Kapitel 37

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Ich saß schon seit einer Stunde an meinem Schreibtisch und versuchte meine verdammten Hausaufgaben zu machen, doch ich konnte mich kein Stück konzentrieren. Wie denn auch? Die Holzbox geisterte mir die ganze Zeit im Kopf herum und ich schaute fast durchgehend zu meinem Bett, unter welchem sie versteckt war. Scheiße, ich wollte unbedingt wissen was da drin war.

Wenn diese Arschgeigen schon mitten in der Nacht bei mir an die Tür klopften und mir einfach diese Box in die Hand drückten, durfte ich ja wohl auch wissen, was ich hier für sie versteckte.
Ich kaute die ganze Zeit auf meiner Unterlippe herum und spielte nervös mit dem Saum meines Pullovers.
Ich sah auf mein Handy. 21:03 Uhr. Vikki und Cami würden erst in einer halben Stunde vom Training kommen.

Ohne noch weiter darüber nachzudenken, stand ich von meinem Stuhl auf und tapste die wenigen Meter hinüber zu meinem Bett.
Überall auf diesem lagen Klamotten und anderer Krimskrams, doch die Kissen, welche eigentlich aufs Bett gehörten, waren im ganzen Raum verteil.
Ich kniete mich hin und tatstete mit meiner Hand den Boden unter meinem Bett ab, bis ich auf etwas kantiges, holziges stieß.

Schnell zog ich die Box unter meinem Bett her und umfasste sie mit beiden Händen.
Ich wusste nicht warum, aber ich konnte mir schon irgendwie denken, was sich in dieser befinden würde.
Langsam öffnete ich die Box und als ich sah, was sich darin befand schnappte ich nach Luft.
Diese Arschlöcher!!
Wie konnten die mir nur sowas unterjubeln? Was fiel denen ein?
Eine dünne durchsichtige Folie füllte die Box bis oben hin und mit Leichtigkeit konnte man weiß durch die Folie hindurch schimmern sehen.

Ich umklammerte die Box, sodass meine Knöchel hinaus stachen.
Ich hielt gerade bestimmt ungefähr 50 Gramm Kokain in meinen Händen, was mich eigentlich nicht wirklich störte.
Was mich wirklich störte war, dass die Jungs mir dies einfach anvertrauten, ohne darüber nachzudenken, was das für einen Ärger für mich geben könnte.

Nicht nur von der Schule, wenn sie das herausfinden würden, sondern auch von meinem Vater.
Meine Atmung wurde immer schneller und ich biss meine Zähne zusammen.
Diese Vollidioten!!!!!
Meine Gedanken wurden von einem Geräusch aus Richtung der Tür unterbrochen.
Scheiße!!!

Schnell knallte ich den Deckel der Box zu und schubste sie wieder unter mein Bett.
Während ich hektisch wieder vom Boden aufstand, schwang die massive Holztür schon auf und Cami und Vikki kamen zum Vorschein.
„ Hey Kace." trällerte Cami und schmiss ihre Trainingstasche auf ihr Bett.
Mein Kopf zuckte zu ihr und mit weit aufgerissenen Augen schaute ich die beiden an. Mein Herz war am Pumpen und ich wusste nichtmal wieso. Ich bekam kein Wort heraus.

„ Wow, welchen Geist hast du denn gesehen?" fragte Vikki amüsiert grinsend mit gerunzelter Stirn.
Ich blinzelte einmal mit meinen Augen. Wow, auffälliger ging's auch nicht mehr.
Ich schüttelte nur schnell den Kopf und versuchte meinen Körper aus seiner Starre zu befreien.
„ Ähm... also... Äh... nichts, ihr habt mich nur erschrocken." stotterte ich vor mir her und drehte mich von den beiden weg.

Ich konnte förmlich ihre ungläubigen Blicke auf mir spüren.
Während ich auf meinem Schreibtisch hektisch alle Bücher zusammen stapelte, musste ich wohl aussehen, als hätten sie mich auf frischer Tat ertappt.
„ Okay, von deinem dämlichen Verhalten mal abgesehen, können wir gleich was essen gehen, nachdem ich duschen war. Ich habe echt einen tierischen Hunger." sagte Cami. Vikki stimmte ihr freudig mit ein paar Worten zu und auch ich nickte.

„ Kace, ist wirklich alles gut?" fragte Vikki mich, nachdem Cami im Bad verschwunden war.
Perplex starrte ich sie an und brachte nur ein jämmerliches Nicken hervor.
„ Du weißt doch, dass du zu uns kommen kannst, wenn was ist." sagte Vikki. Schon wieder hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich sie anlog und sie einfach so nett und fürsorglich war.
„ Danke, aber mir geht's gut. Bin nur etwas müde." log ich erneut.

In the heart of the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt