Seine Geschichte

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Der Ostwind Trailer ist da *_* Ich finde es echt schade dass dieser Film so als Kinderfilm abgestempelt wird, ihr auch? Also mir gefällt der echt wahnsinnig gut und ich freue mich riesig auf den zweiten Teil! :)

Also jetzt zur Story:
Tut mir leid, aber es geht wieder schnulzig weiter ^^ Kotzeimer bereithalten, wem sowas nicht gefällt :p

Die Leserzahl steigt, fast 900 *-* ich würde echt gerne ein 1000-Special schreiben, gibt es Vorschläge von euch? Ein paar habe ich ja schon im vorherigen Kapi gebracht. Kommentiert bitte, wenn ihr eine Idee habt <3 würde mich freuen!

Viel Spaß beim Lesen

eure Sunnymaus

Mein Herz klopft wie wild. Ich wollte jetzt auf keinen Fall das kleine, peinlich berührte Mädchen heraushängen lassen. Was tun? „Hi.“ Lockerer Tonfall, daran könnte ich noch arbeiten. Er machte keine Anstalten sich aus dieser Position zu lösen. „Hab ich...getreten oder so?“ Mann Lila. Innerlich verfluchte ich mich selbst. Er lachte leise. „Nein, hast du nicht.“ Schweigen. „Aber frag mich jetzt nicht warum wir so liegen, ich weiß es nicht.“, lachte er und wieder kitzelte es auf meiner Haut. „Okay...wollen wir mal nach den Pferden sehn?“ Er seufzte und ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören, als er mich noch dichter zu sich zog und sagte: „Ist doch ganz gemütlich.“ Mein Herz machte einen Satz, als ich den Druck seiner Hand auf meinem Bauch spürte. So langsam, hatte ich eine Vorahnung, was wirklich mit mir los war. Wie konnte ich so blind gewesen sein? Ich...hatte mich verliebt. Ausgerechnet hier. Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet in ihn. Ich konnte nicht mehr anders. Ich brauchte seine Augen. Sein Lächeln. Ich drehte mich zu ihm um und blickte ihn an. Sein Arm ruhte immer noch schützend über mir. Tatsächlich lächelte er. Und ich, ich blöde Kuh, hatte keine andere Frage zu stellen als „Was ist eigentlich mit deinen Eltern?“ und sein Lächeln verschwinden zu lassen. Gedankenverloren strich er mir durch die Haare. Ich ließ es zu. Ich genoss es. Es dauerte eine Zeit lang, bis er antwortete. „Ich war fünf. Wir sind in den Sommerferien jedes Jahr zu Oma auf das Gestüt gefahren. Die Pferde haben mir gefallen und irgendwann hat Oma mir ein Pony gekauft, Jack. Sie hat mir das Reiten beigebracht, während meine ältere Schwester Julia schon damals nur Schwierigkeiten bereitet hat. Ich fuhr also immer öfter zu Oma, um Jack zu besuchen und ihn zu reiten. Irgendwann schickte sie mich auf Turniere, kaufte mir ein größeres Pferd, schickte mich auf mehr Turniere. Stell dir meine Eltern so vor wie deine Mutter, nur noch schlimmer. Sie hatten überhaupt nichts mit Pferden am Hut – im Gegensatz zu deiner Mutter – sie waren einfach nur begeistert, dass ihr Sohn jetzt Preisgelder gewann. Sie hatten dieselbe kranke Sucht nach mehr und mehr und mehr Erfolg. Als ich dreizehn war ist meine Schwester abgehauen. Fünf Monate haben wir nach ihr gesucht, die Polizei hatte den Fall schon längst abgehakt. Ohne Erfolg. Meine Eltern, besonders meine Mutter, waren am Ende. Sie wurde depressiv und er brutal, auch mir gegenüber. Sie schrien mich an, wenn ich ein Turnier vergeigte, irgendwann sogar nur wegen einer vergeigten Klassenarbeit. Dann schickten sie mich zu Oma. Seither zwingt sie mich immer besser und besser zu werden. Meine Eltern kommen ab und an, aber meistens beschäftigen sie sich nicht wirklich mit mir. Meine Schwester habe ich nie wieder gesehen.“ Seine Stimme wurde immer brüchiger. Allerdings kullerten mir und nicht ihm die Tränen über die Wangen. Wie hatte ich jemals an ihm zweifeln können? Wie hatte ich mich jemals beschweren können? Was sich für andere nicht wirklich schrecklich anhört, ist es für mich sehr wohl. Denn ich kannte das Gefühl nur zu gut, sich von den eigenen Eltern im Stich gelassen zu fühlen. Diese Sucht nach Erfolgen, die einem anwiderte. Ich hatte noch nie eine so schreckliche Geschichte gehört und jetzt musste er auch noch mich trösten, statt ich ihn. Das fand ich falsch. Ich wollte etwas sagen, doch er strich mir über die Wange um die Tränen abzuwischen, was mich nur noch mehr aus der Fassung brachte. „Und dann stand da plötzlich ein Mädchen bei uns im Stall. Die langen Haare zu einem wirren Knoten gebunden, mit diesem verwirrenden Blick und diesen Worten, die mir wieder Hoffnung gemacht haben. Sie hat das ausgesprochen, was ich denke. Ich habe gleich gewusst, dass wir uns ähnlicher nicht sein könnten.“ Ich hatte aufgehört zu weinen und kaute auf meiner Unterlippe herum. Bevor die Eifersucht aus mir herausplatzen konnte, sagte er die Worte, die mir immer in Erinnerung bleiben würden. Die schönsten Worte, die er hätte sagen können. „Ich habe sie wiedergefunden. Und jetzt liegt sie direkt vor mir.“

Pferde fliegen. Ohne Flügel. Mit dem Wind.Où les histoires vivent. Découvrez maintenant