Kapitel fünfzehn

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Der Regen prallte auf die Windschutzscheibe meines Vans als ich mich am nächsten Morgen gemeinsam mit Maya auf den Weg zur Uni machte, ich hatte Isaac angeboten ihn ebenfalls mit zu nehmen, doch er hatte schon am Abend zu vor mit Tyler telefoniert und ihm versprochen ihn zu begleiten. Maya versicherte mir das es nur daran liegen würde das Tyler wieder Probleme hätte und Isaac für gute Ratschläge brauchen würde, und nicht das er höchstwahrscheinlich keine Lust hätte mit zwei Frauen zu fahren, was jedenfalls meine Theorie war.
Maya wippte auf dem Beifahrersitz zu einem Song aus dem Radio und sah aus dem Fenster, keiner von uns beiden verlor ein Wort, obwohl das eigentlich ungewöhnlich für Maya war da sie normalerweise redete wie ein Wasserfall. Hundertprozentig lag es daran das man mir die Nervosität anmerken würde und Maya zu gut wusste das man mich in diesen Momenten besser nicht auf sensible Themen ansprechen sollte, also breitete sich Stille im Innenraum meines Autos aus und ich folgte dem Highway.

Einige Minuten später erreichten wir den großen Campus und meine Hände versteiften sich während ich das Lenkrad immer fester umgriff. Ich hatte mit dieser Reaktion gerechnet, versuchte aber dagegen anzukämpfen.
Als ich einen Parkplatz fand, was hier definitiv ein eher zeitaufwendiges Spiel war, schaltete ich den Motor aus und sah hinüber zu Maya die mich aufmuntern anlächelte, "Bereit?" sie griff nach ihrem Rucksack der auf der Rückbank lag. "Ich denke schon." Antwortete ich und strich mit den Handflächen über meinen Jeans Rock, "Ich schaffe das." Fügte ich hinzu und lächelte schwach, "Natürlich tust du das, und wenn was ist, du bist nicht allein." Sie legte ihre Hand nun auf meine und ein sichereres Gefühl breitete sich in mir aus, den mutigen gehört die Welt.

Wir stiegen aus den Van und machten uns auf den Weg ins Gebäude als wir abrupt vor einer Menge Motorräder stehen blieben, ich sah Maya an und runzelte die Stirn, kurz darauf erkannte ich Isaacs Haar Schopf und wie er mit einem Helm in der Hand auf uns zu kam. Natürlich war er nicht alleine, Tyler folgte ihm und hielt ebenfalls einen Helm in der linken Hand fest. "Hey Babe." Isaacs Arme umschlungen Maya und ich versuchte meinen Blick auf meine Toms zu richten, scheiterte kläglich denn ich spürte Tyler's Blick auf mir. Ich hob meinen Kopf und sah geradewegs in seine altbekannten emotionslosen Augen. Seine Mutter ist vor einem Jahr gestorben. Ich spielte die Worte erneut in meinem Kopf ab und stellte mir vor wie er wohl wäre wenn ihm dieser Schicksalsschlag nicht sein Herz gestohlen hätte, den ich war mir sicher, sein Herz wurde ihm entrissen, schmerzhaft entrissen. Für einen kurzen Moment dachte ich er würde sich darüber beschweren das ich ihn wie üblich anstarrte, aber er machte keinen Anschein und wendete seinen Blick von mir ab und richtete ihn auf Isaac und Maya die gerade dabei waren sich aufzuessen. "Ich gehe dann mal rein." Seine Stimme war rau und kühl und hinterließ eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper. Ich trat einen Schritt zurück um ihm Platz zu machen, damit wir uns nicht berühren würden. Isaac nuschelte etwas von "Bis später" was sich aber sehr undeutlich anhörte, während Tyler geradewegs an mir vorbei ging und mich wie immer mit einem Kopf voller Gedanken zurück ließ. Hätte ich ihn ansprechen sollen? Hätte ich einfach mutig genug sein sollen mich bei ihm zu entschuldigen?
In diesem Moment wusste ich nicht was richtig oder falsch war, aber ich wusste eins, ich sollte Maya und Isaac schleunigst voneinander entreißen bevor sie noch zu spät kommen würden.
"Seit ihr fertig? Ihr tut so als wärt ihr eine Woche getrennt gewesen, noch schlimmer, einen ganzen Monat." Plage ich und verschränke die Arme.
"Jaja, wir sind ja schon so weit." Maya strich ihr schwarzes Kleid glatt und hing sich den anderen Träger des Rucksacks über die Schulter. Ein letzter Kuss und sie war wieder in die Realität zurück gekehrt. "Ich glaube davon werde ich niemals genug bekommen." Schwärmte sie an meiner Seite während ich an der großen Eingangstür zog und wir den langen Flur betraten, "Wovon genau?" Fragte ich neugierig und richtete meinen Blick auf die Menschen Menge vor uns.
"Ihn zu küssen, zu wissen jemanden zu haben der dich liebt. Glaub mir es ist das schönste Gefühl das ich jemals zuvor in meinem Leben gespürt habe." Maya hatte es selbst nie einfach, und ich wusste wie schwer es für sie gewesen sein musste mir diese Worte anzuvertrauen. Hätte sie mich oder Isaac nicht, würde sie weiterhin in Fairwood feststecken. Auch wenn ihre Eltern stink reich waren, konnten sie ihr eins nicht kaufen. Liebe. Das wichtigste was es zwischen Eltern und Kindern gab, hatte sie nie bekommen.
Ich lächelte ihr zu und antwortete, „Das glaube ich dir, und ich freue mich so sehr für dich."
Ihr Blick war entsetzt nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte und ich sah sie fragend an, "Was ist los?" fragte ich, "Wer bist du? Und was hast du mit meiner besten Freundin gemacht?"
ich prustete los und stieß ihr gegen den Oberarm.
"Das ist nicht lustig Aly, ich mache mir gerade wirklich sorgen." Sie hob ihre Hand und hielt sie gegen meine Stirn, "Hast du Fieber oder wieso freust du dich wenn es um das Thema Liebe geht?" Auch sie fing an laut los zu lachen und schüttelte den Kopf.
"Ich freue mich für dich, weil du glücklich und verliebt bist." Antworte ich wahrheitsgemäß obwohl ich selber nicht genau wusste was ihr hier redete, wahrscheinlich lag es einfach an meiner Aufregung.
"Jaja." Sie verdrehte daraufhin die Augen.
"Also, sehen wir uns in der Pause?" Lenkte ich vom Thema ab und zog den gefalteten Zettel aus meiner Jackentasche auf dem mein Stundenplan stand. Ich hatte sorgfältig alle Zeiten, Räume und Unterrichtsfächer mit verschiedenen Farben markiert.
"Na logo, wenn du mich findest." Ein fieses Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie ging den Gang weiter entlang während ich nach rechts musste. Nun war ich auf mich alleine gestellt. Vorsichtig ging ich auf die Tür des Hörsaals zu und umfasste die Türklinke. Sie war verschlossen. War das jetzt ein gutes Zeichen? Vielleicht war ich zu spät oder zu früh da, Option zwei währe mir natürlich am liebsten. Ich gab ein lautes Stöhnen von mir und faltete den Zettel wieder zusammen, als plötzlich eine bekannte Stimme hinter mir ertönte. "Bloß nicht verzweifeln, Mr. Hawkins kommt immer zu spät." Ruckartig drehte ich mich um und starrte genau in Tyler's Gesicht.


Halli Hallo ihr Lieben!
WUHU ein neues Kapitel 🥳
Ich hoffe es hat euch gefallen! Lasst mir doch gerne ein ⭐️ da.

Und für alle die nicht wissen was „Toms" sind, es sind Schuhe 😅

Wir lesen uns wieder ♥️

Lost LoveWhere stories live. Discover now