Kapitel 4

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Es war sieben Uhr und eigentlich noch viel zu früh, um an einem Samstagmorgen schon so fit und munter zu sein wie ich es gerade war

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Es war sieben Uhr und eigentlich noch viel zu früh, um an einem Samstagmorgen schon so fit und munter zu sein wie ich es gerade war. Aber die Vorfreude war so gross, dass sie jegliche Müdigkeit, die ich nach dieser Nacht eigentlich hätte verspüren müssen, verdrängte.

Von Eve konnte man das nicht gerade behaupten. Obwohl sie mit mir die Party verlassen hatte, sah sie so aus, als hätte sie gut noch ein paar Stunden Schlaf vertragen können, als sie in der Küche ihren Kaffee wie ein lebensrettendes Elixier trank.

»Guten Morgen Sonnenschein!«, rief ich Dylan vielleicht eine Spur zu überschwänglich zu, als er gähnend und mit ins Gesicht gezogener Kapuze ebenfalls die Küche betrat.

»Bloss kein Sonnenschein«, stöhnte er und rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht.

»Was hast du bloss getrieben?«, fragte ich schadenfroh grinsend.

»Etwas, das ich jetzt ganz offensichtlich bereue und das ich nächstes Wochenende definitiv nicht mehr tun werde. « Er liess sich auf einen Stuhl fallen.

»Ja, klar«, sagte ich sarkastisch und leerte mein Glas mit Orangensaft, um es in die Spülmaschine zu stellen. Irgendwie war es schwer, Mitleid zu empfinden und meine Mundwinkel verzogen sich wie von selbst zu einem schadenfrohen Grinsen.

»Ich hol uns was zu essen für die Fahrt, wollt ihr auch was? Einen Cookie vielleicht?«

»Bloss nicht. Ich hab' keinen Hunger.«

»Na dann, wir sehen uns beim Parkplatz.« Mit diesen Worten verschwand ich aus der Küche, schlüpfte in meine Docs und warf mir den gepackten Rucksack über die Schulter.

Ich machte mich auf den Weg zum Campus Café, um mir und Eve je ein Sandwich und Dylan einen Cookie zu kaufen. Er hatte zwar gesagt, dass er keinen wollte, aber später würde er ganz bestimmt nicht Nein dazu sagen. Und es war ausserdem immer eine gute Methode, um ihn dazu zu bringen, zur Abwechslung mal die Klappe zu halten.

Ich stellte mich in die Schlange und zog mein Handy aus meiner Hosentasche, während ich wartete. Ich tippte auf Austins Chat. Mal sehen, wie es an der Harry Potter Front aussah.

Ich [an Austin]: Na, schon wach? ;)

Ich versuchte, das Bild eines verschlafenen Austins, das unwillkürlich in meinem Kopf auftauchte, aus meinen Gedanken zu verbannen.
Weil ich nicht darüber nachdenken sollte, wie er in Boxershorts, mit nacktem Oberkörper und verwuschelten Haaren aussehen würde. Weil ich nicht darüber nachdenken sollte, wie seine verschlafene, kratzige Stimme klingen würde. Oder wie er aussah, wenn er aus der Dusche – genug.

Es dauerte nicht lange, da kam schon eine Antwort von ihm zurück und lenkte mich zumindest ein wenig ab.

Austin: Halts Maul.

Er musste einen üblen Kater haben, ansonsten hätte ich jetzt eine spottende Antwort erhalten.

Bevor ich eine Antwort tippte, gab ich die Bestellung bei der Barista auf und stellte mich dann zur Essensausgabe.

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