Kapitel 11

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Der nächste Tag verlief bis zum Abend wie geschmiert. Mia konnte in Ruhe ihre Aufgaben erledigen, räumte ihr Zimmer auf und fühlte sich etwas besser als die Tage davor.
Ihre Abreise, welche am nächsten Tag stattfand, ließ ihr Hoffnung aufkommen. Vielleicht schaffte sie es, ihrem Onkel sowie ihrer Tante bis zum Abschluss nicht mehr zu begegnen!
Sie summte leise vor sich hin während sie die letzte Pergamentrolle für das Fach Zauberkunst aufwickelte.

Mit einem lauten Knall wurde ihre Tür aufgestoßen und ihre Tante wie auch ihr Onkel standen in ihrem Zimmer. 

"Ich schaffe das alleine, El", hörte sie die Stimme ihres Onkels und sie betete, dass ihre Tante sie nicht alleine ließ

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"Ich schaffe das alleine, El", hörte sie die Stimme ihres Onkels und sie betete, dass ihre Tante sie nicht alleine ließ. Doch das Leben war leider kein Wunschkonzert, denn Eleanor nickte stumm, sah Mia kurz an und verließ den Raum. Der Blick ihres Onkels traf sie und sie beobachtete, wie ihr Onkel langsam die Tür schloss und ein schmunzeln auf den Lippen trug. "Nicht schon wieder", dachte sich Mia verängstigt.

Zu ihrem Glück sprach ihr Onkel als erster - und seine Worte waren, dass er mit ihr reden wollte. Das war doch gut, oder? Nur reden! Doch das ungute Gefühl, welches in Mia brodelte, hatte Recht, wie sollte es auch anders sein. Mia setzte sich auf ihr Bett, ihr Onkel setzte sich neben ihr. Das veranlasste Mia dazu, sich weiter weg zu setzen, sodass sie fast vom Bett fiel. Luke schnaubte, ergriff dann aber das Wort: "Wir kommen von einer Sitzung mit dem dunklen Lord und seiner Gefolgschaft", er bezog sich auf die Todesser. Mia schluckte schwer, doch hörte ihm stumm zu. Er gab ihr einige Informationen zu dem Meeting und sie fragte sich, seit wann ihr so viel anvertraut wurde. Doch das klärte sich mit seinem nächsten Satz.

"Du wirst in den nächsten Schulferien mit dem dunklen Mal markiert und an unseren Besprechungen teilhaben. Deine Aufgabe, Informationen zu liefern, wird also umso wichtiger."

Mia sah ihr Leben schon an ihr vorbeiziehen. Sie soll vor Voldemord stehen. Sie soll ihm persönlich die Informationen überbringen. Sie darf auf keinen Fall etwas falsch machen, denn er würde ohne mit der Wimper zu  zucken töten!
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass es immer schlimmer ging. Ihr Onkel war wahrscheinlich das kleinste Übel, denn sie wusste, dass der dunkle Lord den Cruciatus-Fluch auch an seinem Gefolge ausübte - und er war um einiges stärker als alle anderen!
"I-ich will das nicht", quietschte sie. Ihr Atem war unregelmäßig und Angsttränen stiegen ihr in die Augen. Ruckartig stand ihr Onkel auf und sah auf sie herab. Sein Blick war gefüllt mit Wut und er forderte sie dazu auf, sich zu wiederholen.
"Nein, ich mache das nicht!", schrie sie panisch.

"Crucio"
Ein unerträglicher Schmerz durchzuckte Mias Körper. Sie schrie, schlug um sich, wandte sich und krümmte sich - doch das einzige, was sie ihrem Onkel dadurch entlockte, war ein bitteres Auflachen. "Du wirst dich nicht noch einmal mir widersetzen und dem dunklen Lord erst Recht nicht!" 
Mit diesen Worten verließ er ihr Zimmer.

Keuchend robbte sich das verletzte Mädchen zu dem Paket und entnahm den vorletzten Trank - einen Heiltrank. Sie kippte sich das Gebräu den Rachen runter, sogar das Schlucken tat ihr weh. Ihr ganzer Körper schmerzte und sie sackte auf den Boden. Etwas später entfaltete der Trank seine Wirkung, doch Mia blieb noch eine weitere halbe Stunde auf dem Boden liegen - nur das unregelmäßige Heben und Senken ihres Brustkorbes und ihr Schluchzen zeigten, dass sie lebendig war. So fühlen tat sie sich jedoch nicht. Mia war so verzweifelt, dass ihr letzer Hoffnungsschimmer die Kette war, die sie für unnützlich gehalten hat. Sie machte sich die Kette um den Hals. Vielleicht konnte sie ihr doch in Notsituationen helfen?

Das gebrochene Mädchen robbte ins Badezimmer um sich umzuziehen und im Spiegel ihren Körper zu betrachten. Sie entdeckte eine Narbe nach der anderen, unzählige Blutergüsse und tiefschwarze Augenringe.

Gebrochen wischte sie sich die letzten Tränen weg, entsorgte ihre Schmutzwäsche und machte sich wieder auf den Weg in ihr Zimmer

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Gebrochen wischte sie sich die letzten Tränen weg, entsorgte ihre Schmutzwäsche und machte sich wieder auf den Weg in ihr Zimmer. Sie hörte die Haustür zuknallen und atmete hörbar aus: Sie waren weg. Das nächste Mal würde sie diese Unmenschen erst in den Osterferien sehen - sofern sie ihr nicht noch einen Besuch in der Schule abstatteten. Sie schauderte bei dem Gedanken und nahm sich vor, sich äußert gut zu benehmen.
Mit schmerzenden Fingerknöcheln umfasste Mia ihre Feder und begann wieder zu schreiben.

Lieber Professor Snape,

ich werde das dunkle Mal bekommen. Diese Markierung werde ich für immer auf meinem linken Arm tragen müssen. Ich werde offiziell zum Anhänger von dem, dessen Namen nicht genannt werden darf. Meine Meinung ändert nichts daran.. Mein Wille ändert nichts daran... Ich ändere nichts daran. Das ist nun etwas, womit ich leben muss. In den Osterferien ist es soweit. 
Ich muss den ganzen Todessern unter die Augen treten. Ich werde ihm unter die Augen treten müssen - und ich weiß, dass er nicht zurückschrecken wird mich zu töten, falls ich etwas falsch machen sollte. Ich werde meine Freunde verraten müssen. Mein Plan ist es sie dazu zu bringen, mich nicht mehr zu mögen, das ist zu ihrem Besten... Nur wird mir schon schlecht, wenn ich daran denke, was für einen Ärger ich mir damit einbrocke... Ob ich das überleben werde?
Mein Onkel wendet regelmäßig Legilimentik an mir an, er wird wissen, dass ich Harry, Hermine sowie Ron extra vergrault habe. Ich habe Angst... Das dunke Mal und das Verraten meiner Freunde oder der Tod? Ich würde zum zweiten tendieren, denn mir würde bei beidem nichts mehr bleiben.. Oh Professor, wenn mir nur irgendjemand helfen könnte...
Ich mochte Ihren Unterricht, auch wenn das nicht viele tun. Sie sind ein guter Lehrer und ich fühle mich geehrt, dass ich Ihren Unterricht genießen durfte - nur zweifle ich daran, dass ich meine Schule beenden darf, wenn das erst einmal rauskommt.
Vielen Dank für alles.

Alles liebe,
Mia Jones

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Wirklich so kalt? || Severus SnapeWhere stories live. Discover now