Dreizehn

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Seit Luca und Linn sich versöhnt haben, sind einige Wochen vergangen. Für Luca gibt es nichts Schöneres, als Linn im Arm zu halten, während sie abends langsam einschläft und morgens minutenlang in ihr Gesicht zu blicken, wenn er für die Bandproben, die wieder begonnen haben, aufstehen muss und Linn noch weiter schlafen kann. Doch heute ist es anders. Verschlafen schimpft Linn und hält ihn fest, als Luca ganz zaghaft seine Finger unter den Saum ihres Tops schiebt und sanft ihre nackten Hüften kitzelt. Aber eigentlich genießt sie es, wie süß er sie weckt und eigentlich ist sie ja nicht böse. Grinsend schlingt Luca seine Arme um sie, zieht sie ganz eng an sich. "Morgen.." Flüstert er, Linn kuschelt sich auf seine Brust. "Morgen.." Ihre Fingerspitzen streifen leicht an seinem Arm auf und ab, Luca schließt die Augen und seufzt wohlig. Gänsehaut breitet sich auf seiner Haut aus, Linn staunt. "So schön?" Kichert sie und spürt, wie er nickt. "Hast du gut geschlafen?" Jetzt ist es Linn, die heftig nickt. "Wie so oft in letzter Zeit, hm? Ich frag mich, woran das wohl liegt?" Luca's Brust bebt unter Linns Wange, als er lacht, sie hebt den Kopf. Mit roten Wangen blickt sie ihn an und streckt vorsichtig ihre Finger aus. Ganz zärtlich streichelt sie seine Wange. "An dir, Luca.. ich.. ehm.." Stottert sie, weiß nicht, wie sie es sagen soll. Luca schaut sie fragend an. "Was denn?" "Ich glaube, ich.." Lautes Klopfen unterbricht das Mädchen, die beiden schauen zur Tür. Fred steckt seinen Kopf ins Zimmer und grinst breit, als er seine Mitbewohner kuschelnd auf dem Bett entdeckt. "Na, ihr!? Hopp, hopp! Wir müssen gleich los." Scheucht er sie auf, Luca lässt seinen Kopf ins Kissen fallen und stöhnt frustriert. Wie gerne würde er jetzt einfach hier liegen bleiben und mit Linn kuscheln? Doch die Bandproben sind echt super wichtig. Und irgendwie freut er sich ja auch darauf, weil Linn zum ersten Mal mitkommt. "Okay.. kannst du.. vielleicht wieder raus gehen?" Bittet Luca, Fred zieht sich schmunzelnd zurück. Die hellen Augen schweifen wieder zu Linn, die sich müde aufsetzt. Hastig nimmt Luca ihre Hand. "Warte mal! Was wolltest du denn eben sagen?" Linn beißt sich auf die Lippe und zögert. Jetzt so zwischen Tür und Angel? Blödes Timing. "Ehmm.. naja.. ich bin ein bisschen aufgeregt wegen gleich, weißt du..?" An ihrem gesenkten Blick merkt Luca, dass das noch nicht alles ist. Doch er weiß, dass sie bloß dicht macht, wenn er jetzt nachbohrt. Schief lächelt er und lässt sich nichts anmerken. Was auch immer es ist, wird sie ihm schon erzählen, wenn sie dazu bereit ist. Auch Luca setzt sich auf und umarmt Linn nochmal. Zärtlich drückt er seine Lippen gegen ihre Stirn. "Ich auch. Lach nicht, wenn ich mich verspiele, ja?" Linn schüttelt belustigt den Kopf. "Würde ich nie." Jetzt lügt sie ihm ganz dreist ins Gesicht. Luca grummelt leise, vergräbt seine Nasenspitze in ihrem Haar. "So früh am Morgen.. und schon so frech.." Murmelt er ihr ins Ohr und gleich darauf quiekt Linn entsetzt. Er kitzelt sie gnadenlos und Linn landet mit dem Rücken auf der Matratze und lacht, bis ihr die Tränen in den Augen stehen. "Gnade!" Japst sie, Luca hält grinsend inne und dreht sich etwas über sie. Das Lächeln der beiden wird noch größer, als sie sich in die Augen sehen. Sich plötzlich wieder so nah sind. "Du bist so.. so schön." Flüstert Luca, das Mädchen unter ihm bekommt rote Ohren vor Freude. Ihr Bauch kribbelt wie verrückt und auch Luca kann nichts gegen die Schmetterlinge tun. Sie machen ihn verrückt. Linn macht ihn verrückt. Ein sanfter, kurzer Kuss landet auf ihrer erhitzten Wange, ehe ganz leise drei Worte an Linns Ohr dringen. "Ich liebe dich.." Linns Herz rast, als sie sich in die Augen schauen. Sie weiß, worauf er wartet. Weiß, was er so sehr hören möchte. Jeden Tag verspricht er ihr diese drei Worte und bekommt keine Antwort. Stattdessen wandert ihre Hand in Luca's Nacken, krault ihn ganz zärtlich. Er schließt die Augen und senkt den Kopf, so schön fühlt es sich an. Wohliges Seufzen dringt aus seiner Kehle. Und doch ist er enttäuscht. Von Mal zu Mal mehr, wenn er ganz ehrlich zu sich selbst ist. Wie oft will Linnea es noch hören, bevor sie ihm endlich antwortet? Verletzt dreht er sich von Linn herunter und steht auf. "Luc?" Betreten sieht Linn ihm nach, als Luca aus dem Zimmer geht und spürt, dass sie ihn wieder verletzt hat. Genau das möchte sie doch eigentlich nicht. Deshalb lässt sie sich doch so viel Zeit..

