Kapitel 21

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Austin führte mich zuerst zur Eishalle, wo er seine Schlittschuhe aus dem Spind holte und mir ebenfalls ein Paar in die Hand drückte, bevor wir uns Richtung Wald aufmachten

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Austin führte mich zuerst zur Eishalle, wo er seine Schlittschuhe aus dem Spind holte und mir ebenfalls ein Paar in die Hand drückte, bevor wir uns Richtung Wald aufmachten. Zu Fuss. Kein geklautes Auto dieses Mal – weise Entscheidung.

Austin war anscheinend doch lernfähig – bisher hatte ich ehrlich gesagt ein bisschen daran gezweifelt.

Obwohl ich das Gefühl hatte, wir waren uns schon wieder näher als vorher, war da noch immer eine Barriere, die sich durch die Stille zwischen uns bemerkbar machte.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und ich stellte eine Frage, um wenigstens irgendetwas sagen zu können. Abgesehen davon, dass mich die Antwort darauf ohnehin interessierte.

»Wo gehen wir eigentlich hin?«

Die Schlittschuhe in unseren Händen waren ein Hinweis darauf, was Austin vorhatte, aber mir war nicht klar, weshalb wir uns von der Eishalle entfernten. Es gab hier kein zweites Eisfeld, so viel ich wusste. Und Austin hatte wohl kaum vor, die Kufen zu polieren, oder?

Eine Gruppe Typen, die ich nur vom Sehen her kannte, mit denen Austin aber ab und zu etwas zu tun hatte, wie ich wusste, kreuzte unseren Weg und sie begrüssten Austin, doch er nickte ihnen bloss zu und sah sie dabei kaum an.

»An einen Ort, an dem ich ich selbst sein kann«, erwiderte Austin und klang dabei merkwürdig düster.

Ich sah ihm ins Gesicht, aber er hatte den Blick auf den Boden gesenkt, die Augenbrauen zusammengezogen, und tat so, als hätte er noch nie etwas Interessanteres gesehen als die Kieselsteine auf dem Weg.

»Bist du sonst nicht du selbst?«

»Nicht immer.«

Daraufhin sagte weder er noch ich etwas, einzig das Rauschen des Windes, der durch die Wipfel der Tannen fuhr, war zu hören, und wir setzten unseren Weg schweigend fort. Er führte uns vorbei am Pavillon, der mich daran erinnerte, wie unsere Freundschaft angefangen hatte.

Und der mich daran erinnerte, wie weit wir uns schon davon entfernt hatten.
Ich fragte mich, ob wir wieder dorthin zurückkehren würden. Ob wir es überhaupt könnten. Oder ob wir den Weg, den wir betreten hatten, bis zum bitteren Ende gehen würden. Ganz egal, was das heissen würde. Für uns beide. Waren wir bereit, uns ohne Taschenlampe in die Dunkelheit aufzumachen?

Ich wusste nicht, ob ich es war. Noch nicht.

Auch in Austin schien der Pavillon wohl Gedanken hervorzurufen, denn er räusperte sich. »Ich hätte all das nicht sagen sollen. All diese fiesen Dinge.«

»Nein«, erwiderte ich nickend und betrachtete Austins Gesicht, das so viele Emotionen widerspiegelte, nachdenklich.

Auch wenn die Wut mittlerweile verraucht war, meine Reaktion auf sein Verhalten war richtig gewesen. Zu diesem Zeitpunkt.

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