Kapitel 1

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Kleine Spoilerwarnung, falls jemand hier STAY noch nicht zu Ende gelesen hat: FEEL beginnt ungefähr bei Kapitel 33 und es gibt die ein oder andere Überschneidung. Ich habe zwar keine Szene 1:1 übernommen, aber die ein oder andere Sache wird erwähnt - also falls ihr da noch nicht seid, warne ich euch einfach schon mal vor. :)

Es war schon beinahe Mittag, als ich mit noch nassen Haaren und einem viel zu grossen Band-Shirt die Küche betrat

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Es war schon beinahe Mittag, als ich mit noch nassen Haaren und einem viel zu grossen Band-Shirt die Küche betrat. Meine Vorlesung war ausgefallen und so hatte ich ausschlafen können. Mittlerweile hatte mich aber der Hunger aus meinem Zimmer gelockt und ich hatte beschlossen, mir etwas zum Essen zu holen.

Auf der Suche nach einer Cola öffnete ich den Kühlschrank, doch das Getränkefach war, bis auf eine Saftschorle, leer. Keine einzige Dose Cola war vorzufinden. Ich wusste, dass Dylan die immer nahm und das Fach nicht mehr auffüllte, obwohl er die Schuld immer auf Mason zu schieben versuchte.
Doch ich war nicht blöd – Mason trank seine Cola nur, wenn sie geschüttelt war, was bei einer Dose ein ziemlich schwieriges Unterfangen war.

»Dylan«, seufzte ich und schloss die Kühlschranktür wieder.

»Suchst du die hier?«

Vor Schreck zuckte ich zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass jemand hier war.

Langsam drehte ich mich um. Am Küchentisch sass Austin und grinste mich spöttisch an. Zwischen seinen langen Fingern drehte er lässig eine Dose Cola hin und her. Er wusste ganz genau, dass das meine war. Nur deshalb hatte er sie genommen. Um mich zu ärgern.

Er hatte das immer schon getan – mich ärgern und meine Sachen klauen – und es hatte eine Zeit gegeben, da hatte ich mich davon zur Weissglut treiben lassen. Da hatte ich in ihm noch nichts weiter gesehen als ein arroganter Arsch, der dachte, die ganze Welt würde sich um ihn drehen. Und es hatte mich wahnsinnig gemacht, dass er sich ständig bei uns in der WG aufhielt, als würde er kein eigenes Zimmer besitzen.

Doch es waren gewisse Dinge vorgefallen im letzten Jahr, die dazu geführt hatten, dass sich so Einiges verändert hatten. Und ich hatte beschlossen, dass er als einer meiner Freunde eine Chance verdient hatte.

Ich sah jetzt zwar immer noch ein arrogantes Arschloch in ihm und er dachte immer noch, er wäre der Mittelpunkt der Erde – mit dem einzigen Unterschied, dass er jetzt zu meinen Freunden gehörte und ich seine spöttische Art und seine Sprüche zu mögen begonnen hatte. Ich hatte mich an seine Gegenwart gewöhnt und begonnen, die Schlagabtausche mit ihm zu geniessen.

Seine zuckenden Mundwinkel, die er immer mit einer spöttisch hochgezogenen Augenbraue zu überspielen versuchte, zeigten mir, dass es ihm ganz genau so ging.

Aber zuzugeben, dass wir mit der ersten Einschätzung des jeweils anderen möglicherweise falsch gelegen hatten, kam nicht in Frage – die Sticheleien waren also geblieben. Es war zu einer Gewohnheit zwischen uns geworden. Einer Art Spiel.

FEEL.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt