Kapitel 5

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Die nächsten Monate verliefen normal - so normal, wie es auf Hogwarts nun mal laufen kann.
Mia freundete sich mit dem goldenen Trio an, schloss sich jedoch nicht der Rivalität zwischen den drei Gryffindors und Draco Malfoy an. Ihre Noten waren anfangs sehr gut, schließlich kannte sie den ganzen Stoff schon - doch ihr Onkel machte ihr immer mehr Druck. Sie sollte immer und immer mehr von Harry Potter und seinen Freunden erzählen. In wöchentlichen Briefen musste Mia ihre neusten Erkenntnisse teilen und dabei ihre Freunde betrügen. Sie versuchte immer das mindeste zu schreiben und wenige Details zu nennen, denn die drei waren ihre engsten Freunde.

Weitere Zwischenfälle mit Draco und Blaise gab es nicht, doch Mia vermisste die Zwei. Natürlich kannte sie sie nicht lange und hatte sich erst recht nicht wirklich mit ihnen angefreundet, doch irgendwas lag ihr an ihnen. Mehrmals am Tag erwischte sie sich, wie sie einen von ihnen anstarrt und darüber nachdenkt, ob sie sich jemals anfreunden würden. Und manchmal bemerkten sie ihre Blicke und entgegneten ihr mit genervten oder angewiderten Blicken.

Die Winterferien kamen immer näher, Mia saß gerade in ihrer letzten Unterrichtsstunde, die sie von der Unterrichtsfreien Zeit trennten: Verteidigung gegen die dunklen Künste.
In Gedanken ging das Mädchen die möglichen Möglichkeiten durch, die ihr bevorstanden. Sie könnte versuchen in Hogwarts zu bleiben, aber sie würde bestimmt persönlich abgeholt werden, wenn sie das versuchen würde - und das würde nicht schön enden.
Aber wie soll sie sich schützen? Ihr Onkel würde ihr weh tun, das wusste sie. Und sie lieferte sich schutzlos aus. 

Als Mia von ihren Gedanken erwachte, bemerkte sie, dass sie alleine im Klassenraum saß - mit dem besorgt reinguckenden Professor Lupin. Peinlich berührt fing sie an, möglichst schnell ihre Sachen in ihre Tasche zu packen, doch ihr Professor hatte ein anderes Vorhaben als sie möglichst schnell aus dem Raum zu lassen. "Miss Jones, ich denke es wird Zeit für ein Gespräch", ertönte seine Stimme. Langsam ließ sie ihren Blick zu ihm schweifen, sie malte sich die schlimmsten Dinge aus. Doch zu ihrem Glück sprach ihr Lehrer nur die Situation aus, die sich inzwischen in jedem Unterricht abspielte: Sie war stiller und unkonzentrierter - und ihre Noten litten darunter.

Was unerwartet war, war der Fakt, dass Professor Lupin sie zu ihrer Hausleiterin schickte - Professor McGonagall. Mit einem unwohlen Gefühl im Magen machte sich Mia auf den in den Gryffindor Gemeinschaftsraum, von dem sie dann abgeholt werden sollte. Dort traf sie Harry und Ginny an, die aber so sehr mit sich selbst beschäftigt waren, dass sie nicht bemerkt wurde. Lächelnd sah Mia die zwei an und fragte sich, wann die zwei denn zusammen kämen - jeder konnte sehen, dass da mehr als freundschaftliche Gefühle im Spiel waren.

