Kapitel 58

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Ich öffnete meine Augen und das Sonnenlicht kitzelte meine Nase.
Nur langsam konnte ich mich an das grelle Licht gewöhnen, doch als ich endlich etwas erkannte, sah ich nur eine türkisfarbene Bettdecke.
Konzentriert versuchte ich mich an das zu erinnern, was passiert war und auf einen Schlag kamen all die Erinnerungen zurück.

Die Party auf der Jacht, der Kuss zwischen Zayn und mir und wie ich mit ansah, wie einem Mann direkt in den Kopf geschossen wurde.
Ich hielt meine Augen geöffnet und wurde praktisch von all den Erinnerungen erdrückt.
Mein Blick schweifte panisch zu meinem Arm, als ich mich daran erinnern konnte, wie ich angeschossen wurde.

So viel war passiert.
Um meinem Arm war ein Verband gebunden, durch den man einen leichten Blutfleck erkennen konnte.
Langsam versuchte ich meinen Arm zu bewegen, doch als ich nur den kleinsten Muskel anspannte, zog sich ein höllischer Schmerz bis zu meine Fingerspitzen.
Schmerzhaft zischte ich auf und ballte meine Hand zu einer Faust.

Nachdem der Schmerz halbwegs ausgeklungen war, schweifte mein Blick weiter durch das recht große und geräumige Krankenhauszimmer.
Was sollte man beschreiben, es sah halt aus wie ein stinknormales Krankenzimmer.
Jedoch weiteten sich meine Augen, als ich zu einem der beigen Stoffsessel schaute, die nur wenige Meter von mir entfernt standen.
Zayn...

Er saß auf einem der Sessel und hatte seinen rechten Arm auf die Lehne gestellt, um somit seinen Kopf stützen zu können.
Mit geschlossenen Augen hob und senkte sich sein Brustkorb regelmäßig.
Ich sah ihn zwar nicht zum ersten Mal schlafen, jedoch war ich erneut überrascht wie friedlich er dabei aussah.
Seine fast schwarzen Haare hingen ihm verstrubbelt in die Stirn und er trug immer noch die Klamotten von gestern, was darauf schließ ließ, dass er die ganze Zeit hier gewesen war.

Während ich seine sonst so angespannten und markanten Gesichtszüge betrachtete, kamen die Bilder von unserem Kuss gestern in mir hoch.
Mir wurde ganz warm ums Herz und ich konnte nicht anders als bei dem Gedanken wie ein Vollidiot vor mich hin zu Grinsen.
Dabei war es mir immer noch ein Rätsel, wie man selbst wenn man schläft so makellos und perfekt aussehen konnte.
Doch auch fielen mir seine dunklen Schatten unter seinen Augen auf und man konnte sehen, wie sein Körper die letzten Stunden unter Stress gestanden haben muss.

Das aufschwingen der Tür ließ mich erschrocken zusammenzucken und mein Blick schnellte von Zayn zur Tür.
Ich sah eine Feuerrote Mähne, welcher nur einer Person gehören konnte.
„ Vikki?"
Meine Stimme war so schwach und rau, dass es mich wunderte, dass sie mich scheinbar verstanden hatte.
Sie blieb geschockt stehen und riss ihre Augen auf.

Doch schon im nächsten Moment kam sie mit ihrem Kaffee auf mich zu gerannt und umarmte mich stürmisch.
„ Du bist wach. Ich bin ja so froh. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht." platzte es aus ihr raus.
Ich musste bei ihrer Umarmung anfangen zu Lachen und versuchte sie so gut es ging zu erwidern.
„ Oh Nein, ich tue dir ja nur weh. Sorry, es tut mir so leid." sagte sie plötzlich und ließ mich schnell wieder los.
Eine Freudenträne kullerte über ihre Wange.
„ Nein schon okay. Mir geht's gut." kam es leise von mir.

Eigentlich hatte ich auch keine weiteren Schmerzen, jedoch merkte ich auch, wie entkräftet mein Körper war. Als konnte ich keinen einzigen Muskel bewegen.
Vikki strahlte mich einfach nur erleichtert an.
Dann schweifte ihr Blick hinüber zu Zayn, welcher anscheinend so in Tiefschlaf gefallen war, dass er selbes von Vikkis Geschrei nicht aufwachte.
„ Er hat dich hier hin gebracht und ist seitdem nicht einmal von deiner Seite gewichen." sagte Vikki und grinste mich an.
Auch meine Mundwinkel hoben sich und in meinem Bauch fingen an Schmetterlinge herumzuwirbeln.

Ich nickte nur schwach.
„ Zayn..." Vikki versuchte ihn zu wecken und erst, als sie na seiner Schulter herum rüttelte, schreckte er auf.
Verschlafen rieb er sich über seine Augen und öffnete sie ganz langsam.
„ Was ist? Wo ist Kace?" fragte er mit trockener und rauer Stimme verschlafen.
Er schien noch so Schlaftrunken zu sein, dass er die Situation gar nicht bewerten konnte.
Ich schaute nur grinsend in seine Richtung und verschlafen war er glaube ich eine noch süßere Version seiner selbst.

So langsam schien Zayn richtig aufzuwachen und blickte sofort in die Richtung meines Bettes.
Man konnte sehen, wie seine Augen sich weiteten und er sich wie von der Tarantel gestochen aufsetzte.
„ Kace...?" seine Stimme klang nun schon viel wacher und er schien gar nicht richtig glauben zu können, dass ich wach war.
Langsam nickte ich und konnte einfach nicht aufhören zu Grinsen.
Er stand auf und lief schnell auf mich zu. Er setzte sich auf die Bettkante an meine rechte Seite.

„ Du bist wach."
Ich nickte erneut. Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben und er konnte nichts anderes als zu Lächeln.
Es war ein liebevolles und ehrliches Lächeln, was mich leicht verwunderte, da man Zayn generell nicht oft Lachen sieht.
„ Ähm... ich hole dann mal die anderen." sagte Vikki beiläufig und war, bevor ich antworten konnte schon aus dem Zimmer.
Nachdem die Tür ins Schloss fiel, waren Zayn und ich alleine.
„ Wie geht es dir?" fragte er sanft und ergriff meine Hand.

Direkt schlug mein Herz schneller und meine Atmung setzte für eine Sekunde aus.
„ Besser." sagte ich und schenkte Zayn ein tapferes Lächeln, welches er erwiderte.
Ich war so überrascht, da ich mir nie hätte erdenken können, dass Zayn so fürsorglich sein kann.
„ Es tut mir so leid. Das was alles passiert ist. Ich könnte mich selber dafür schlagen." sagte er und man bemerkte direkt, wie viel Reue er empfand.
„ Was? Nein, mir geht es gut... es ist alles gut." sagte ich schnell.

Er sollte sich einfach keine unnötigen Vorwürfe machen, jedoch schien er mich nicht ernst zu nehmen.
Sein Blick lag auf unseren ineinander verschränkte Händen.
Da er meine Hand mit dem verletzten Arm hielt, konnte ich leicht mit meiner anderen Hand an seine Wange greifen.
Bei der Berührung schaute er von unseren Händen hoch in meine Augen.
„ Ich meine es ernst." sagte ich sanft und versucht ihm auch nichts anderes zu übermitteln.

Nun nahm er mit einer seiner Hand, meine von seiner Wange und hielt nun auch diese fest.
„ Ich hatte einfach nur Angst um dich." gab er leise zu und schaute mir in die Augen. Ich konnte erkennen, dass er die Worte ernst meinte und ab dem Moment an, war ich wie Zucker in seinen Händen.
„ Ich weiß." sagte ich und mir ging es direkt besser.
Es lag wahrscheinlich auch eher daran, dass Zayn bei mir war. Und das Wissen, dass er die ganze Zeit bei mir war, ließ mein Herz schneller schlagen.

Und als er sich zu mir runter beugte, war mein Gehirn wieder wie vernebelt.
Er legte seine Lippen auf meine und ich hatte all den Schmerz und die Trauer vergessen.
Ich wusste nicht wie, doch jeder Kuss schien den vorherigen zu übertreffen.
Es war ein zarter und zurückhaltender Kuss und doch so voller Leidenschaft. Zayn küsste mich, als hätte er Angst mir weh tun zu können oder als würde gleich auseinander brechen.
Ich wollte nicht, dass er mich als schwaches Mädchen sieht, welches er beschützen muss. Das lässt mich nämlich wirklich schwach fühlen.

Doch ich konnte nicht länger darüber nachdenken, denn all meine Gedanken kreisten um den Schönling, der mich gerade küsste.
Leider nach viel zu kurzer Zeit löste sich Zayn wieder von mir, doch blieb nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht stehen.
Ich konnte ihm so direkt in seine Augen schauen und was ich in ihnen sah, war die Wahrheit...
Liebe...

In the heart of the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt