Kapitel 4: Embassy

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Ich öffnete die Haustür und atmete tief die frische Morgenluft ein. Es erinnerte mich so sehr an früher, als ich ebenfalls an jedem Wochenende so früh aufgestanden war um auf ein Turnier zu fahren. Schnellen Schrittes lief ich in den Stall. Noch nicht einmal die Stallburschen und Pferdepfleger waren da. Ich öffnete das große Tor und betrat den ersten Stallkomplex. Sofort hörte ich das nervöse Prusten. Langsam ging ich in die Richtung der Box, in der ich das aufgeregte Pferd vermutete. Es war Embassy. Sie stand an die hintere Wand gedrängt in ihrer Box und beobachtete mich nervös. Ihre Ohren gingen ohne Unterlass schnell in alle Richtungen, sodass ihr nichts entging.

"Guten Morgen du Hübsche.", sagte ich mit ruhiger und tiefer Stimme. "Schon in Ordnung, du musst keine Angst haben."

Nun waren ihre Ohren auf mich gerichtet. Gespannt beobachtete sie mich als ich meine Arme auf ihrer Boxentür ablegte und meinen Kopf darauf legte. Nervös prustete sie erneut durch ihre Nüstern. Ich begann ein Lied zu summen. Das hatte bei Daylight immer geholfen, wenn sie nervös war. Sie hatte sich nach kurzer Zeit völlig entspannt und mir zugehört. Auch Embassy war nun auf mich konzentriert, ein Ohr huschte nach wie vor herum, doch das andere war starr auf mich gerichtet. Nachdem ich das Lied schon ganze dreimal gesummt hatte, begann sie sich zu entspannen. Sie kaute und ich sah, wie ihre Muskeln sich entspannten. Doch kaum hatte sie sich beruhigt ging das Tor auf und Mr. Hollingworth trat ein gefolgt von Danielle und Grace. Grace? Würde sie etwa mitkommen? Embassy spannte sich sofort wieder an und scharrte mit ihrem rechten Vorderbein nervös auf dem Boden.

"So, dann beginnen wir gleich mal, Ben kommt erst in einer halben Stunde, also müssen wir unsere vierbeinigen Partner heute selbst putzen!", erklärte Mr. Hollingworth schnell und schnappte sich auch schon ein Halfter um Danielles Fuchs Citango aus seiner Box zu führen. "Roxanne, sei doch so lieb und hol Top Gun aus seiner Box und bring ihn her."

Wieder dachte ich nicht nach, das war natürlich selbstverständlich, dass ich den Anweisungen meines Bosses folgte. So nickte ich selbstverständlich mit dem Kopf und verließ den Stalltrakt um durch die Scheune zum Hengststall zu gelangen. Top Gun ließ sich ohne Probleme sein Halfter überstreifen und folgte mir willig aus seiner Box. Er war wirklich ein gut erzogener Hengst. Ich führte ihn aus dem Stall und außen herum über den Hof zum Eingang des ersten Stalltraktes.

"Soll ich ihn reinbringen oder geht das nicht wegen der Stuten?", fragte ich und sah Mr. Hollingworth abwartend an.

"Nein, der kann rein, er ist anständig.", antwortete Danielle an seiner Stelle. Mr. Hollingworths Blick gefiel mir überhaupt nicht. Er betrachtete mich genau während ich den Hengst in den Stall führte und ihn mit dem Pferdeknoten anband. Als nächstes würde ich das große Tier putzen müssen. Dabei fiel mein Blick auf Embassy und Grace. Auch sie versuchte die dunkle Schimmelstute gerade zu putzen, doch Embassy tänzelte nervös auf der Stelle und schnappte nach Grace, wenn sie in Kopfnähe war.

"Mr. Hollingworth, wo sind denn die Putzsachen von Top Gun?", fragte ich meinen Boss. Er nickte in eine Richtung.

"Dort hinten aber Roxanne, nenn mich Richard, unter Reitern duzt man sich!", sagte er und zwinkerte mir dabei zu. Mit großen Augen starrte ich ihn an.

"Ich habe gleich gesehen, dass du ein Pferdemädchen bist. Mir kannst du nichts vormachen.", erklärte er mir und ich sah Danielle aus dem Augenwinkel nicken.

"Wie..?", brachte ich stotternd hervor.

Richard lachte amüsiert auf. "Wie du über Pferde redest, mit ihnen umgehst, dein prüfender Blick, du kannst ein Pferd korrekt anbinden und hast Top Gun hier selbstverständlich aus seinem Stall geholt. Glaub mir, jemand der mit Pferden nichts am Hut hat, würde das nicht einfach so machen."

Mein weiter Weg zurückNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