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Die laute Musik, die durch den bunten, flackernden Club gespielt wurde, versetzte den Körper von Felix in eine kleine Schockstarre. Zwar war er diese Lautstärke wirklich gewöhnt, aber an manchen Tagen wurde es ihm zu viel. Das Tanzen war sein Leben - er liebte es wirklich sehr. Nur dadurch erfüllte sich sein Leben endlich zu etwas Gutem und es war etwas, was ihm niemand klauen konnte. Seufzend betrachtete er für einen Moment seinen besten Freund Changbin, der gerade einen Kunden im Club anschrie, da er Felix falsch angeschaut hatte. Natürlich fand er es toll, wenn sein bester Freund sich so für ihn einsetzte, aber an anderen Tagen nervte es ihn nur.

Es fühlte sich erdrückend an.

Aus diesem Grund ging er immer wieder kleinere Schritte nach hinten und versuchte, an die metallische Tür hinter sich zu gelangen. Gerade waren sie in den Umkleiden und eigentlich müsste Felix bald auf die Bühne, aber er fühlte sich nicht bereit. In seinem Brustkorb fühlte es sich erdrückend an - die Luft, die er einatmen wollte, gelangte nicht in seine Lunge und ließ ihn so fühlen, als würde er jeden Moment ersticken. Manchmal fragte er sich, wieso er sich für diesen Club entschieden hatte. Es war definitiv nicht seine erste Wahl gewesen, doch letztendlich hatte Changbin ihm gesagt, dass er hierher sollte. So wie immer hatte Changbin etwas für ihn bestimmt, aus Sorge, dass er den falschen Weg nehmen würde.

,,Schau ihn auch nur einmal an, dann werde ich dir das Genick brechen", knurrte Changbin den Fremden an, öffnete nun die Tür, und stieß ihn aus der Umkleide heraus. Mit einem lauten Knall schloss er die Tür schließlich wieder und drehte sich anschließend mit einem leisen Seufzen zu seinem verängstigten besten Freund um. ,,Und wo möchtest du hin? Es ist dunkel, Felix. Dir könnte was passieren, also bleibst du hier." Nun legte sich ein Lächeln auf seine Lippen und er zog Felix sanft zurück in seine Arme, um ihn zu beruhigen. Es war nur klar, dass er Angst gehabt hatte. Und deshalb musste Changbin ihn auch beruhigen, bevor er den Jüngeren auf die Bühne lassen konnte.

,,Musstest du dir deine Haare auch unbedingt weiß färben? Es ist doch klar, dass dich alle anschauen." Seufzend schüttelte Felix seinen Kopf und drückte sich einen Moment an seinen besten Freund heran. Er hatte die Farbe gewählt, weil er nun mehrere Möglichkeiten hatte, andere Farben zu erlangen. Beispielsweise pink oder rot. Von Anfang an war Changbin dagegen gewesen und zeigte es nun auch deutlich. Doch dieses Mal ignorierte es Felix und stattdessen löste er sich von Changbin, um nach draußen auf die Bühne zu gelangen. Er war kein Stripper, auch wenn es viele dachten. Viel eher war er ein einfacher Tänzer, der Aufträge in Clubs, Shows und auch in Schulen hatte. Und hier arbeitete er meistens eben dann, wenn er mal keinen Auftrag hatte.

Langsam betrat er die Bühne und atmete aufgeregt durch. Jedes Mal fürchtete er sich davor, aber sobald er wirklich tanzen konnte, verschwand die Nervosität und die Furcht. Für einen kleinen Moment blickte er sich im Club um und sah in die Gesichter, in der Hoffnung, dass es neue gab. Schließlich war es gut, wenn mehr Menschen hierher kamen, um die Musik zu hören und einfach Spaß zu haben. Tatsächlich entdeckte er auch jemanden, den er hier noch nie gesehen hatte. Es war ein Junge, der vielleicht zwei oder drei Jahre älter als er selbst war und noch dazu sah er verdammt schön aus. Vermutlich war es der schönste Junge, den Felix jemals in seinem Leben gesehen hatte und da gab es schon einige.

Doch lange konnte er nicht darüber nachdenken, da die Musik bereits einsetzte. Die bunten Lichter gingen aus und stattdessen wurde Felix in ein helles Licht umhüllt, das dem Mondschein beinahe identisch war. Ein sanftes, verspieltes Lächeln legte sich nun auf seine Lippen, als er anschließend anfing, seinen Körper dem Rhythmus der Musik anzufangen und auch zu bewegen. Die Nervosität, die er noch vorher hatte, war komplett weg. Stattdessen genoss er die Blicke der anderen, wie sie ihn förmlich ausgezogen und als er seine Augen für einen Moment öffnete, traf sein Blick den des Neuen. Er schien ihn wirklich durchgängig zu beobachten, jede einzelne Bewegung.

Und irgendwie gefiel es Felix.

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Hellow~
Für alle, die sich wundern, dass sie diese Story vielleicht schon einmal gelesen haben: Mein Account, auf dem diese Geschichte war, wurde gehacked, all meine Geschichten gelöscht.

Sie ist also nicht geklaut!

Das ist meine erste Partnerstory nach einer sehr langen Zeit, die ich zusammen mit PEACHYONGBOK geschrieben habe.

Die ungerade Zahlen, aus Felix' Sicht wurden von ihr geschrieben, die Geraden von mir, aus Hyunjins Sicht. Mit der Zeit aber vermischt sich das allein ein wenig. :3

Wir hoffen sie gefällt euch und wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Lesen~

- Jean

𝗠𝗼𝗻𝗱𝗯𝗹𝘂𝗺𝗲 ✧ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt