Kapitel 26

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In Austins Augen tobte ein Wirbelsturm der unterschiedlichsten Gefühle, als ich ins Auto stieg, doch die Wolken lichteten sich ein wenig, als er mich sah

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In Austins Augen tobte ein Wirbelsturm der unterschiedlichsten Gefühle, als ich ins Auto stieg, doch die Wolken lichteten sich ein wenig, als er mich sah.

Seine eisige Miene taute auf, als ich ihn begrüsste, und wenn ich die Idee, nachts an den Strand zu fahren, vorher nicht schon gut gefunden hätte, dann wäre ich spätestens jetzt von ihr überzeugt gewesen, als ich sah, wie das Funkeln in Austins Blick zurückkehrte wie die Sonne, die durch die Wolkendecke brach.

»Du musst mich ja wirklich vermisst haben, wenn du einem Treffen mit mir so ohne Umschweife zustimmst mitten in der Nacht«, sagte Austin als Begrüssung und dass der heutige Tag ihm den spöttischen Tonfall und die Andeutung eines Schmunzelns nicht gänzlich geraubt hatte, beruhigte mich und löste den Druck um mein Herz ein wenig.

»Ja, ich hab dich so vermisst«, erwiderte ich und obwohl ich einen scherzhaften, sarkastischen Ton anschlug, war es nicht ganz gelogen. »Ein Tag ohne doch ist unerträglich, mein Sonnenschein.«

»Ich wusste es doch. Man muss mich vermissen.«

Austin warf mir noch einen Seitenblick zu, dann startete er den Motor und fuhr los. Seine Rock-Playlist füllte das Wageninnere aus und ich lehnte den Kopf gegen die kühle Scheibe, während ich die Strassen Brooklyns an uns vorbeiziehen sah.

»Danke, dass du mitkommst«, sagte Austin unvermittelt, als wir an einer roten Ampel stehenblieben. »Ich glaube, allein wäre ich nicht gegangen. Aber ich brauche das gerade.«

»Für Abenteuer bin ich immer zu haben, weisst du noch?« Ich hob den Kopf und meine Mundwinkel wanderten in die Höhe. »Vor allem mit meinem Lieblingsabenteurer.«

Austin lachte leise. »Wenn das so ist. Das gilt umgekehrt übrigens genauso. Mit dir gehe ich immer auf Abenteuer.«

»Weisst du noch, als du gesagt hast, dass wir nicht zu zweit Dinge unternehmen könnten?«, fragte ich, mehr als Scherz als im Ernst. »Weil du es nicht so lange allein mit mir aushältst?«

»Da hab ich gelogen«, sagte Austin und zuckte leichthin mit den Schultern.

»Und was war die Wahrheit?«

»Die Wahrheit war, dass ich Angst hatte, was passiert, wenn wir zwei allein sind. Weil mir schon damals klar war, dass du es schaffen würdest, einen Blick hinter meine Mauern zu werfen«, erwiderte Austin mit gesenkter Stimme und biss sich auf die Unterlippe. »Und ich hatte verdammt grosse Angst, was dann geschehen würde.«

Die Knöchel der Hand, die er ums Steuerrad gelegt hatten, wurden weiss.

»Und? Was ist geschehen?«

»Tja.« Er schnaubte. »Du bist die verdammte Mauer hochgeklettert und keine einzige Dornenranke konnte dich daran hindern, was?« Austin wandte seinen Kopf zu mir um und sah mich mit einem schiefen Grinsen an.

»Niemals. Von so ein paar Dornen lasse ich mich doch nicht von einer Mission abbringen.«

Ich schüttelte den Kopf und grinste, doch ich wurde schnell wieder ernst. Denn mir war klar, dass das hier tiefer ging als eine blosse Neckerei – auch wenn Austin es als solche tarnte.

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