Kapitel 32: Verrückt und verrückt nach Leo

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„Bist du dir wirklich, wirklich sicher?“, fragend starrte ich Leo an, der mir gerade seine Autoschlüssel in die Hand gedrückt hatte. Entschlossen nickte er.

„Du liebst dein Auto!“, erinnerte ich ihn. Wieder nickte er. Er schien doch etwas aufgeregt zu sein.

„Na schön!“, ich öffnete die Fahrertür und ließ mich hinter das Lenkrad seines heiligen Audis fallen. Leo nahm neben mir auf dem Beifahrersitz Platz.

„Fahr aber nicht so schnell.“, bat er mir noch, dann startete ich auch schon den Motor und fuhr die Einfahrt hinunter in Richtung Stadt. Wegen der Dunkelheit und des Regens konnte ich überhaupt nicht schnell fahren, jedes Auto das mir entgegen kam blendete mich. Trotzdem spürte ich Leos Anspannung neben mir was mich zum Grinsen brachte.

„Konzentrier dich auf die Straße!“, ermahnte Leo mich.

„Tu ich doch!“

„Nein, du grinst!“

„Darf ich das nicht?“

„Nein!“, brummte er. Sein Auto war ihm wohl wirklich heilig wenn man als Fahrer nicht einmal grinsen durfte. Ich verdrehte die Augen und musste sofort wieder grinsen als ich Leo neben mir nach Luft schnappen hörte.

„Beruhig dich, ich schrotte dein Auto schon nicht!“

„Dann konzentriere dich bitte auf die Straße!“

Leo dirigierte mich auf den Parkplatz des großen Kaufhauses, in dem ich vor Richards Geburtstag mit Danielle und Sookie gewesen war. Wir stiegen aus und rannten durch den Regen zum Eingang. Hand in Hand schlenderten wir an den verschiedenen Schaufenstern vorbei und ich bemerkte mit Genugtuung die neidischen Blicke der Mädchen, die an uns vorbei liefen. Zufrieden lächelnd lehnte ich mich an Leo und genoss es als er seinen Arm um mich legte und mir einen Kuss auf den Scheitel drückte. Ich weiß nicht, wie lange wir ziellos durch das Kaufhaus geschlendert waren, ich hatte sowieso nur Augen für Leo gehabt und konnte mich weder auf die Klamotten, noch auf sonst irgendetwas konzentrieren. Klar, ein Spaziergang durch ein Kaufhaus war nicht gerade romantisch, doch ich hatte Leo bei mir und verbrachte Zeit allein mit ihm, das reichte mir völlig aus.

„Komm, wir gehen!“, sagte Leo irgendwann ganz plötzlich und zog mich mit sich in Richtung Ausgang. Ich umklammerte seine Hand mit beiden Händen und folgte ihm, gespannt was er jetzt wieder für eine Idee hatte. Wir rannten erneut durch den Regen, zurück zum Auto. Wieder ließ er mich ans Steuer, was mich ehrlich wunderte. Wir unterhielten uns über belanglose Dinge und Leo schien wesentlich entspannter als bei der ersten Fahrt. Immer wieder unterbrach er das Gespräch um mir zu sagen, wohin ich fahren sollte. Schließlich ließ er mich den Wagen am Strand parken. Es war derselbe Parkplatz, an dem ich seinen Audi vor über einem Jahr als Schlumpf-Auto dekoriert hatte. An den Gedanken daran musste ich lächeln, zum Glück bemerkte er es nicht. Ich kniff meine Augen zusammen und ließ meinen Blick über den Strand gleiten. Es regnete in Strömen, der Strand war menschenleer, doch zu meiner Verwunderung war das Meer relativ ruhig. Die Wellen waren nicht höher als sonst. Der Regen trommelte gegen das Autodach und hatte eine beruhigende Wirkung auf mich.

„Was sollen wir denn hier? Willst du etwa schwimmen gehen?“,  witzelte ich schließlich und sah Leo gespannt an. Doch zu meinem Entsetzen grinste Leo nur und schälte sich aus seiner nassen Jacke.

„Hör auf!“, lachte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung, ich war überzeugt davon, dass er mich auf den Arm nehmen wollte. Doch da griff er nach dem Saum seines Shirts und zog es sich über den Kopf. Ich gebe zu, dass ich kurz abgelenkt war. Ich glotzte seinen durchtrainierten Bauch an und hätte ihn am liebsten berührt. Total dämlich, ich weiß.

Mein weiter Weg zurückDär berättelser lever. Upptäck nu