Kapitel 33

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Es schneite am Freitagmorgen, als ich aufwachte und es hörte den ganzen Tag nicht auf

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Es schneite am Freitagmorgen, als ich aufwachte und es hörte den ganzen Tag nicht auf.

Es schneite, als ich auf dem Weg zur Uni war und es schneite, als ich mich aufmachte, um mir einen Kaffee zu besorgen und es schneite, als ich mir wünschte, ich hätte Austin an meiner Seite, denn ich hatte heute Marshmallows in meiner Tasche und ich hätte ihn gerne dabeigehabt, wenn ich sie im Kaffee auflöste – einfach, um auszuprobieren, wie es war.

Und es schneite, als ich wieder auf dem Nachhauseweg war und es schneite, als mir bewusst wurde, dass wir Dezember hatten.

Und als ich beschloss, dass es Zeit war, Plätzchen zu backen, hatte sich bereits eine Schicht Schnee auf unserem Fenstersims gebildet.

Wahrscheinlich war es nicht die beste Idee, in unserer WG Plätzchen zu backen. Vor allem dann nicht, wenn nur Dylan und ich zu Hause waren und Eve nicht da war, um uns zu beaufsichtigen.

Aber es war die beste Idee, Anfang Dezember Plätzchen zu backen, also ignorierte ich den nicht so guten Teil davon und rief Dylan in die Küche, während ich die Zutaten für den Teig zusammensuchte.

Weil Dylan offenbar dieselben Gedanken hatte wie ich und auch er uns Weihnachtsplätzchen nicht zutraute – wir waren immerhin so ehrlich, um uns einzugestehen, dass das eine Nummer zu gross für uns und unser nichtvorhandenes Talent war –, beschloss er, Mason anzurufen, um grössere Katastrophen zu verhindern.

Was ich allerdings nicht wusste, war, dass Mason nicht der erste wäre, den Dylan anrufen würde, und es wurde mir erst klar, als mir ein wohliger Schauer über den Rücken lief, weil ich das tiefe Lachen von Austin hörte, und da wusste ich unwillkürlich, dass er mich gerade am Telefon auslachte, weil Dylan ihm mit Sicherheit von dem Chaos hier erzählte – was ich, ehrlich gesagt, ziemlich frech fand, denn solange ich nicht die Waage schmolz, war alles, was ich in der Küche anstellte, ein Fortschritt.

Einer meiner Tricks: Wenn man etwas nicht draufhatte, musste man nur die Messlatte sehr, sehr tief setzen und alles andere wäre automatisch als Erfolg zu verbuchen.

Nachdem Austin mich lange genug per Bildtelefon ausgelacht hatte und sagte, er würde nach seiner letzten Vorlesung vorbeikommen, weil ich ihm versprochen hatte, dass die Plätzchen die besten sein würden, die er je gegessen hatte, zwang ich Dylan, jetzt gefälligst Mason anzurufen.

Damit er herkommen würde, um das zu retten,  was noch zu retten war, sodass die Plätzchen, die ich Austin später präsentieren würde, tatsächlich die besten wären, die er je gegessen hatte.

-

Mason tauchte auf wie ein Engel mit Schneeflocken im Haar und zauberte die ansehnlichsten Plätzchen, die je in dieser Küche gebacken worden waren, und Austin kam wie durch ein Wunder erst so spät, dass er Zeuge werden konnte, wie ich das Blech eigenhändig aus dem Ofen zog und dafür all die Anerkennung einheimste.

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