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[Jungkook]

„Ist das nun also unser Tag Eins?", fragte ich leise und konnte mir ein schwaches Grinsen nicht verkneifen, während ich Ji-Cheol, welcher sich gerade hinter mich stellte, durch den Spiegel anschaute. Nach langem überlegen in dieser Nacht und einiger Diskussion mit ihm darüber, wie es nach meiner Entscheidung weiter gehen würde, hatte ich mich dazu entschlossen, den Beruf als Friseur komplett fallen zu lassen und obwohl ich eigentlich nicht so war, würde ich heute dorthin gehen, ein allerletztes Mal, nur um zu sagen, dass ich aufhörte. Zusammen hatten wir in meinem Vertrag gelesen, dass ich bei Kündigung eines Frist von zwei Wochen hatte, die ich noch dort bleiben musste, jedoch war mir im Moment viel zu viel um die Ohren und es passierte mehr als mir lieb war, weshalb ich in diesen zwei Wochen die Arbeit ohnehin schwänzen würde.

Sollte meine Chefin mich verklagen wollen, dann meinte Ji-Cheol, würden seine vierzehn Anwälte und er dafür sorgen, dass diese Anzeige schnell nichtig wird, jedoch war ich mir sicher, dass er gar nicht erst so weit gehen würde, schließlich stand ich in einer guten Beziehung zu ihr.

„Unser Tag Eins von unendlich vielen, hoffe ich doch", nuschelte er gegen die empfindliche Haut meines Halses, bevor er an diese Stelle einen sanften Kuss drückte, der für eine schwach kribbelnde Gänsehaut sorgte. „Ich habe nicht vergessen, dass es dein Wunsch war, alles langsam anzugehen, also hoffe ich doch, dass ich mit diesem kleinen Küsschen keine Grenze überschritten habe."

Ich schüttelte nur den Kopf. Als ich Jackson damals kennenlernte, machte ich einen Fehler und war davor, direkt beim ersten Date mit ihm ins Bett zu steigen. Auch als Taehyung mir seine Liebe gestand, zögerte ich nicht lang, bevor ich mich ihm völlig hingab und mit mir machen ließ, was auch immer ihm lieb war. Genau das sollte dieses Mal anders sein, weshalb ich Ji-Cheol bisher auch nicht einmal küsste, schließlich waren wir nicht einmal annähernd vierundzwanzig Stunden zusammen. Es sollte alles kommen, aber erst, wenn die Zeit dazu war.

Als wäre das hier alles ein Drama...

„Mir geht einfach nicht dein Blick aus dem Kopf, als wir das erste Mal aufeinander trafen. Wie glücklich ich doch darüber bin, dass du deine Augen nicht von Boden nehmen konntest und direkt in mich hinein liefst", lachte der Ältere leise.

„Gut, dass du mich daran erinnerst! Ich wollte das schon gefragt haben, jedoch kam ich noch nicht wirklich dazu", fing ich an zu sagen und hatte somit die volle Aufmerksamkeit meines Freundes, der leicht lächelte. „Es ist nicht so, dass es hier irgendwelche speziellen Restaurants oder Büros gebe, zu denen du könntest. Zieht man dein Lebensstil in Betracht, bin ich mir sicher, dass du auch keine Freunde hier hast, also stellt sich mir die Frage, was du an dem Tag hier machtest. Ich frage mich wirklich, was einen so noblen und wohlhabenden Mann in eine so dunkle Gegend brachte."

„Darf ich ehrlich mit dir sein?", stellte Ji-Cheol mir als Gegenfrage, weshalb ich natürlich sofort nickte. So sprach er dann endlich. „Nun, um ehrlich zu sein, gab es auch keinen triftigen Grund, weshalb ich dort war. Du musst wissen, ich bin ein Mensch, der viel an Spiritualität und all dem, was damit zusammenhängt, glaubt, weshalb ich einen Schamanen besuchte. Mein Leben mag vielleicht wie aus einem Bilderbuch scheinen, jedoch war ich schon immer ziemlich einsam und fühlte mich lang Zeit schon nicht mehr wohl, weshalb ich mich von allem negativen reinen lassen und auch einen kleinen Blick in die Zukunft erlangen wollte. Oder wenigstens eine Richtung zugewiesen bekommen, in die ich gehen sollte."

„Also hat dieser dir erzählt, dass du mich dort treffen würdest? Sowas wie Schicksal?", hakte ich nach.

„Mhh, kann man so sagen. Lass es mich erklären: er sagte, er sehe in meiner Zukunft viel Hoffnung, einen Mann und mit ihm kommende Liebe, an einem Ort, den ich sonst nicht besuchen würde. Ich verstand nicht, was damit gemeint war und versuchte herauszufinden, was ein solcher Ort sein könnte, jedoch passierte nichts, ich lernte diesen Mann auch nie kennen, verlor daher die Hoffnung. Es war dann aber der Tag, an dem wir uns kennenlernten. Nur drei Blocks weiter ist ein kleines Restaurant, nichts, was ich jemals einfach so besuchen würde, ich aß dort und hoffte, aber wieder einmal passierte nichts. Als ich mich auf dem Rückweg zum Auto machte, wo mein Fahrer auf mich warteten traf ich dich. Nachdem ich all Hoffnung verloren hatte und wie gewohnt in mein tristen Leben gehen wollte, kamst du, aus heiterem Himmel, wie in einem Wunder. Vorerst zweifelte ich, aber ich merkte schnell, dass du dieser Mann bist."

Mein Herz raste, es schien mir förmlich aus der Brust zu springen, zu explodieren. Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber wie leicht konnte das bitte bei einer solche Liebeserklärung denn wohl sein?

„Ji-Cheol ich weiß nicht-", sagte ich, wurde jedoch unterbrochen. „Du brauchst nichts sagen, ich weiß, meine Geschichte klingt unglaubwürdig. Das ist auch egal, denn alles was zählt, ist, dass wir uns nun haben. So wie ich dich brauche, hoffe ich, brauchst du auch mich und wenn ich sage, dass mein Herz für dich schlägt, dann meine ich das auch so! Ja?"

Ich nickte nur leicht.

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I AM BACK
Updates back
Alles back

Es geht wieder los Freunde der Dunkelheit

zweites mal ᵛᵏᵒᵒᵏ Where stories live. Discover now