Neunzehn

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Mit glänzenden Augen steht Linn im Bühnengraben und lässt ihren Blick immer wieder durch die ausverkaufte Halle schweifen, ehe sie zu Luca hoch schaut. Alles, was sie fühlt, sind tiefe Liebe, unendlicher Stolz und die bebende Euphorie des Publikums hinter ihr. Seit der ersten Sekunde, dem ersten Beat, dem ersten Ton, hat die Band ihre Zuschauer in der Hand, reißen sie völlig mit.
Zwischen den Songs tritt Luca an den Bühnenrand und blinzelt gegen das grelle Licht an. Schüchtern grinst er den Fans zu, die hinter der Absperrung auf ihn zu drängen und wirft dann Linn ein verliebtes Lächeln zu. Der Schweiß steht ihm auf der Stirn und seine Wangen sind ganz rot von der Hitze und Anstrengung. Schweiß färbt sein hellgraues Shirt dunkel und sein Haar fällt ihm wirr in die Stirn und trotzdem ist er so wunderschön. Ganz von seinem Anblick gefesselt verfolgt Linn das Konzert, tanzt sogar ausgelassen. Sie schert sich nicht um die Blicke der Leute. Lachend schaut Luca von ihr zu Fred, dem Linns Begeisterung natürlich nicht entgangen ist. Er zuppelt am Kabel seines Mikrofons und geht auf Linn zu, während er die Zeilen von Watershed singt. Ihre Augen werden immer größer, als er seine Hand zu ihr ausstreckt. Was hat er vor? Unsicher nimmt sie Freds Hand, der sie ergreift und Linn grinsend eine Pirouette drehen lässt. Quiekend dreht sie sich gleich nochmal und lässt ihn dann wieder los. Luca, der an seinem Mikro steht und singt, schüttelt grinsend den Kopf. Quatschköpfe. Mit dem nächsten Song, King Thinking, endet das Konzert ganz langsam. Doch nicht die Stimmung. Die Fans haben die Halle schon längst verlassen und doch scheint die Euphorie noch immer so greifbar. Linn lehnt ganz aus der Fassung an der Absperrung und beobachtet das rege Treiben der Bühnenhelfer, die angefangen haben, abzubauen. "Hey.." Ein verschwitzter Körper schmiegt sich aus dem Nichts an sie, Linn zuckt zusammen und blickt auf. "Schatz.." Luca's Brust vibriert, als er leise lacht. "Hab ich dich aus der Trance zurück geholt?" Seine Lippen finden ihre Schläfe, ihre Wange. "Ja! Das war.. fantastisch! Absolut unglaublich! Ich liebe eure Musik einfach! Und diese vielen Menschen lieben sie auch und euch! Da war diese Verbindung, diese.. Magie zwischen euch und den Fans, der man nicht entkommen konnte.. gar nicht entkommen wollte. Man hatte das Gefühl, euch unfassbar nah zu sein!" Plappert Linn aufgeregt und gestikuliert wild in der Luft herum, um ihren Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. Luca zieht sie schmunzelnd noch enger an sich. Sie ist so verdammt niedlich, wenn sie sich für etwas begeistert. Das Herz schlägt ihm bis in den Hals, als er sich zu ihr lehnt und Linn einfach küsst. Prompt hält sie inne, ihre Finger vergraben sich in seinem dichten Haar. Zärtlich erwidert sie Luca's Küsse, presst sich ihm entgegen. An ihren Lippen verziehen sich seine zu einem Lächeln. "Du bist mir doch nah.. so nah, wie niemand anders.." Luca's gehauchte Worte lassen Linns Herz heftig schlagen. Zärtlich streicht sie über seine warmen Wangen, stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst ihn leidenschaftlich. Luca seufzt wohlig. Nur schwer kann er sich von ihr lösen, als sein Handy in seiner Hosentasche vibriert. "Moment.." Nach einem kurzen Gespräch mit Fred nimmt er Linns Hand. "Lass uns gehen, hm? Die Jungs wollen langsam ins Hotel." Flüstert er, Linn nickt. "Okay." Liebevoll verschränken sie ihre Finger miteinander, Luca zieht Linn zu den Jungs in den Backstage Bereich. Ungeduldig blicken die anderen dem Paar schon entgegen, auf ihren Koffern sitzend. "Kann los gehen.." Ruft Luca, sie folgen ihnen. Das Hotel ist nach drei, vier Minuten zu Fuß erreicht. Gott sei Dank haben sie Zimmer direkt bei der Halle gebucht.

Fred holt die Schlüsselkarten bei der Rezeption und sieht dabei aus, als würde er gleich im Stehen einschlafen. Gähnend kommt er zur Gruppe zurück, sie machen sich auf die Suche nach den Fahrstühlen und in der vierten Etage nach ihren Zimmern. Selbst nach erst drei Nächten in den engen Tourbusbetten, freut sich die Band auf große, gemütliche Betten. Zwei Nächte im richtigen Zimmer klingen für sie alle herrlich. "Na dann, bis Morgen. Gute Nacht.." Verabschieden Johnny und Finnboo sich als erstes und betreten Zimmer 263. Finn öffnet die Tür daneben. Er teilt sich ein Zimmer mit seinem Cousin. Fred fährt sich durch die Haare. "Gute Nacht.." Murmelt er müde, kann kaum noch die Augen offen halten. Leise fällt auch ihre Tür zu. Linn zieht die Karte durch das Schloss der Tür vom nächsten Zimmer und öffnet sie. Erwartungsvoll schaut sie Luca an. "Komm?!" Er lächelt und schiebt sie ins Zimmer. Starke Arme legen sich um Linns Taille, kaum, dass die Tür zu ist. "Möchtest du zuerst duschen gehen?" Sie spürt Luca's warmen Atem im Nacken und bekommt Gänsehaut. "Mh.. nein, geh du ruhig.." Gibt sie zurück, dreht sich in seinen Armen zu ihm um. "Okay.. bis gleich." Ganz leicht küsst er Linn und sucht sich dann frische Sachen aus seinem Koffer, um duschen zu gehen. Zwanzig Minuten später ist auch Linn fertig. Als sie aus dem kleinen Bad kommt, hat Luca sich schon ins Bett gekuschelt und streckt seine Arme nach ihr aus. Linn lässt ihre Sachen achtlos in ihren Koffer fallen und schmeißt sich zu Luca aufs Bett. Sofort zieht er sie an seinen nackten Oberkörper, Linn seufzt wohlig. "Das hab ich auch ziemlich vermisst.. meine wandelnde Heizung." Kichert sie, Luca lacht auf. Vorsichtig streichelt er Linns Hals, ihre Wangen. "Ich hab dich vermisst.. Ich hab dich so sehr vermisst.. du.. ich kann nicht glauben, dass du mich Trottel immer noch liebst.. ich hab keine Worte dafür, wie viel du mir bedeutest." Luca's Wangen werden feuerrot, Linn schaut ihn mit ihren grünen Augen total gerührt an. "Luca.. du bist doch kein Trottel.. naja.." Ein Grinsen zuckt in ihren Mundwinkeln, Luca zieht ein langes Gesicht und kitzelt Linn ganz liebevoll. "Was wolltest du sagen?" Linn kichert und hält seine Hände fest. "Du bist mein Trottel.. und ich geb dich niemals her. Ich liebe alles an dir.. du bist so verdammt niedlich und kuschelig und hilfsbereit und liebevoll und.. ich könnte die Liste wohl ewig weiterführen. Aber ich mag auch deine Sturheit und deine Unüberlegtheit und deine übertriebene Liebe für Pasta.." Sie müssen beide lachen, doch es verstummt schnell wieder, als Linn weiterredet. Luca staunt über jedes ihrer Worte und kann sie doch nicht glauben. "Ich liebe, wie mein Herz anfängt zu rasen, wenn du mich anschaust, ich liebe, wie meine Haut kribbelt, wenn du mich berührst und ich liebe es, deins zu sein. Und ich.. ich liebe dich." Helle Augen schauen sie an, Tränen schimmern verräterisch in ihnen. Luca's Finger zittern, als er so zärtlich, wie er nur kann, Linns Wange berührt. Mit dem Daumen streichelt er ihre weiche, glatte Haut. "Du hast keine Ahnung, wie wunder, wunderschön du bist.." Flüstert er mit belegter Stimme, Linn lächelt verliebt. "So unfassbar schön, von innen und von außen.. ich liebe dich." Und damit küsst Luca sie innig.

Heiße Lippen wandern ihren Hals hinab, Linn drückt ihren Kopf ins Kissen, um ihm noch mehr Platz für seine Küsse zu geben. Luca murrt unzufrieden, als der Kragen ihres Shirts ihm den Weg zu ihrem Dekolleté verwehrt. Ungeduldig zuppelt er an dem Stoff, Linn hebt ihre Arme und lässt Luca ihn ihr ausziehen. Spürt sofort seine Lippen auf ihrer nackten Haut, auf ihrer Brust und seufzt genüsslich. Nichts ist schöner, als ihn zu fühlen. Warme Fingerspitzen berühren sie voller Liebe, streifen jede ihrer Rippen. Ein erregtes Stöhnen verlässt Linns Kehle. "Luc.. bitte.. ich.. brauch dich.." Flüstert sie, bringt ihn damit halb um den Verstand. Zierliche Hände streicheln begierig über seine Brust und seinen Bauch, Linn spürt auf ihrer Haut, wie sein Atem immer hektischer wird. Es fühlt sich unglaublich schön an, dass Luca sie so sehr begehrt. Sie so sehr möchte. Sie möchte ihn auch.. Vor Erregung keucht Luca auf, als sie langsam am Bund seiner Jogginghose entlang fährt, sie ihm von den Hüften schiebt. "Bitte.." Fleht Linn wieder, zieht ihn zu sich. Luca wird fast verrückt vor Lust. "Mhh.. komm her.." Haucht er ihr ins Ohr, Linn stöhnt laut auf, als sie ihn noch viel näher spürt. Hingebungsvoll drückt sie sich ihm entgegen, bewegt ihr Becken im Einklang mit seinem. Die Luft im Raum scheint zu glühen, Linn rinnen Schweißperlen den Hals hinab. Luca streicht über ihre nackten Schenkel, führt ihre Hüften und damit wird die Lust zu viel für sie beide. Er wirft den Kopf in den Nacken, Linn klammert sich wimmernd an ihn, als auch sie von ihren Gefühlen überwältigt wird. Ganz eng schmiegen sie sich aneinander, streicheln sich zärtlich. Linn hebt erschöpft den Kopf und sieht Luca in die Augen. Noch nie zuvor hat sie sich so sehr mit ihm verbunden gefühlt, wie in diesem Moment. Noch nie hat sie jemanden so sehr geliebt. "Ich geb dich niemals her, Luca. Ich liebe dich.." Wiederholt sie ihre Worte von eher ganz leise, malt mit dem Finger kleine Kreise auf seiner Brust. Unter ihrer Berührung erschauert Luca, er brummt wohlig und umschlingt sie noch enger. Vergräbt sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. "Ich liebe dich, Linn. Ich liebe dich mehr, als alles andere.." Weiche Lippen liebkosen ihren Hals, Linn greift sanft in Luca's Nacken, krault ihn zärtlich. Sein Atem wird immer gleichmäßiger und die Küsse immer weniger. Linn kann nicht anders, als zu lächeln, während Luca einfach einschläft. Alles, was sie braucht, um glücklich zu sein, liegt hier in ihren Armen.

Ende ❤

dark sea [a giant rooks fanfiction]Where stories live. Discover now