Kapitel 21

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Es waren genau vier Wochen vergangen und Tag zu Tag ging es mir immer schlechter. Zwischen Liam und mir hatte sich nichts verändert. Wie ich mich von ihm fern hielt, hatte er genauso einen Abstand zu mir, aber nicht bloß deshalb ging es mir schlecht. Allgemein wurde ich immer schwächer und das war kein gutes Zeichen. Meine Schwindelgefühle wurden immer schlimmer und auch wenn ich gar nicht all zu anstrengendes machte, wurde ich sofort erschöpft.

Heute war Freitag und ich sollte eigentlich schon längst fertig für die Schule sein, aber ich hatte nicht die Kraft mich umzuziehen. Langsam ging ich die Treppen runter und passte darauf auf nicht umzukippen. Unten angekommen, ging ich ins Esszimmer, wo alle am frühstücken waren und die Aufmerksamkeit nun auf mir lag.

"Guten Morgen Liebes. Warum bist du denn noch nicht angezogen?", fragte mich meine Oma.

"I-Ich...", war das einzige, was ich noch sagen konnte, bevor ich das Gleichgewicht verlor.

"Aria!", hörte ich meine Oma erschrocken schreien, wobei ich schwer die Augen offen hielt.

"Aria, hörst du uns?", nahm ich die Stimme von Tante Amber wahr, jedoch konnte ich ihr nicht antworten.

"Amber, fahren wir ins Krankenhaus!", war meine Oma in Panik und am liebsten würde ich sie beruhigen, aber ich konnte mich nicht einmal bewegen.

Ich spürte zwei Arme, die mich mit Schwung hochhoben und schließlich nach draußen brachten. Wahrscheinlich war das Jack, der kein Wort sagte, denn so war er immer, wenn er Angst hatte. Er blieb dann immer still, auch wenn er innerlich vor Aufregung platzte. Im Auto schlossen sich meine Augen komplett und ich verlor somit das Bewusstsein.

So langsam konnte ich wieder Stimmen hören, was bedeutete, dass ich wach wurde. Ich fühlte mich noch immer schwach, aber so schlimm wie vorher war es nicht mehr. Mit viel Anstrengung schaffte ich es schließlich die Augen zu öffnen, doch blinzelte einige Male, da mich das helle Licht blendete. Erst jetzt wurde mir auch bewusst, dass ich im Bett lag, jedoch war es nicht meins. Ich bekam schließlich meine Augen ganz auf und blickte direkt in das Gesicht meiner Oma, die neben mir saß und zum lächeln begann als sie mich ansah.

Etwas verwirrt schaute ich mich schließlich um, wo ich auch Jack und Tante Amber bemerkte. Beim genauerem umsehen, wurde mir klar das wir im Krankenhaus waren und genau deshalb verging mir die Laune, denn ich hasste Krankenhäuser.

"Geht es dir besser?", wollte meine Oma wissen, worauf ich nur nickte.

"Können wir nach Hause?", fragte ich.

"Das entscheidet der Arzt meine Liebe", antwortete meine Tante lächelnd, weswegen ich genervt die Augen verdrehte.

"Du hast uns Angst gemacht Cousinchen", sprach Jack und brachte mich zum schmunzeln.

In der Sekunde wurde an die Tür geklopft, die anschließend geöffnet wurde. Ein Arzt kam herein und blieb neben dem Bett stehen, dabei sah er etwas zu ernst aus, was mich leicht unsicher machte. Anscheinend bemerkten es auch die anderen, denn das Lächeln verging jedem aus dem Gesicht. Aus diesem Grund richtete ich mich mit Jack's Hilfe etwas auf und blickte den Arzt neugierig an.

"Ihr geht es gut oder?", fragte schließlich meine Oma nach.

"Gerade jetzt ist alles in Ordnung, aber trotzdem muss Ms Evans gut auf sich aufpassen. Zum Beispiel sollten Sie darauf achten sich nicht zu verletzen, sodass Sie kein Blut verlieren", sprach er zu mir.

"Wie ich darf kein Blut verlieren?", war ich komplett verwirrt.

"Könnten Sie uns bitte sagen, was meine Nichte hat?", wollte Tante Amber ängstlich wissen.

Die AugenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora