Kapitel 37

2.4K 226 141
                                    

In meinem Kopf begann das Blut zu rauschen und in meiner Brust begann mein Herz zu brechen, im Café begannen die Stimmen zu laut und die Atmosphäre zu behaglich zu werden und ich wusste, ich würde es keine Sekunde länger hier aushalten

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

In meinem Kopf begann das Blut zu rauschen und in meiner Brust begann mein Herz zu brechen, im Café begannen die Stimmen zu laut und die Atmosphäre zu behaglich zu werden und ich wusste, ich würde es keine Sekunde länger hier aushalten.

Nicht zu vergessen, dass Hailee am Nebentisch sass und ich ihre Stimme nicht länger ertragen konnte. Oder wollte.

Hastig und ohne wirklich darauf zu achten, was ich tat, packte ich all die Dinge ein, die ich vor mir auf dem Tisch ausgebreitet hatte, und wünschte mir, Louna wäre noch geblieben, weil ich dann die Worte vom Nebentisch vielleicht niemals gehört hätte.

Ich war wie in Trance. Als wären Hailees Worte ein Lied gewesen, mit dem sie mich in den Schlaf gesungen hatte. Einen unruhigen, albtraumreichen Schlaf und ich wünschte mir nichts mehr, als wieder aufzuwachen. Oder niemals eingeschlafen zu sein.

Ich klappte den Laptop zu, stopfte ihn in meinen Rucksack und stiess dabei fast meine Tasse um, in der noch der letzte Rest des mittlerweile kalten Kaffees war, den ich nicht mehr trinken würde. Denn ich konnte nicht schnell genug verschwinden.

Ich würdigte Hailee und die beiden anderen keines Blickes und kümmerte mich nicht darum, ob sie mich sahen. Ob sie sahen, wie ich aus dem Café verschwand und ob sie wussten, dass ich ihretwegen ging.

Ob sie wussten, dass ich sie gehört hatte und dass sie mir das Herz mit ihren Worten brachen, obwohl es genau genommen nur Austins Schuld war, dass es brach und wehtat und brach und noch mehr wehtat.

Und als ich endlich, endlich draussen in der kalten Winterluft stand, dachte ich, dass es eigentlich hätte regnen sollen.

Regnen. Sodass sich der Schnee auf den Strassen in grauen Matsch verwandelt hätte.

Grauer Matsch. Wie mein Herz in diesem Moment.

Grauer Matsch. Wie die strahlende Illusion, der ich mich hingegeben hatte, wohlwissend, dass es eines Tages regnen würde.

Der Schnee auf der Strasse war zu schön gewesen, als dass ich ihn hätte wegräumen wollen. Lieber hatte ich ihn bewundert, während ich ganz genau wusste, dass er sich irgendwann in Eis verwandeln würde, wenn ich ihn nicht wegräumte.

Eis, auf dem ich irgendwann ausrutschen würde.

Genau wie ich es in diesem Moment tat.

Ich rutschte aus und es war meine eigene Schuld, weil ich es so weit hatte kommen lassen.

Denn Austin war noch immer Austin, wie ich ihn immer gekannt hatte. Noch immer der Mädchenschwarm. Noch immer eiskalt. Noch immer der Herzensbrecher.

Und ich fragte mich, warum ich je geglaubt hatte, etwas hätte sich ändern können.

Vielleicht liebte er mich auch. Ich war mir sogar sehr sicher, dass er das tat. Und ich war mir ausserdem sicher, sehr sicher, dass ihm das Angst machte.

FEEL.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt