Kapitel 10

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In der Nacht von dem 25. auf den 26. Dezember machte sich Mia auf den Weg in die Küche um Lebensmittel in ihr Zimmer zu bringen und sie dort zu lagern - denn sie hatte nicht vor, bis zur Abfahrt wieder ihr Schlafgemach zu verlassen. Außerdem hatte sie den gesamten Tag weder gegessen noch getrunken, doch ihr war auch absolut nicht danach.
Mit geschmiertem Brot, Wasser, ein wenig Komfortessen und einem Apfel bewaffnet machte sie sich auf den Weg in ihr Zimmer. Sie lud das Tablett voll Essen ab, leerte es und tappte leise zurück, um das Tablett zurückzubringen und somit unbemerkt zu bleiben - doch ganz so unbemerkt wie sie es hoffte blieb Mia nicht. Auf dem Rückweg musste sie am Zimmer ihrer Erziehungsberechtigten vorbeischleichen, was sie auch mit Leichtigkeit die Male vorher geschafft hatte , nur ist ihr davor nicht aufgefallen, dass der Apfel vom Tablett gefallen war und sie stolperte - und fiel. 

Das Blut in ihren Adern gefror und Mia traute sich nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Als sie nach einigen Sekunden immer noch keine Geräusche wahrgenommen hatte, stand sie wieder auf und sammelte den Apfel und das Tablett auf. Sie drehte sich um und sah ihrer Tante genau in die Augen und so wie vorhin der Apfel runtergerutscht war, rutschte ihr Herz in ihre Hose.
"E-es tut mir Leid, Miss, ich wollte niemanden auf-aufwecken!", stotterte sie und ihr traten Tränen in die Augen. Was Mia ganz und gar nicht erwartete, war dass ihre Tante ihr beruhigend die Hand auf die Schulter legte und ihr beschwichtigend versicherte, dass alles okay sei und Mia sich keine Sorgen machen brauchte. "Vielen Dank", flüsterte sie, brachte schnell das Tablett weg und atmete erst wieder auf, als sie sicher in ihrem Bett lag.

"Ich will nicht so sein. Ich will mich nicht so fühlen..", war ihr letzter Gedanke, bevor sie einen Beruhingstrank aus dem Paket nahm und einschlief.

Am nächsten Morgen stand Mia extra früh auf, um ihre Badroutine auszuführen, bevor jemand aufwacht

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Am nächsten Morgen stand Mia extra früh auf, um ihre Badroutine auszuführen, bevor jemand aufwacht. Doch das glückte ihr nicht ganz, denn sie begegnete ihrem Onkel als sie zurück in ihr Zimmer wollte. Sofort fühle sie sich ekelhaft, benutzt, und ihr wurde speiübel.
"Übermorgen um 16:00 Uhr geht dein Portschlüssel, nutze die Vase dort hinten", sagte er gelangweilt und zeigte lässig auf die Vase, die auf dem Kamin stand, "El und ich haben Morgen ein Meeting und kommen Nachmittags wieder. Abends sind wir wieder weg, du siehst uns dann erstmal nicht." Sein Gesichtsausdruck änderte sich. "Bau. Solange. Keinen. Mist!"

Als er an ihr vorbeiging, eilte sie in ihr Zimmer und schloss ab. Erleichtert atmete sie aus, denn sie hatte sich extrem vor dem ersten Zusammentreffen mit ihrem Onkel nach dem Ereignis gefürchtet. Der restliche Tag verlief ereignislos, doch Mia hatte Angstzustände. Die Begegnung mit ihrem Onkel hatte ihre Gefühle und Gedanken aufgewühlt. An ihrem täglichen Brief saß Mia auch länger als gewöhnlich, auch wenn er diesmal um einiges weniger spannenden Inhalt hatte.

Lieber Professor Snape,

es ist der 26. Dezember und ich habe nur noch zwei Tage vor mir! Dann bin ich in Hogwarts.
Sollte ich mit jemandem über die Umstände hier reden? Doch was sollte irgendwer bitte für mich tun können? Natürlich könnte ihnen die Sorgeberechtigung entzogen werden, doch das würde mir auch Stress bereiten.. In einem halben Jahr habe ich die Schule geschafft und ich kann ausziehen und weit wegziehen. Das Studium könnte ich als Begründung nehmen - und es würde nicht als Flucht angesehen würden. Ich kann es schaffen. Es wären nur noch die Osterferien, die ich dann hier überleben müsste.. Jedenfalls, die Tränke, die ich geschenkt bekommen habe, machen alles wenigstens ein wenig erträglicher. Doch es ist nicht mehr viel übrig: Nur noch ein Heiltrank und ein Trunk des Friedens.
Da fällt mir auf.. Ich muss eine Woche früher nach Hogwarts, weil ich Einzelnachhilfe in zwei Fächern benötige.. Aber was, wenn ich mich extra verschlechter? Dann würde ich bestimmt die Osterferien ganz in Hogwarts verbringen! Ich glaube, ich müsste wirklich immer lernen und meine Aufgaben erledigen um meine Abschlussprüfungen zu bestehen, aber ich könnte die unvollständige und schlechte Fassung vorzeigen und eine schlechte Note kassieren! Wenn das mal kein Plan ist. Ob das nach hinten losgeht..?
Jedenfalls werde ich mit einem Portschlüssel nach Hogwarts reisen. Und ich werde Silvester dort verbringen! Wie das wohl wird?
Ich schaffe diese sechs Monate. Hoffentlich. 
Immer noch schwirrt mir eine Frage im Kopf rum: Kamen die Tränke von Ihnen?

Liebe Grüße
Mia Jones

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Wirklich so kalt? || Severus SnapeWhere stories live. Discover now