Im Proberaum sitzt Linn neben Finn auf dem Teppich und ihm über die Schulter. Fasziniert lauscht sie, wie die Band über neue Texte diskutiert und immer wieder ausprobiert und probt. Etwas scheu hat sie sich den anderen, Johnny und den beiden Finns, am Morgen vorgestellt und sich dann fast selbst ausgelacht. So lange hat sie sich nicht her getraut, dabei sind die drei so unglaublich lieb. Total lustig und offen und nehmen ihr damit schnell die Aufregung. Aber die komische Spannung zwischen ihr und Luca verschwindet nicht einfach so. Flehende Augen mustern Luca immer wieder, doch er tut, als würde er sie nicht bemerken. Erst, als er sich verspielt und hektisch aufsieht, um zu gucken, ob es jemand bemerkt hat, treffen sich ihre Blicke. Linn beißt sich auf die Lippe, um ihr Grinsen zu verstecken, doch der Versuch misslingt kläglich. Luca's Augen verengen sich zu Schlitzen. "Du hast gesagt, du lachst nicht." Schmollt er. Aber als Linn wirklich zu lachen beginnt, kann auch er nicht mehr anders. Sie brechen in Gelächter aus, das nicht mehr enden will. Endlich ist dieses komische Gefühl weg und endlich ist Linn sich ganz sicher. Fred schüttelt grinsend den Kopf. "Das macht doch gerade keinen Sinn mehr. Lasst uns mal eine Pause machen." Findet er, die Band stimmt ihm zu und verzieht sich in den Nebenraum.

"Luc, warte mal.." Linn hält ihn an der Hand fest. Sofort kribbeln ihre Finger, Linn lächelt auf ihre verschränkten Hände hinab. Sie passen so perfekt ineinander. "Ja?!" Drängt der Junge, Linn hebt ihre Hände ein Stück. "Ich.. das hier fühlt sich so richtig an. Ich.. ich möchte uns, Luc. Ich wollte mir erst sicher sein, dass meine Gefühle für dich tief genug sind.. weil ich dich nicht wieder so verletzen möchte, falls ich mich täusche.. aber ich.. ich bin mir jetzt sicher.." Ihre Stimme wird immer leiser, Luca hält den Atem an. Sein Herz hämmert laut in seiner Brust. Wird sie wohl..? "Bitte.." Ist alles, was er hervor bringt. Linnea streichelt ganz leicht über seine Wange und sieht ihm tief in die Augen. "Ich liebe dich, Luca." Gesteht sie endlich und das ist alles, was Luca hören wollte. Liebevoll streicht er mit dem Daumen über ihre Schläfe. "Linn.." Seine Lippen treffen auf Linns, für einen Kuss, der sie beide ihrer Sinne beraubt. Luca schiebt das Mädchen gegen die nächste Wand, küsst sie leidenschaftlich. Seine Gefühle bringen ihn um den Verstand, noch nie hat er so viel Glück und Liebe verspürt. Seufzend drückt Linn sich ihm entgegen, umschlingt seinen Hals. Wühlt so sanft in seinem Haar, dass Luca aufstöhnt. Sie möchten niemals aufhören, doch sie müssen irgendwann nach Luft schnappen.
Atemlos legt Luca seine Arme um Linns Hüften und lehnt seine Stirn an ihre. "Sag es nochmal.." Bittet er, sie lächeln sich verliebt an. "Ich liebe dich. Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich." Wiederholt Linn immer wieder. Es fühlt sich unglaublich gut an, es endlich zu sagen. Und es zu hören, ist noch so viel schöner. "Ich liebe dich auch, Linn." Erwidert Luca, total glücklich. Fred, der mit Finnbo, Johnny und Finn im Türrahmen steht, räuspert sich grinsend. "Wow. Das wurde ja mal Zeit, meint ihr nicht?" Neckt er, das Paar wird knallrot. "Fred.." Nuschelt Linn verlegen, doch er und die restliche Band lachen nur. "Ja ja.. aber Zuhause gibts das nur in eurem Zimmer, klar?" "Frederik!" Entsetzt schubst Linn Fred zur Seite und verzieht sich peinlich berührt auf das Sofa. Luca wirft ihr einen zärtlichen Blick zu, ehe er wieder nach seinem Bass greift. Doch wirklich für die Proben zu gebrauchen ist er natürlich nicht mehr.

dark sea [a giant rooks fanfiction]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora