Kapitel achtzehn

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Die Luft die meine Lunge durchströmte war mit einem Mal kalt und der Wind schlang sich um meine nackten Beine. Ich zitterte, zumindest begann meine Hand es zu tun in der ich jetzt meine Fingernägel presste um es zu unterdrücken. Tyler und Isaac standen lässig vor ihren Motorrädern und waren in ein äußerst lautes Gespräch verwickelt. Gerade als ich einige Worte entziffern wollte hielten beide inne und richteten ihre Blicke auf uns, Maya begann auf Isaac zu zu rennen und ihm um den Hals zu fallen während ich wie angewurzelt da stand. Tyler's kalt blauen Augen trafen mich und seine harte Miene wurde mit einem Mal weicher und er begann zu grinsen, „Dir ist schon klar das wir auf eine Party gehen, und nicht in die Kirche." die Worte machten mich stutzig, mir war klar das er mich nicht einfach so anlächeln würde, aber für einen klitzekleinen Moment habe ich gedacht sein Lächeln wäre echt und nicht demütigend. Mayas Faust traf seinen Oberarm, „Sei nicht so unfreundlich sie hat immer hin gleich Geburtstag."  Ich wollte etwas sagen, doch mein Mund schloss sich wie von selbst als ich ihn eigentlich öffnen wollte. „Können wir los?" sagte Isaac und setzte sich auf sein Motorrad während Maya hinter ihm Platz nahm. Sie schlang ihre Arme um seinen Körper und ihr Kleid rutschte noch ein Stück höher. „Du musst schon herkommen, oder willst du weiterhin da stehen bleiben?" Tyler setzte sich ebenfalls auf sein Motorrad, „Wie, du meinst bei dir? Ich soll bei dir mitfahren?" Ich sah jetzt zu Maya die anfing zu nicken, „Glaub mir, Motorrad fahren ist der Hammer."

Zaghaft ging ich auf Tyler zu und setzte mich hinter ihn, sein muskulöser Rücken weckte in mir erneut die Angst und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, doch seine Stimme unterbrach mich beim beruhigen. „Halt dich gut fest, wir wollen doch nicht das du deinen Geburtstag nicht mehr erleben kannst." vorsichtig schlang ich meine Arme um seinen Körper und stellte mir dabei vor das nicht er vor mir sitzen würde und schloss erneut die Augen. Der Wind peitschte durch meine Haare und ich drückte meine Hände fester um Tyler. Das Adrenalin in meinem Blut versetzte mich in einen Rausch der mir die Angst nahm und ich fühlte mich wie ein freier Vogel.

Wir hielten vor einem Club, zumindest kam es mir so vor.
Laute Musik dröhnte heraus auf die Straße und bunte Lichter schienen aus den Fenstern. Vor der Tür standen ein paar Menschen die rauchten und Taylor zündetet sich gerade ebenfalls eine Zigarette an. Einerseits war ich erleichtert auf keine Haus Party zu müssen aber anderseits wollte ich am liebsten zurück auf die Couch. Maya kam auf mich zu und hakte ihren Arm bei meinem ein, "Ich kann das nicht fassen, wir sind hier und feiern zusammen deinen Einundzwanzigsten Geburtstag!" Mann könnte meinen sie sei schon besoffen.
Doch anstatt etwas zu sagen lächelte ich ihr nur entgegen. Ich schaffe das, ich muss es schaffen um mir selbst zu beweisen das ich das kann. Er wird nicht hier sein. Er ist meilenweit von mir entfernt.

Wir gingen die Stufen hoch und betraten den Club. Es stank nach Erbrochenem, hochprozentigen und Rauch. Einfach nur ekelhaft. Überall sah ich Mädels mit viel zu kurzen Röcken und mörderhohen Highheels herumtanzen und schüttelte den Kopf. Wie kann man sich so etwas freiwillig antun? Ich verdrehte die Augen. Alle weiblichen Gäste sahen mich an als wäre ich von einem anderen Stern. Ich wusste genau warum ich solche Orte mied, doch ich tat es Maya zu liebe und lächelte ihr erneut an diesem Abend entgegen. "Was möchtet ihr trinken?" wir nahmen an einem kleinen Tisch im hinteren Bereich Platz während sich Tyler genau gegenüber von mir setzte. "Für mich ein Bier." Sagte Isaac und stupste Tyler an dessen Augen gerade an einer Blondine festklebten die einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel hatte. Er drehte den Kopf zurück in unseren Kreis und antwortete "Whiskey Cola, mit Eiswürfeln." Maya nickte und sah zu mir "Und du?" Ich räusperte mich, ich war kein Fan von Alkohol was sie auch wusste, trotzdem war es mir unangenehm etwas trinken zu wollen das nicht hochprozentig war. "Eine Cola." Ich versuchte es so leise wie möglich auszusprechen damit nur sie es hören konnte, aber natürlich galt meinen Worten auch Tyler's Aufmerksamkeit, er begann zu lachen. "Cola? Du hast Geburtstag mach dich mal Locker." Ich sah wieder zu Maya, "Ich nehme das selbe wie du." Verbesserte ich mich und lächelte. Tyler stand auf und verließ uns. Seine schweren Boots konnte ich trotz der lauten Musik auf dem Parkettboden hören doch es machte mir nichts aus, im Gegenteil ich war froh mich nicht von ihm einschüchtern zu lassen.

