Kapitel 5

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Austin führte uns durch eine der Türen, die vom Eingangsbereich wegführten, in einen offenen Wohnbereich

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Austin führte uns durch eine der Türen, die vom Eingangsbereich wegführten, in einen offenen Wohnbereich.
Als ich das letzte Mal hier gewesen war, war das ganze Apartment gefüllt mit Leuten gewesen, es war laut gewesen und der Platz ausgefüllt.
Jetzt allerdings, da niemand ausser uns hier war, wirkte es noch viel grösser und obwohl ich den ganzen Luxus hier schon einmal gesehen hatte, kam ich aus dem Staunen ebenso wenig heraus wie meine Freunde.

Der Wohnraum war durch die hellen Töne offen und einladend gestaltet und beinahe gemütlich, wenn sich das bei den teuren Möbeln, auf die man sich kaum zu sitzen traute, überhaupt sagen liess.
Alles hier drin schrie Luxus und Geld - von dem wuchtigen Esstisch aus edlem Holz, über die Kronleuchter bis hin zum Kamin, um den Sessel und kleine Sofas gruppiert waren.

Doch obwohl alles direkt einem Einrichtungskatalog entsprungen zu sein schien, kam es mir vor, wie das Zuhause einer Familie. Einer reichen Familie zwar, aber einer Familie.
Austin war ein Einzelkind - was taten seine Eltern bloss, jetzt, wo er nicht mehr hier wohnte? War die grosse Wohnung nicht viel zu leer, ohne ihren Sohn?

Am meisten beeindruckte mich immer noch die grosse Fensterfront am anderen Ende des Raums, durch die man die Strassen der Upper East Side überblicken konnte, und ich näherte mich der Scheibe, völlig gefangen von der Aussicht.
Ich war immer zufrieden gewesen damit, in Brooklyn zu wohnen, doch wenn ich das so sah, dann hätte ich auch gegen eine Wohnung in einem Hochhaus in Manhattan nichts – die Aussicht war fantastisch.

Austin schmiss sich auf eines der Sofas und legte die Füsse auf das kleine Tischchen. Im Gegensatz zu uns allen hatte ihn der blitzblanke Marmorboden nicht davon abgehalten, seine Schuhe anzubehalten.

Ich hatte weiss Gott keinen Putzfimmel, aber am liebsten hätte ich ihm gesagt, er solle die dreckigen Schuhe vom Tisch nehmen. Es wunderte mich sowieso, weil Austin normalerweise viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit legte.

»Fühlt euch einfach wie zu Hause und seht euch um – meine Eltern sind nicht da, also keine Sorge.«

Er klang dabei merkwürdig erleichtert, sodass mich das Gefühl beschlich, dass er es nicht nur zu uns sagte, sondern auch zu sich selbst.

Dann machte er eine Bewegung mit der Hand, die uns signalisieren sollte, dass wir ruhig gehen konnten.
Kaum hatten wir uns Richtung Treppe aufgemacht, legte er den Kopf in den Nacken und rieb sich mit der Hand über die Stirn. Die Augen hatte er geschlossen.

Schadenfroh grinsend beobachtete ich ihn und fing Brookes Blick auf. Das hatte er jetzt davon.

Ich folgte den anderen eher unbeteiligt durch die Wohnung. Einige der Räume hatte ich letztes Mal schon zu Gesicht bekommen und es stellte sich heraus, dass auch die anderen alle gleich aussahen. Breites Bett, grosses Fenster, schwere Vorhänge, Kommode.
Die Räume wirkten unpersönlich und kalt - ganz anders als der Wohnbereich - und genau wie letztes Mal fragte ich mich, wofür so viele Gästezimmer gebraucht wurden.

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