Die Zeit steht still

533 58 6
                                    

Ohgott verzeiht mir diese Schnulze, aber...seufz...ich konnte nicht anders ^^
Trotz so vielen *ohmeingottwasschreibtdenndie*-Momenten hat mir dieses Kapitel wirklich mega viel Spaß gemacht und mir persönlich bedeutet es echt viel also...ich wär euch dankbar wenn ihr ein Feedback dalassen könntet :) Melde mich dann am ende noch einmal :)

Als ich die Augen öffnete, brauchte ich einen Moment, um zu realisieren, dass ich in meinem Zimmer lag. Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, konnte ich mich immer mehr mit dem Gedanken anfreunden hier zu leben. Das Haus war groß und gemütlich und Dragons und Ladys Koppel war keine hundert Meter weiter. Vielleicht würde jetzt endlich alles gut werden. Vielleicht konnte ich irgendwann sogar ein normales Verhältnis zu meiner Mutter aufbauen. Sie hielt ihr Versprechen und ich glaubte, es tat ihr wirklich Leid. Es war nicht eines dieser leeren Versprechen, die sie mir schon so oft gegeben hatte, nein, dieses mal spürte ich, dass sie es ernst meinte. Mein Leben und vor allem Dragons Leben war ab heute frei von jeglichen Turnieren und Wettbewerben. Ich kroch unter der dünnen Bettdecke hervor und öffnete das Fenster. Ein frischer Wind kam mir entgegen, es war schließlich erst halb acht, da war es selbst Anfang September recht kühl. Dennoch merkte man, dass der Herbst kam. Ich schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Es fühlte sich gut an, nach fast drei Tagen mal wieder geduscht und in frischen Klamotten zu sein. Dennoch vermisste ich jede Sekunde, die Liam und ich auf der Lichtung und am See verbracht hatten. Wir hatten beschlossen heute gemeinsam auszureiten, jedoch in die entgegengesetzte Richtung. 'Nicht, dass wir wieder auf dumme Gedanken kommen und dort bleiben.', hatte er grinsend gesagt. Gestern war ich so erleichtert gewesen, dass zwischen uns jetzt wieder alles gut war. Ich wusste nicht auf was das alles hinauslaufen würde, aber ich wusste, dass ich glücklich war ihn zum Freund zu haben. Nach welcher Definition auch immer. Als ich aus dem Bad kam roch es nach frischen Brötchen und Rührei. Turnierfrühstück, toll. Aber ausnahmsweise sträubte sich mein Magen dieses Mal nicht. Ich hatte die letzten Tage nicht wirklich viel gegessen und das Rührei duftete verführerisch gut. „Morgen.“, murmelte ich und meine Mutter drehte sich um. „Guten Morgen.“, sagte sie etwas unsicher, „hast du Hunger?“ Ich nickte. Sie setzte sich zu mir an den Tisch und wir aßen gemeinsam. Keiner sprach ein Wort, aber es war ein angenehmes Schweigen. „Weißt du, ich bin früher auch oft abgehauen.“, sagte sie mit dem Anflug eines Lächelns. Ich lächelte zaghaft zurück. „Wo wart ihr denn?“, fragte sie vorsichtig und schaute mich erwartungsvoll an. Ich zögerte. In diesem Moment hätte ich es ihr gerne erzählt. Dennoch blieb ich still und spießte das letzte Stückchen Ei auf meine Gabel. Ich fand, dass das Liams und mein Geheimnis bleiben sollte. „Okay.“, seufzte sie. „Ich fahre jetzt in die Stadt. Ich brauche mal einen Tag Auszeit. Du kommst klar?“ Ich nickte nur, dann erhob sie sich, stellte ihren Teller ins Spülbecken, nahm die Autoschlüssel und verschwand. Ob die Anspannung zwischen uns je verfliegen würde? Ich hoffte es jedenfalls. Ich räumte die restlichen Sachen vom Tisch und verließ das Haus ebenfalls. Vor der Haustür setzte ich mich auf die Treppenstufen und starrte ungeduldig auf das Nachbarhaus. Als er kam lächelte er sofort als er mich sah, mir ging es da nicht anders. „Hey Ausreißerin.“, grinste er. „Hi Ausreißer.“ Das übliche Dauergrinsen kehrte zurück. Wir putzten Lady und Dragon ordentlich durch, dann ritten wir los. Auch Liam ließ das Halfter dieses mal zu Hause hängen. Ich hatte mit beobachten können wie er und Lady in so wenigen Tagen wieder zu einem Team geworden waren. Es war faszinierend. Das schaffte nicht jeder. Ich glaubte, Liam hatte ein außergewöhnliches Talent für Pferde, wie er mit ihnen umging, mit ihnen sprach, diese Art hatte etwas ganz besonderes an sich. „Hier ist es noch viel flacher und es gibt nur wenige Wälder. Hast du Lust den Weg für einen Abstecher über das Feld hier zu verlassen?“ „Da brauchst du mich nicht fragen.“, lachte ich, drückte Dragon die Fersen an den Bauch und preschte ihm davon. Es war einfach wunderschön. Die gleichmäßigen schnellen Galoppsprünge unter mir, der Wind der meine Haare zu Berge stehen ließ, die warme Spätsommersonne, der strahlend blaue Himmel und Dragons Freudenbuckler. Ich jubelte und reckte dieArme in die Luft. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, was geschehen war. Wir hatten es geschafft. Ein für alle mal. Wir hatten es geschafft. Wir hatten gekämpft und jetzt waren wir frei. Frei wie der Wind. Ich breitete die Arme aus und schloss die Augen. Perfekter ging es nicht. Ich dachte an jenen Traum zurück, den ich vor fast jedem schrecklichen Turnier geträumt hatte. Eine grüne Wiese, hüfthohes Gras und ich, wie ich auf Dragon sitze, die Arme ausgebreitet und einfach nur glücklich. Das war mein Tag heute. Unser Tag. Konnte es noch besser werden? Ja.

Erschöpft glitt ich von Dragons Rücken, er schnaubte. Wir hatten den ganzen Nachmittag alle Wiesen dieser Gegend erobert. Gemeinsam mit Lady war er galoppiert, schneller als der Wind. Auf diesem Feld machten wir Halt. Es war von einem kleinen Wäldchen umgeben und erinnerte mich fast ein bisschen an unsere Lichtung. Ich gab Dragon einen Klaps auf den Hintern. „Zeig uns was du kannst mein Junge.“, meinte ich und sofort schoss er los. Er vollführte die tollkühnsten Sprünge und warf alle Beine durcheinander. Lady ließ sich von ihm anstecken und Liam und ich bogen uns vor lachen. Es war so schön die beiden so frei und ungezwungen zu sehen. Außerdem war ich so stolz auf meinen Dragon. Er galoppierte hier wie das Wildeste Pferd der Welt, doch er würde niemals weglaufen. Er kam immer wieder freiwillig zurück auf seine Koppel, obwohl er auf dem Gut der Kleebergs nicht nur gute Erfahrungen gesammelt hatte. Immerhin hatte dort unser letztes Turnier stattgefunden. Aber das war Vergangenheit. Gott sei Dank. Ich beobachtete Liam, wie er gebannt auf die tobenden Pferde starrte. Ich wusste genau, wie er sich fühlte. „Kannst du mir bitte sagen, dass ich nicht träume.“, murmelte ich. Er wendete den Blick von den Pferden ab und sah mich aus seinen blauen Augen an. „Wir haben es geschafft, Lila.“, sagte er überglücklich und strahlte mich an. „Wir haben es geschafft.“, gab ich zurück und ließ mich in seine Arme sinken. Er wirbelte mich herum und ich fing an zu lachen. „Nicht schon wieder stolpern bitte.“, grinste ich und legte zur Sicherheit die Arme um seinen Nacken. Und dann küsste er mich. Ganz leicht nur, wie ein sanfter Windhauch auf meinen Lippen, sodass ich es kaum gespürt hatte. „Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher ob es nicht doch ein Traum ist.“, flüsterte er gegen meinem Mund. „Du sollst doch nicht so viel zweifeln.“, lächelte ich. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich noch einmal. Dieses mal richtig. Ich wünschte mir ich müsste nie wieder Luft holen. Ich schloss die Augen und alles um mich herum wurde verschwommen. Nie mehr würde ich ihn los lassen. Nie mehr. Er hatte es geschafft. Er hatte für einen Moment die zeit angehalten.

Hach Liam :')
Also meine Lieben, ich hätte jetzt noch eine ganz wichtige Frage an euch!
Soll die Story hier enden? Oder soll es sozusagen einen zweiten Band geben? Oder soll es genau hier weitergehen? Ideen hätte ich eigentlich noch ein paar, aber ich habe Angst, dass es dann irgendwann nicht mehr zum gesamten Charakter der Geschichte passt, wenn ich hier jetzt eine komplette lovestory draus mache, was ja...irgendwie schon passiert ist haha ^^
Ihr würdet mir echt viel helfen, wenn ihr antworten würdet :)
Danke schon einmal!
Sunnymaus :)

Pferde fliegen. Ohne Flügel. Mit dem Wind.Where stories live. Discover now