Ihre Hausleiterin holte sie ab und führte sie in ein Büro, wo sie auch schon von anderen Professoren erwartet wurde. Als Mia das sah, fühle sie sich noch unwohler in ihrer Haut, als sie es davor schon tat. Hatte sie etwas angestellt? Dass ein anwesender Professor ihr Zaubertranklehrer Professor Snape war und sie sich in seinem Büro befanden, machte es nicht besser. "Setzen Sie sich, Miss Jones",  ertönte McGonagalls Stimme. Sie setzte sich auf den einzig freien Platz und sah abwechselnd die Lehrer an, die sich im Raum befanden: Professor Lupin, Professor Snape und Professor McGonagall. "Sie fragen sich bestimmt, warum Sie hier sitzen", kam es von Letzterer. Zögerlich nickt Mia und bekam erklärt, dass es um ihren Noten in Zaubertränke und Verteidigung gegen die dunklen Künste ging. Mit den jetzigen Noten würde sie ihren Abschluss nicht schaffen und sie müsste deswegen die zweite Woche der Winterferien in Hogwarts verbringen - mit privater Nachhilfe von den zwei Professoren. Snape sah überhaupt nicht begeistert aus, aber das tat er sowieso nie. Lupin hingegen lächelte Mia aufmunternd an.

Zögernd sah Mia ihrer Hausleiterin in die Augen. "Tut mir leid, Professor, aber ich glaube, dass mein Onkel und meine Tante nicht sehr begeistert wären, wenn ich früher nach Hogwarts zurückkehre als gedacht", nuschelte sie unsicher. Selbstsicher kam die Antwort, die Mia ganz und gar nicht erwartet hatte:"Das ist kein Problem! Sie hatten soeben ein Gespräch mit Dumbledore und sollten dich hier gleich antreffen!" Mias Herz rutschte in die Hose, ihr war zum weinen zumute. Sie wollte raus rennen, sich verstecken, doch sie blieb wie angekettet sitzen. Panik durchflutete ihren Körper, Angsttränen stauten sich ab. Das bemerkte jedoch keiner und sie ließen Mia mit ihrem Professor für Zaubertränke zurück, schließlich war das sein Büro.
Als es klopfte und die Erziehungsberechtigten des Mädchens eintraten, war sie wie versteinert, als hätte sie jemand mit dem Zauberspruch "Petrificus Totalus" getroffen.

Die zwei grüßten ihren Professor als würden sie sich kennen: "Severus! Wir haben uns lange nicht gesehen, alter Freund!". Sie unterhielten sich eine Zeit lang, wobei es hauptsächlich um belanglose Dinge ging. Währenddessen tropfte Mia Angstschweiß von der Stirn.
Als dann um eine ruhige Minute alleine mit Mia gebeten wurde und ihr Professor den Raum verließ, dachte Mia, dass ihre letzte Stunde geschlagen hätte. 
Sie bekam eine Standpauke, dass das so nicht ginge und was ihr einfiel. Doch dann fielen die Worte "Incarcerus" und Mia spürte, wie sie mit Seilen festgebunden wurde. Ihr Puls beschleunigte sich, die Flucht war unmöglich. "Du weißt, was ich mit bösen Mädchen mache", flüsterte ihr Luke ins Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf Mias Armen aus, ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie kniff ihre Augen zusammen.
"Crucio!"
Voller Schmerzen kauerte sich Mia zusammen, ihre Schreie hörte niemand, denn ihr Onkel hatte den Raum schalldicht gemacht. Sie krümmte sich vor Schmerzen und bekam nicht mit, wie eine Tür knallte.
"Nicht. In. Meinem. Büro.", zischte Snape mit seiner angst einflößenden Stimme - und sie ließen Mia wirklich frei, sie brachen den Zauber ab. Sie saß an der Wand angelehnt, mit angezogenen Beinen, und wimmerte. 

Doch Snape starrte nur Ausdruckslos und holte keine Hilfe

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Doch Snape starrte nur Ausdruckslos und holte keine Hilfe. Ihr Körper war erschöpft und Mia sah nur noch Pünktchen - und schon bald war ihr nur noch schwarz vor Augen.

 Ihr Körper war erschöpft und Mia sah nur noch Pünktchen - und schon bald war ihr nur noch schwarz vor Augen

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Wirklich so kalt? || Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt