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(6 Monate später)
Diese Nacht schliefen Thorin und ich getrennt. Leider. Ich habe seine wärme so sehr vermisst, gerade jetzt. Ich bin so aufgeregt.
6 Monate Planung und Verbereitung. 6 Monate warten auf diesen einen Tag. Unsere Hochzeit.
Von der Gästeliste bis zu den Blumen ist alles geplant.
Das schwierigste war allerdings mein Kleid. Sehr oft mussten wir etwas umnähen lassen oder komplett neu anfangen. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Dis und eine Dienerin helfen mir mich Fertig zu machen. Als erstes waschen wir mich komplett, dann machen wir quasi mein Make-Up.
Währenddessen trocknen meine Haare. Danach meine Haare hochstecken und schließlich mein Kleid und die Schuhe.

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Jetzt bin ich zufrieden

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Jetzt bin ich zufrieden. Es hat auch viel Überredungskunst gebraucht, da alle fanden es sähe zu elbisch aus. Aber so liebe ich dieses Kleid halt. Es ist schlicht, aber schön.
Das ganze Prozedere hat uns jetzt 3 Stunden gedauert und in einer halben Stunde stehe ich auch schon vor dem Altar.
Als meine Trauzeugin habe ich Dis ausgewählt und zum Altar führt mich Gandalf.
Ich betrachte mich so ein letztes mal im Spiegel. Zum Glück konnte ich wieder etwas zulegen, denn warum ich ständig abgenommen hatte, kann ich mir immernoch nicht erklären.
Naja, heute sollte ich das aber vergessen.
Ich streiche mit meinen Handen über meine Taille während ich warte, dass die Dienerin mit meinem Blumenstrauß zurück kommt. Dis redet auf mich ein, dass ich nicht aufgeregt zu sein brauche und es doch ein schöner Tag sei. Aber ich höre ihr nicht zu. Ich male mir nur im Kopf aus wie wohl Thorin gekleidet sein wird.
Da auch einige Menschen anwesend sein werden und auch Bilbo, Elrond, Legolas, Tauriel sowieso wegen Kili, und Lindir. Also wird es keine Zeremonie auf Khuzdul sondern die allgemeine Sprache. Ich nenne sie einfach mal Deutsch, auch wenn sie es vielleicht nicht so bezeichnen, für mich ist es ja Deutsch.
Die Zeremonie leiten sollte eigentlich der König, aber der heiratet ja in dem Fall, also macht es Dain. Thorins Vetter/ Cousin (ist doch das gleiche).
Die Dienerin kommt mit dem Blumenstrauß ins Zimmer und drückt ihn mir in die Hand. Vor lauter Aufregung zittern meine Hände schon leicht. Da ich schon in 5 Minuten den Saal betreten soll, gehen wir los.
Vor dem geschlossenen Tor wartet schon Gandalf und Dis geht schnell nach drinnen.
Der graue Zauberer nickt mir aufmunternd zu und sagt: "Du sieht wunderschön aus." Ich beginne zu lächeln und nicke nur.
Ich höre drinnen zu schon die Musik anstimmen und ein Knacken. Das Tor geht auf. Aus dem kleinen Spalt, der immer größer wird, wird letztendlich der Durchgang und wir schreiten los.
Dieses mal ist es schön diesen Gang entlang zu gehen. Denn heute wird es der Mann den ich liebe und keiner den ich heirate wegen einer Abmachung.
Bis jetzt habe ich noch gar nicht realisiert wie gut Thorin aussieht. Meine Hände werden schon etwas schwitzig.
Wenn jemand die Niagara-Wasserfälle sucht, die schwitze ich gerade aus. So ekelig oder dumm es klingt. Wir sind auf halber Strecke und Thorins Lächeln wird immer breiter. Sein Trauzeuge ist also Balin. War ja eigentlich klar, oder?
Nur noch 3 Stufen trennen mich von ihm und so langsam wird die Musik sanfter und etwas leiser. Gandalf streckt Thorin meinen Arm entgegen, der ihn froh annimmt.
Bei Durin, ich kippe gleich um. Ich atme ein letztes mal durch und wir wenden uns Dain zu. Während er erstmal eine Rede hält, der ich nur teilweise zuhöre, raunt Thorin in mein Ohr: "Du siehst bezaubernd aus." Ich lächel verlegen und flüstere ihm zu: "Da kann ich auch nichts anderes sagen." Er grinst nur noch breiter.
Als Dain endlich zum Ende seiner Rede kommt, die jetzt sicher 10 Minuten gedauert hat, wird es ernst. Er wendet sich Thorin zu und fragt: "Thorin, Sohn des Thrain, hiermit frage ich dich, ob du die hier anwesende Nala, zu deiner rechtmäßigen Ehefrau nehmen möchtest, sie lieben, ehren und beschützen möchtest, bis ans Ende aller Tage? Und ob du sie als deine Königin an deiner Seite möchtest um weise mit ihr zu regieren? Solltest du dies wollen, dann antworte mit: Ja, für alle Zeit." Thorin schielt zu mir rüber, grinst und antwortet: "Ja, für alle Zeit." So langsam schleichen sich Tränen in meine Augen und ein lächeln auf mein Gesicht. Dain kommt nun zu mir: "Nala, Tochter von Perethir..." ja wir haben den Namen meines richtigen Vaters herausgefunden, aber weiter im Text: "... möchtest du den hier anwesenden Thorin, zu deinem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben, ehren und schützen, bis an das Ende aller Tage? Und ob du als seine Königin an seiner Seite sein willst um weise zu regieren? Solltest du dies ebenfalls wollen, so antworte: Ja, für alle Zeit."
Alles vergeht in Zeitlupe. Mein Atem, mein Herzschlag, mein Blinzeln, einfach alles.
Ich schlucke alles herunter und antworte: "Ja, für alle Zeit."
Lächelnd sehe ich kurz zu Thorin, der ebenso breit grinst. Dain gibt nun das Zeichen für Fili und Kili. Die beiden haben nämlich unsere Ringe bis jetzt gehabt. Fili gibt mir den für Thorin und Kili meinen an Thorin.
Erst steckt er mir meinen an und dann ich ihm seinen. Wir wenden uns wieder Dain zu, der nun jeweils die Hand von uns nimmt, an der der Ring steckt und legt sie aufeinander. Er verkündet laut: "Das, was wir heute zusammengefügt haben, soll kein Wesen je scheiden. Und damit darf ich stolz verkünden, dass ihr nun rechtmäßig Mann und Frau, König und Königin unter dem Berge seit."
Ihr kennt doch sicher diese Klischeeküsse aus den Filmen, wo der Mann die Frau zu sich zieht, sich mit ihr dreht, diese Schräglage etc. Ja genau das macht Thorin gerade mit mir.
Als unsere Lippen aufeinander treffen jubeln alle los. Und damit ist es besiegelt. Wow, es fühlt sich so anders und doch so gleich an verheiratet zu sein. Wie ein Geburtstag. Einerseits das gleiche, andererseits so anders. Als erstes kommen unsere Trauzeugen zu uns. Dis zieht mich in eine feste Umarmung und flüstert mir zu: "Willkommen in der Familie." Sie schnieft. Wir lösen uns und ich sehe nur ihre glasigen Augen. Schon wird getauscht. Thorin geht zu Dis, ich zu Balin und alle Gäste durch. Das dauert so eine ganze Weile.
Als wir dann endlich alle durch haben, gehen wir in den großen Speisesaal wo bereits die Vorspeise an jedem Platz steht. Für den Anfang erstmal Suppe. Zum Haupgang gibt es Wildschwein mit Kartoffeln und Bohnen und naja für die Elben irgendwas vegetarisches.
Nach dem Essen geht es wieder in die große Halle wo Thorin und ich das Fest erst so richtig eröffnen. Mit unserem Hochzeitstanz.
Wir schweben über die Tanzfläche und alles um uns herum verschwindet. Ich fühle mich, als ob ich auf Wolken schweben würde. Nach der letzten Drehung zieht Thorin mich zu sich und küsst mich. Mal wieder wird aplaudiert und das Fest kann richtig los gehen.
Ein paar Stunden später wird es still durch dieses übliche erklingen dieses Glases. Balin verkündet nun: "Es wird Zeit für eure Rede." Rede? Was für eine Rede? Ich habe nichts vorbereitet. Ok, ruhig bleiben. Thorin beginnt eh.
Er beginnt also: "Es ist schön, dass ihr alle hier seid um mit uns unsere Hochzeit zu feiern, doch das ist nicht der einzige Dank den ich zu vergeben habe. Mein größter Dank geht an meine geliebte Nala, der ich nicht nur mein Leben, sondern auch das meines Neffen zu verdanken habe. Nur wegen ihr kann ich jetzt hier stehen, mit euch sprechen und liege nicht in einem kalten Grab. Auch wenn es viele Hindernisse in dieser Geschichte gibt, gibt es doch ein schönes Ende. Ich bin überglücklich und freue mich auf die Zukunft." Nun sieht er mich auffordern an, genauso wie alle anderen. Ich beginne also: "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vor einem Jahr hatte ich noch keine Ahnung, was mich erwarten würde. Denn da begann diese Reise für uns. Vieles war so ungewohnt und neu, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie mein Leben gewesen wäre ohne diese Gemeinschaft von 13 Zwergen, Gandalf dem Grauen und dem kleinen Hobbit Bilbo Beutlin. Auf dieser Reise habe ich Freunde gefunden und Liebe. Jahrelang habe ich von diesem Tag geträumt und jetzt ist er da. Als Kind haben wir von diesen großen Liebesgeschichten gehört und gelesen und wenn man sie selbst gefunden hat, dann ist das so viel schöner als dort beschrieben. Zwischendurch hatte man Angst, dass man diese Tage nie erleben wird. Es war gefährlich und schwierig. Aber wir haben nicht aufgegeben. Ich wusste, dass wir das schaffen können und bin froh, das es alles so passiert ist. Anders wäre es ja langweilig. Was ist eine Liebe ohne Komplikationen? Gibt es soetwas überhaupt. Jedes Paar streitet mal oder wird mal auseinandergehalten, aber danach ist die Liebe noch viel stärker. Das erfahren wir alles Tag für Tag. Genau in dieser Sekunde werden irgendwo Kinder geboren, andere sterben. Das ist der Kreislauf des Lebens und wir sind mitten drin. Wir haben das Glück diesen Tag hier zu erleben. Wir haben das Glück jetzt hier zu sein und zu leben..."
Irgendwo höre ich jemanden schniefen. Einige haben Tränen in den Augen. Ich nehme nun Thorins Hand und fahre fort: "Ich hoffe, dass wir diesen Kreislauf ebenso weiterführen können. Danke für alles, was bis jetzt passiert ist. Und Durin steh' mir bei, wenn das das Ende sein soll. Das ist nähmlich erst der Anfang von allem." Erst leise und dann immer lauter wird der Aplaus. Selbst Thorin hat Tränen in den Augen und lächelt.
Seufzend setze ich mich wieder und trinke erstmal einen Schluck.
Das ist wahrlich der schönste Tag in meinem Leben. Der allerschönste.
Und wie ich schon sagte, Durin steh' mir bei, wenn das das Ende sein soll.

Durin steh' mir bei! (Hobbit Fanfiction)Where stories live. Discover now