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[Jungkook]

„Der Film war wirklich Klasse! Hat er dir auch gefallen? Du sahst nämlich nicht so begeistert aus", sagte ich leise und schaute zu Ji-Cheol. Er lächelte und nickte erst einmal nur.

„Ich gehe für gewöhnlich nicht oft in öffentliche Kinos, weil man mich erkannt und mit mir sprechen möchte, daher war es etwas Neues für mich", erklärte er mir. „Aber es war wirklich schön, den Film mit dir zu schauen, auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass ich die ganze Zeit über mit starkem Hunger zu kämpfen hatte und einem laut knurrenden Magen."

Wir lachten ein wenig und entschieden uns dazu, etwas essen zu gehen. Weil die Restaurants um diese Uhrzeit schon geschlossen hatten oder niemanden ohne Reservierung mehr Aufnahmen, entschieden wir uns dazu in ein Zelt zu gehen, um dort Hühnchen zu essen und Soju zu trinken. Ich konnte mir schon denken, das Ji-Cheol sowas nicht oft tat, einfach weil er es sich leisten konnte, all das teure Essen in exquisiten Restaurants zu essen und wahrscheinlich wurde er bei sich Zuhause auch von Köchen bekocht, wovon ich nur träumen konnte, denn ich schaute im Supermarkt sogar auf die Preise für Nüsse.

Auch wenn wir zwei so verschiedene Menschen, was so ziemlich jeden Aspekt anging, verstanden wir uns gut und konnten auch miteinander über alles mögliche reden, ohne dass es komisch wurde.

„Ist es wirklich okay für dich, dass wir hier essen? Die Leute schauen dich schon an und ich denke bestimmt, dass man dich erkennen wird", murmelte ich leise, ohne dass ich damit großes Aufsehen erregte, da man hier auf beengtem Raum saß. Ji-Cheol schaute sich einmal um und sah, dass wirklich uns einige bereits beobachteten, leise tuschelten.

„Und wie machen wir das? Unser Essen ist bereits bestellt", sagte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, wahrscheinlich weil er sich schlecht dafür fühlte, dass wir nicht einfach hier essen konnten. Ich schaute einmal zur Frau, die hinter dem Tresen gerade unsere Bestellung vorbereitete, weshalb es zu spät war, alles noch abzubrechen. So versuchte ich eine Lösung zu finden und dachte nach.

„Ich wohne hier ganz in der Nähe, also nicht ganz so nah, aber es sind vielleicht fünfzehn Minuten zu Fuß. Wir können alles mitnehmen und bei mir essen", schlug ich vor und schaute zur Verkäuferin, die mitgehört hatte und leicht nickte. Somit war es dann auch schon beschlossen, da sie unser Essen in Boxen und dann in Tüten tat, zusammen mit vier Flaschen Soju, die ich auch Zuhause gehabt hätte, jedoch kamen sie so oder so mit dem Hühnchen dazu.

Ohne weiteres gingen wir aus dem Zelt hinaus, wobei mich die Kälte sofort traf wie ein Schlag ins Gesicht. Vor allem, da es jetzt schon so spät war, befanden sich die Temperaturen, wie angekündigt, um minus zehn Grad, wobei ich angezogen war für Wetter im Bereich von mindestens fünfzehn Grad.

„Ist es wirklich okay, wenn ich mir zu dir komme? Eigentlich sind wir ja Fremde füreinander", sagte Ji-Cheol und blieb sofort stehen, nachdem wir nur ein kleines Stückchen gegangen waren. Wieder kratzte er sich am Hinterkopf und schaute mich unsicher an, aber ich nickte nur und lächelte ein wenig. „Außerdem frierst du! Soll ich meinen Fahrer rufen? Der fährt uns zu dir!"

„Nein, es ist nicht weit von hier", sagte ich, auch wenn ich es tatsächlich lieber gehabt hätte, wenn er gekommen wäre. Mein Date wollte aber nicht locker lassen und zog daher den Schal aus, den er trug, und legte mir diesen um den Hals, sodass ich sofort merkte, wie ich mich wenigstens ein bisschen aufwärmte. Ich bedankte mich und so gingen wir das restliche Stück weiter, bis wir vor dem Gebäudekomplex ankamen, in dem ich lebte.

Nun wurde ich dann doch etwas nervös, denn es war das erste Mal seit Jahren, dass ich einen Mann mit Nachhause nahm, der nicht Taehyung war. Nicht, dass ich mich unwohl fühlte, aber es war einfach ungewohnt und ich wusste nicht, was richtig war und was falsch. Ich hörte einfach darauf, was mein Inneres mir sagte und tat dies dann auch.

zweites mal ᵛᵏᵒᵒᵏ Where stories live. Discover now