abenteuer zu erleben. Aber das war ich nicht, und ich musste es akzeptieren, damit umgehen und wenigstens versuchen es zu ändern. Ich schnappte mir eines meiner Lieblingsbücher und legte mich in mein Bett das nur so von Kuschelkissen wimmerte, dieses mal habe ich mich wirklich selbst übertroffen, denn es sind wirklich viele geworden. Mein Körper protestierte vor Muskelkater, ich war schon früh auf den Beinen da ich die Bewerbung ins Café bringen musste und mich direkt danach an den Möbelaufbau wandte und damit auf den ganzen Tag verbrachte. Ich schlug das Buch auf und verschwand in eine Welt die durch Hardys Worten lebendig wurde und mich in den Bann riss, so dass ich nicht mal merkte wie ich einschlief und in einen Traum glitt der zum ersten Mal besser war als die Tage zuvor.

Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht und ich öffnete meine Augen um sie schnell wieder zu schließen da mich das grelle Licht blendete. Ich meine ein Vogelgezwitscher zu hören und schlage die Decke auf um mich aus dem Bett zu erheben. Nicht müde, aber mit Muskelkater erhebe ich mich aus dem Bett und schlüpfe in meinen Bademantel, den ich gestern Abend noch schnell gegen einen Pyjama ausgetauscht hatte ehe ich ins Bett gegangen bin. Stimmen dringen durch die Wände und ich nehme einen Kaffee Geruch wahr als ich die Tür meines Zimmers öffne. Barfuß tapse ich in die Küche und sehe Maya am Herd stehen. „Guten Morgen." sage ich sichtlich überrascht und blicke dann zum Fernseher der gerade eine Folge von Flash wiedergibt, und das in voller Lautstärke. „Guten Morgen Liebes, kannst du mir mal bitte das Salz reichen." Maya zeigt hinüber zum Tisch und kämpft gerade mit ihren Haaren. „Hier, was machst du denn schönes?" ich reiche ihr das Salz und blicke über ihre Schulter als ich angebratenen Speck und Rührei in der Pfanne sehe. Mein Magen macht einen Satz und das Wasser läuft mir im Mund zusammen, „Dein Lieblingsfrühstück." antwortet sie und bindet ihre Haare zu einem Zopf. „Womit habe ich das denn verdient?" erwidere ich „Wir haben die letzen Tage nur Pancakes gegessen, obwohl ich das jeden Tag essen könnte dachte ich mir mache ich dir eine kleine Überraschung." Maya grinst stolz und ich schüttele lächelnd den Kopf, sie ist wirklich verrückt.
„Ich habe dir doch letztens schonmal gesagt das du diese nervige Serie nicht immer in so einer gigantischen Lautstärke hören sollst." Isaac steht verschlafen im Türrahmen und ist gerade dabei sich ein T-Shirt über zu streifen. „Guten Morgen du Muffel." Maya streckt die Zunge raus und stellt die Lautstärke etwas runter, „Du bist selber schuld, würdest du früher zu Hause sein könntest du früher schlafen gehen und würdest dann auch nicht so lange ausschlafen und dich nicht von einer gigantischen Lautstärke wecken lassen." sie wendet einen Speckstreifen und schaut dann hinüber zu Isaac der inzwischen dabei ist eine Tasse mit Kaffee zu füllen. „Jaja." bringt er hinter zusammengepressten Zähnen hervor und schüttelt den Kopf. Ich mache mich derweil an das Tischdecken und hole drei Teller aus dem Schrank die ich dann auf dem Tisch platziere. Anschließend versuche ich einen Orangensaft zu pressen, und helfe Maya die Pfannen auf den Tisch hinüber zu tragen.


Hellu ihr Lieben! 🥰
I'm Back! Ich war leider einige Tage krank und konnte mich garnicht aufs schreiben fokussieren. Jetzt bin ich wieder gesund und munter und mit einem neuen Kapitel da 💌
Ich hoffe es gefällt euch!

Habt ihr eigentlich eine bestimmte Schriftart hier auf Wattpad eingestellt?
Würde mich mal interessieren, weil ich das auch habe und ich das Mega gut finde, da man selbst bestimmen kann wie groß und klein der Text sein soll.

Lasst mir gerne ein Sternchen und eure Meinung in den Kommentaren da. ♥️
Wir lesen uns wieder. 📚

Lost LoveWhere stories live. Discover now