32.

319 15 1
                                    

(2 Wochen später)
Ich wache mal wieder alleine auf. Seit knapp 1½ Wochen steht Thorin immer sehr früh auf. Naja, er ist der König, es ist klar, dass er sich um andere Sachen kümmern muss.
Seufzend stehe ich auf und ziehe mir mein Kleid an.
Ich muss sagen, in den letzten 2 Wochen habe ich etwas abgenommen. Das sagte mir auch Dis. Sie findet, dass ich etwas mager aussehe.
Mit skeptischem Blick betrachte ich mich im Spiegel. Sie hat schon recht. Ich sehe sehr dünn aus. Aber ich weiß nicht warum? Ich habe normal gegessen, manchmal sogar mehr als üblich und dennoch bin ich immer dünner.
Ich gehe nun also durch den Erebor. Alleine durchstreife ich die vielen Gänge und sehe mir die Entwicklungen an. Die Aufbauarbeiten laufen sehr gut und alles erholt sich wieder. Die Anfangs kalt wirkenden Hallen sind nun von dem Licht der Fackeln erfüllt und man sieht wie schön es hier ist.
Aus den Gedanken werde ich geholt durch Fili und Kili die mir gerade lachend entgegen kommen. Sanft lächel ich den beiden zu und sage: "Guten Morgen ihr beiden." Die beiden Prinzen grinsen mir zu und meinen: "Guten Morgen Tante." Schmunzelnd verdrehe ich die Augen und sage mal wieder: "Wie oft noch? Ich bin nicht eure Tante. Thorin und ich sind nicht verheiratet. Warum nennt ihr mich nicht Nala?" "Ah, ah. Du bist noch nicht unsere Tante. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Onkel Thorin dir einen Antrag macht." Grinst Kili. Fili fügt nun hinzu: "Ja, das ist so. Und wir nennen dich Tante, weil du doch schon soetwas für uns bist. Seit Wochen schon. Wenn Mutter mal von dir redet, redet sie so, als wärst du schon ein Teil der Familie." "Naja, das bist du quasi auch so, aber halt offiziell meint Fili." Verbessert Kili seinen Bruder. Schmunzelnd knuffe ich die jeweilige linke Schulter der beiden und gehe weiter.
Am Tor angekommen stehe ich da und sehe zum Horizont. Ich frage mich, was Bilbo jetzt macht!? Seit Wochen haben wir nichts von ihm gehört und er weiß gar nichts von den Geschehnissen der letzten Wochen.
Wieder seufze ich. Eine Stimme direkt neben mir erschreckt mich: "Ist alles in Ordnung?" Es ist Dis. Leicht lächelnd antworte ich: "Äh, ja ich habe mich nur an jemanden erinnert." Dis sieht in die gleiche Richtung wie ich und fragt: "An wen denn?" "Unser Meisterdieb, Bilbo. Er ist ein guter Freund, von uns allen. Ich frage mich nur, wie es ihm geht." Dis lächelt mir zu und meint: "Schick ihm doch einen Brief." Entschlossen nicke ich. Naja, erstmal gehe ich mir etwas zu Essen holen. Ich spüre jetzt schon, wie ich weiter abnehme.
In der Küche nehme ich mir einen Apfel und ein Stück Brot.
Während ich also zu Thorins Arbeitszimmer laufe esse ich beides.
Vor seinem Arbeitszimmer bleibe ich stehen und lausche, ob jemand bei ihm ist.
Tatsächlich höre ich die Stimmen von Balin und Dwalin bei ihm.
Interessiert höre ich zu.
(B: Balin, D: Dwalin, T: Thorin)
B: "Thorin, bist du dir sicher?"
T: "Ja, bin ich. Schließlich geht es hier um Nala und mich."
D: "Denkst du nicht, dass sie es komisch finden würde?"
T: "Da bin ich mir sogar sicher. Aber was sonst?"
B: "Du weißt, dass wir euch immer unterstützen werden?"
D: "Balin hat recht, ihr könnt immer auf uns zählen."
T: "Ich danke euch, und jetzt solltet ihr besser gehen, Nala könnte jeden Moment hier her kommen."
Was meinen sie bloß?
Kurz klopfe ich an und schaue lächelnd durch die Tür rein. Direkt lächelt mir Thorin entgegen.
Balin und Dwalin meinen: "Guten Morgen Nala, wir müssen jetzt gehen, bis später."
Ich betrete den Raum und gehe langsam auf Thorin zu. Schon sind die beiden weg. Etwas irritiert sehe ich Thorin an.
Er fragt gerade: "Na, hast du gut geschlafen?" Ich nicke kurz frage aber doch: "Was habt ihr besprochen?" Etwas ertappt antwortet er: "Ach, es ging nur um den Aufbau des Erebors. Wir sind ja bald fertig. Nichts, was uns betrifft."
Warum lügt er mich an? Aber ich warte erstmal. Ich gebe ihm also einen Kuss und frage: "Und du? Wie geht es dir heute?" "Ganz gut, naja, du weißt. Ich hätte gerne mehr Zeit für dich, aber die Pflicht ruft." Nickend sage ich noch: "In Ordnung. Ich wollte nur mal kurz vorbei schauen wie jeden morgen. Wir sehen uns beim Essen?" Er nickt nun, gibt mir einen Kuss auf die Wange und schon gehe ich.
Warum hat er gelogen? Wenn es mich auch betrifft, warum sagt er es mir nicht? Seltsam.
Ich gehe wie so oft nun in die Bibliothek und helfe dort etwas. Wir entstauben die Bücher und Regale, wir räumen auf, putzen und ab und zu finde ich ein interessantes Buch. Wie auch heute.
Mit dem Buch in der Hand, lasse ich mich auf einen der Sessel fallen. Die Kerze neben mir auf dem Tischchen erhellt die Seiten und ich sauge mal wieder jedes einzelne Wort auf.
Diese Geschichte ist so ähnlich wie unser Dornröschen aber halt über eine Zwergin, sehr viel detaillierter und ausfühlicher. Jedes einzelne Gefühl kommt rüber und ich versinke im Buch.
(3 Stunden später)
Mit einem mal kommt Pili zu mir und sagt: "Verzeihung wenn ich euch störe, aber es gibt gleich Essen." Freundlich lächelnd nicke ich einmal und folge ihm zum Speisesaal.
Alle sitzen bereits an ihrem Platz und warten. Ich setze mich wie immer neben Thorin und warte mit. Nur wirkt Thorin gerade etwas angespannt. Besorgt frage ich also: "Thorin? Ist alles in Ordnung du wirkst so angespannt, irgendwie unruhig!?" Nervös sieht er mich an und lügt wieder: "Nein, alles gut. Mir geht es gut." Er schaut schon weg.
Ich ziehe sein Gesicht vorsichtig wieder in meine Richtung und meine: "Wirklich? Lüg mich nicht an Thorin. Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt."
Jetzt fängt er auch noch an zu schwitzen. Eigentlich wird mir gerade das Essen hingestellt aber ich lege die Serviette, die bis gerade auf meinem Schoß lag, weg. Ich nehme seine Hände und stehe auf. Er will eigentlich sitzen bleiben, aber ich ziehe ihn mit.
Ich gehe mit ihm in unser Zimmer und setze ihn aufs Bett.
Besorgt mustere ich ihn und meine: "Du solltest dich jetzt ausruhen, du bist ja ganz blass. Du zitterst, schwitzt und wirkst so angespannt. Glaub mir, es wäre besser, wenn du den Rest des Tages liegen bleibst." Seufzend stimmt er mir zu und legt sich hin. Ich gebe ihm einen letzten Kuss auf die Wange bevor ich gehe.
Alleine kehre ich in den Speisesaal zurück und erkläre Dis und Balin schnell, dass es Thorin nicht gut geht.

Durin steh' mir bei! (Hobbit Fanfiction)Where stories live. Discover now