Maya kam mit einem Tablett zurück und stellte mir ein Glas Rotwein entgegen, obwohl ich davon ausgegangen war das ich einen knall pinken Cocktail bekommen würde. Dankend nickte ich ihr entgegen während sie Isaac das Bier reichte und den Whiskey einfach in die Mitte des Tisches platzierte, daraufhin ließ sie sich neben mich fallen. "Rein theoretisch könnte ich ja heute auch die Kellnerin sein." sie verdrehte die Augen, aber auf eine positive Art und Weise da ein Lächeln ihre Lippen umspielte. "Bist du doch auch." Isaac nippte an seinem Bier und machte sich auf der Couch breit, "Aber nicht heute, ich kann nicht verstehen warum die ohne mich in so einem Chaos verfallen, ich sehe nirgendwo deine einzige Bedienung. Außer Josh an der Theke." Ich versuchte Maya weiterhin zu zuhören, doch mein Blick fiel auf die Tanzfläche auf der ich Tyler entdeckte der eng umschlungen mit der Blondine tanzte die vor einigen Minuten noch an unserem Tisch vorbei lief. Ein Gefühl machte sich in mir breit das ich selbst nicht nachvollziehen konnte, doch es war da und wurde mit jeder Sekunde größer, Eifersucht, wie kann das möglich sein? Er war der Mensch den ich momentan am meisten mied und der mich ebenso hasste.
"Erde an Aly?" Maya unterbrach meine Gedankengänge, "Ja?" Antwortet ich und nahm einen großen Schluck Wein. "Wir tanzen jetzt." Sie zog mich hoch und krallte ihre Hand an meinem fest, keine Chance zu fliehen. "Warte nein, ich.. ich kann nicht tanzen." Versuchte ich mich rauszureden doch Maya schüttelt den Kopf, "Keine widerrede, wir tanzen jetzt, es sind nur noch 5 Minuten." ich atmete hastig ein und aus, versuchte meinen Körper zu beruhigen und ebenfalls unter Kontrolle zu bringen, doch im Nacken saß schon der kaltschweiß.
Maya begann zu tanzen und bewegte sich perfekt zum Beat „Komm schon, du musst einfach loslassen, so schwer wird das schon nicht sein."
Wenn sie wüsste. Ich nahm allen Mut zusammen, holte tief Luft und begann mich irgendwie passend zur Musik zu bewegen, und tatsächlich, es funktionierte und machte auch noch Spaß. Ich Schloß die Augen und spürte nur noch die Bass Wellen unter meinen Füßen und das Adrenalin was sich inzwischen mit dem Alkohol beschleunigte und mich lebendig machte.

"Du bist Einundzwanzig!!!" Maya schrie, zumindest kam es mir so vor da ich sie trotz der lauten Musik hören konnte, sie schlang ihre Arme um mich und drückte mich fest an sich. Ich begann zu grinsen, niemals hätte ich gedacht das ich meinen Geburtstag in einem Club feiern würde, geschweige denn das ich überhaupt noch einen Club betreten würde. Aber es muss weiter gehen, ich muss nach vorne schauen und nicht weiterhin in einer Zelle voller Angst gefangen bleiben und das Leben an mir vorbei ziehen lassen.


Oh Gott! 🙄
Wie lange ist es bitte her?
Ein neues Kapitel ist da und ich bin so so froh darüber 😅 Habe momentan super viele Ideen, um genau zu sein zu viele um sie überhaupt niederzuschreiben 😑
Jedenfalls hoffe ich das es euch gefallen hat und ihr immer noch mitfiebert wie es weiter geht! 💓

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