#1/Prolog

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Jeff betrachtete die Raumdecke. Sein Blick war leer. Er hatte keine Ambitionen sich aufzusetzen. Wofür auch? Seit drei Jahren fehlte ihm der Grund. Das einzige, woran er denken konnte, war sein verstorbener Freund. Er erinnerte sich an sein Lächeln, welches manchmal sehr unschuldig schien. Er konnte den Duft seiner goldenen Haare riechen, sich teilweise sogar noch an die Weiche erinnern. So als wäre er noch hier. Er konnte sich an den angenehmen Klang seiner Stimme erinnern. Und an seine Augen, die wundervollsten Augen der Welt. Schwarz wie die Nacht mit einer blutroten Iris. Doch hatten sie nicht immer solcher Farben. Bevor er von seim besten Freund ermordet und der Dämon in ihm geboren wurde hatte er ein schönes helles, dennoch tiefes Blau. Jeff war froh Ben kennengelernt zu haben, nicht aber dass er Lagu dafür danken würde. Schließlich haben sie ihn durch die halbe Welt verfolgt, um ihn einfangen und ausschalten zu können. Wer weiß, was er hätte angerichtet, wenn sie ihn nicht aufgehalten hätten.
Umso mehr vermisste Jeff Ben. Er sah ihn in seinen eigenen Armen liegen, als wäre es erst gestern gewesen. Sein eigenes Messer im Brustkorb von Ben stecken. Sein Lächeln, das sagte, es wäre okay. Seinen gläsernen Blick. Seinen schwachen Körper. Das Blut, das aus jenem hinaus strömte. Die Hand, die Jeffs Wange berührte. Das letzte Lächeln.
Jeffs Herz verkrampfte. Wie konnte er nur sein ein und alles auf dem Gewissen haben? Warum konnte er Ben nicht beschützen? Hatte er jemals Ben wirklich helfen können? Tränen rannen seinem Gesicht herab. Wann war er nur zu so einem Schwächling mutiert? War er es vielleicht schon immer? Schwach?
Er legte seine Hände auf seine Augen und ballte sie zu Fäusten. Er merkte nicht, wie seine Fingernägel sich in sein Fleisch Gruben, wie das Blut gerinnte. Nicht mal spürte er den Schmerz. Denn der einzige Schmerz, den er spürte, kam aus seinem Inneren. Sein Leid würde wahrscheinlich nie enden. Dafür war Ben ihm zu wichtig.
Aus den Augenwinkeln sah er ein Licht aufblitzen. Er sah hin. Sein Handy, welches auf dem Nachtisch neben seinem Bett lag, hatte eine Nachricht empfangen. Jeff nahm es zur Hand und entsperrte den Bildschirm. Er öffnete die Nachricht. Sie stammte von Jack.

Es gibt Essen. Kommst du runter?

Jeff seufzte. Wie konnte Jack einfach so weiter Leben? Als wäre es das Normalste der Welt, dass weder Miles Nova noch Ben noch am Leben waren?
Wut entfachte sich in seinem Inneren. Es war kein Hunger Gefühl. Seine Hände zitterten. Dann, mit einem Ruck, holte er aus und warf das Handy weg. Kurzerhand darauf folgend war ein Klirren zu hören. Jeff schnalzte sichtlich genervt mit seiner Zunge und rieb seine Augen trocken. Durch die Tränen waren seine Augen wund und schmerzten. Ein Seufzen verließ seinen Mund. Er hatte keine Lust nach zu sehen, was zerdeppert wurde. Er blieb liegen, doch die Neugier siegte. Er rappelte sich auf und schwang seine Beine aus dem Bett. Seine Arme hievten ihn aus dem Bett. Dann ging er zum Ort des Geschehens. Ein großer Spiegel stand im Raum. Ein zerbrochener großer Spiegel. Die Scherben häuften sich auf dem Boden und um drei Handys, die ebenfalls kaputt waren. Unter ihnen auch das, was Jeff gerade geworfen hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er aus Frust ein Handy durch die Gegend warf.
Jeff fiel zu Knie. Dieser Spiegel war nicht nur irgendein Spiegel. Es war Bens Spiegel. Oder besser gesagt, der seiner Mutter. Das wichtigste Erb- und Erinnerungsstück Bens.
Was hatte er nur getan? Das war Bens Spiegel. Nun lag er in Scherben. Jeff betrachtete die Scherben. Er sah einen bleichen Mann mit langen zotteligen, ungepflegten Haaren. Er besaß einen Dreitagebart. Seine gläsernen, kalten Augen starrten Jeff aus tiefen Augenringen an. Leichte, kaum sichtbare Narben umringten seine Augen. Allerdings waren es nicht die einzigen. Weitere, schon fast verblasste, waren auf beiden Seiten der Mundwinkel, hochgezogen bis zu den Wangenknochen, sichtbar. Jack hatte Jeffs Ungestalt vor zwei Jahren operiert. Damit er wieder unter die Menschen gehen konnte. Jack und Jeff hatten beschlossen vom Morden abzulassen. Gingen arbeiten. Jack als Arzt. Doch Jeff fand einfach nicht den richtigen Beruf und saß die meiste Zeit im Elternhaus von Jack. Nach Arbeit und einen Sinn suchend.
Erneut rannten Tränen aus seinen wunden, roten Augen. Wie könne er sich jemals zusammenreißen, mit dem Wissen seinen Freund umgebracht zu haben. Er krampfte seine Hände erneut zu Fäusten. Seine linke Hand schleuderte nach oben und sauste gen Scherben. Wieder und wieder schlug er auf die Scherben ein. Tiefer und tiefer gruben sich die Scherben in seine Faust. Er stoppte und legte seine Hand nieder. Er beobachtete, wie sich das Blut verteilte. Er spürte diesen Hass auf sich. Dann wurde er ganz ruhig. Er beobachtete das Blut wie hypnotisiert weiter. Er spürte ein anderes Gefühl. Ein alt bekanntes. Eine Gierde zur Befriedigung.
Jeff kam erst zu Besinnung, als er das Winseln von Nana vernahm. Der Husky sah ihn mit seinen großen klaren blauen Augen an. Jeff umarmte sie. Bens Vermächtnis.

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Hi, lange nicht mehr gesehen :3
Und? Wer ist genauso gehypt wie ich, wie die Story weitergehen wird? :3

Wir sehen uns beim zweiten Kapitel

Eure AkisuraXD
(^з^)-☆Chu!!

REBORN || Jeff x Ben || All We Need Is Faith 2Where stories live. Discover now