23.

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Bilbo und mir wird trotzdem ein Bett angeboten. Zwar legen wir uns hin, schleichen aber wieder zurück. Leise erkläre ich ihm auf dem Weg den Plan: "Hör zu, ich werde den Ring nochmal brauchen. Ich werde mit dort oben sein, wenn es passiert. Sollte Thorin irgendwas tun, gehe ich sofort dazwischen. Ich glaube, dass er noch genug verstand besitzt um mich nicht zu verletzen." Bilbo nickt. Zusammem klettern wir wieder das Seil nach oben. Dort angekommen setze ich sofort den Ring auf und Bilbo versteckt das Seil etwas. Jetzt heißt es also Warten. Ja, meine Waffen habe ich zum Glück noch. Naja, die Waffen, die mir Tauriel mitgebracht hatte. Ich warte also hier oben.
Zum Glück konnte ich auch ein wenig schlafen. Heute muss ich ganz gut aufpassen. Ich hoffe, dass ich wenigstens einen der drei retten kann. Ob Thorin, Fili oder Kili. Am liebsten wären mir ja alle drei.
Schon höre ich wie die Elben sich vor dem Berg postieren. Es ist also so weit. Leise klopfe ich den Dreck von meinen Sachen ab. Schon sind die Zwerge da. Alle stehen hier. In ihren Rüstungen, mit Waffen und Thorin mit seiner verdammten Krone. Bei dem Anblick wie er dort runter sieht gefriert mir beinah das Blut in den Adern.
Ich atme unauffällig durch und schaue kurz nach unten. Bard und Thranduil reiten gerade durch das Heer bis nach vorne. Ich weiß schon, dass Thorin Bilbo etwas tuhen will, also stelle ich mich bereit hin.
Thranduil beginnt zu sprechen: "Wir kommen um euch zu sagen, dass die Begleichung eurer Schuld angeboten und angenommen wurde." Mit gespannten Bogen ruft Thorin nach unten: "Welche Begleichung? Ich habe euch nichts gegeben. Ihr habt nichts." Auffordern sieht Thranduil Bard an, dieser holt den Arkenstein aus seiner Tasche und ruft nach oben: "Wir haben das hier."
Empört diskutieren die Zwerge darüber ob es eine Fälschung ist bis Bilbo hervor tritt: "Nein, das ist keine Täuschung. Der Stein ist echt. Ich hab ihn ihnen gegeben." "Du?" Fragt Thorin leise. "Du hast dich verändert Thorin, den Zwerg den ich damals in..." Man spürt die Wut in Thorin aufbrodeln bis er ruft: "Du sprichst nicht zu mir  von treue. Werft ihn den Wall hinunter." Natürlich sträuben sich alle also sagt er: "Dann mach' ich es selbst" und schon packt er den Hobbit. Schnell ziehe ich den Ring ab und ziehe Thorin von dem Halbling weg. Natürlich hat er nicht damit gerechnet und fällt hin. Schnell rappelt er sich auf und sieht mich wütend an. Unten sehen Thranduil und Bard gespannt zu uns. Thorin schreit mich an: "Was soll das und wie kommst du hier rein?" Mit dem Versuch ruhig zu bleiben meine ich: "Das ist doch unwichtig. Du sollst Bilbo nicht verletzen. Du bist so zerfressen von Gier, dass du nicht mal merkst, dass er dich somit nur schützen wollte. Und ich habe ihm dabei geholfen. Und wieder stelle ich dir die Frage, was ist aus dem Thorin geworden den wir schätzen und lieben? Kannst du mir das jetzt beantworten?" Zum Ende hin werde ich zittrig und spüre wie meine Augen anfangen zu brennen.
Er sieht mich immernoch wütend an, kommt langsam auf mich zu und fragt: "Wie kannst du es wagen so mit dem König zu sprechen?" Er hebt die Hand und *klatsch* aufschreiend torkel ich zur Seite. Ich höre die anderen empört einatmen.
Tränen rollen über meine Wangen. Ich rappel mich auf und sage zittrig und kratzig zu Bilbo: "Komm Bilbo, lass uns gehen." Ich ziehe ihn mit an die Seite und wir lassen das Seil nach unten. Schnell klettern wir hinab und gehen zu Gandalf der gerade aus der Menge kommt. Gandalf wendet sich nun an Thorin der nach unten brüllt: "Ich will nichts mehr zu tun haben mit Zauberern, Weibern und Auenlandratten."
Ach plötzlich bin ich nur noch ein Weib? Vorher hätte er wenigstens meinen Namen verwendet. Schniefend denke ich zurück an die Zeit in der wir uns gut verstanden.
Während ich in Gedanken bin erscheint das Zwergenheer. Die ersten Elbenkrieger fallen. Ich kann mich nicht rühren. Ich stehe nur hier und sehe traurig nach oben zu Thorin.
Schnell werde ich aber abgelenkt.
Aus den Hügeln krachen nun die Werwürmer und Orks kommen hervor. Ich flüstere zu mir selbst: "Durin steh' mir bei!" Schnell suche ich nach Gandalf und Bilbo. Während das Zwergenheer und die Elben, die Orks bekämpfen rennen die Menschen und wir drei zurück in die Stadt als diese kurz darauf auch attakiert wird. Ganz schnell ziehe ich Bilbo zur Seite, stecke ihm den Ring wieder zu und sage: "Danke, jetzt brauchst du ihn wieder." Ohne weiter nachzufragen nickt er einmal und wir rennen weiter.
Ich hoffe, dass Thorin schnell wieder zur Vernunft kommt. Denn es wird jetzt schon kritisch.
So gut es geht verteidigen wir uns und die Menschen. Ab und zu kämpfe ich weiter oben und kann zum Berg blicken. Das Tor steht immernoch. Ich töte gerade einen Ork. Im Moment habe ich Freiheit. Um mich herum sind keine Orks oder andere Viecher. Ich bin sogar alleine. Mir kommt Thorins Schlag vorhin wieder in die Gedanken. Aber auch etwas von vor 3 wochen. Wir waren mitten in der Wildnis und hatten gerade das Lager aufgeschlagen...
(Rückblick)
Ich bereite gerade meinen Schlafplatz vor während Bofur und Bombur mal wieder das Essen machen. Seit dem Vorfall mit Azog haben wir immer doppelte Wachen. Man weiß ja nie. Mir huscht mein altes Leben in Deutschland durch den Kopf. Vergeht die Zeit dort? Werde ich vermisst? Was machen sie wohl gerade dort? Zu viele Fragen schwirren mir im Kopf herum.
Ich sehe Thorin am Rand unseres Lagers stehen. Er blickt in die Sterne. Ich lege meinen Mantel um und gehe auf ihn zu. Ich frage ihn: "Thorin? Ist alles in Ordnung?" Etwas zuckt er zusammen als ich ihn anspreche. Doch nun räuspert er sich und antwortet: "Ich habe nur nachgedacht. Über den Erebor und ob wir es schaffen werden." Ich stelle mich nun direkt neben ihn, lege eine Hand auf seine Schulter und sage: "Das werden wir. Und das ist keine Vermutung. Ich weiß, dass wir das schaffen werden." Mit einem leichten Lächeln sieht er mich an. Auch ich muss lächeln. Seufzend verfliegt sein Lächeln und er schaut wieder weg. "Ist noch etwas?" Frage ich also nach. Er antwortet nach ein paar Sekunden schweigen: "Ich habe Angst, dass euch etwas passiert. Vor allem dir.." Der letzte Satz ist zwar sehr leise aber ich verstehe was er sagt. Leichte röte schießt mir in die Wangen. Er sagt nun: "Ich würde nie zulassen das euch etwas passiert und noch weniger will ich es sein der euch verletzt." Das ist so süß wie er das sagt. Kurz nehme ich ihn in den Arm. Als ich mich löse frage ich: "Kannst du mir etwas vom Erebor erzählen? Bitte?!" Schmunzelnd beginnt er zu erzählen.
(Rückblick Ende)
Diese Worte schallen immer wieder in meinem Kopf: "...noch weniger will ich es sein der euch verletzt." Aber er hat mich verletzt und das nicht nur als er mich geschlagen hat. Ich hoffe nur, er kommt schnell zur Vernunft.

Durin steh' mir bei! (Hobbit Fanfiction)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant