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"Was ist denn passiert?" Hyunjins Stimme war auf Ruhe bedacht, sodass er den Jüngeren versuchte ein wenig beruhigen zu können. Erneut bekam er nur Schluchzer zuhören, sodass er sich sofort auf den Weg machte zum Club, obwohl er wusste, dass er auf Changbin treffen würde. Das würde in seinen Augen auch der Grund dafür sein, wieso Felix so aufgebracht am Telefon klang. Der Ältere musste ihn mal wieder bedrängt haben.

"Ich mach mich auf den Weg. Möchtest du mir erzählen was passiert ist?", versuchte er sein Glück ein zweites Mal. Erneutes Wimmern. Dieses Mal rang der Australier mit sich, dass er antworten sollte. Es fiel ihm wirklich schwer und das merkte Hyunjin, der geduldig auf seine Antwort wartete. Scheinbar war Changbin nicht der ideale, beste Freund, der zu Felix passte und der durch seine Liebe zum Jüngeren die Freundschaft viel eher zerstörte, als diese zu pflegen, wie es sich nun einmal gehörte. Es war eine Beziehung, die die Beiden viel eher zerstörte.

"E-er hat A-alkohol get-trunken."

In dem Kopf des Schwarzhaarigen machte es schnell Klick. Er kannte Changbin schon eine gewisse Zeit und es war nicht das erste Mal, dass er sich volllaufen lassen hatte. Dieses Gift benebelte dem Älteren so sehr die Sinne, dass er nicht mehr Herr über seine Sinne war. Und es war auch nicht das erste Mal, dass er einem Menschen derartig nahe gekommen war, als er einem eigentlich hätte kommen sollen.

Dieses ganze Szenario machte Hyunjin so wütend, dass er einen Zahn zulegte, währenddessen den Anruf nicht abbrach. Denn dann hatte er das Gefühl, dass er seinen neu gewonnen Freund allein lassen würde. Diese Empfindung wollte er ihn unter keinen Umständen geben. Egal, was zwischen Felix und Changbin vor wenigen Minuten passiert war, er wollte endlich, dass letzterer einsah, was für ein selbstsüchtiger Trottel er war, der seinem blonden Freund schadete.

"Ich bin gleich da. Fünf Minuten, wenn ich renne." Auch wenn Hyunjin den Starken spielte, hatte er selbst eine Heidenangst vor der Situation, die auf ihn wartete. Er hasste es, wenn Menschen betrunken waren. Denn diese verloren schnell die Kontrolle über ihr Handeln, welches sie später wieder bereuten.

Als Hyunjin sich vor dem Club befand, hielten seine Augen wie von selbst nach dem Kleineren Ausschau. Was ihm aber seltsam vorkam, war, dass dieser Junge nirgends aufzufinden war. Noch nicht einmal im Gebäude drinnen, war er und ließ den Schwarzhaarigen stutzig werden. Vielleicht hatte er auch das Weite gesucht. Das konnte den Beiden nur recht sein. Oder sie würden gleich ein riesengroßes Unheil erwarten.

"Ich komm jetzt rein.", warnte er Felix vor, legte den Anruf auf und stieß dann die Tür der Umkleidekabine auf. Ein Klicken hallte durch den Raum und schon tauschte Felix aus der Ecke hervor, schlang seine Arme um Hyunjins Hals und heulte sich die Augen aus. Er war wirklich froh darüber gewesen, dass Hyunjin auftauchte, denn das war definitiv nicht selbstverständlich gewesen. Mit Ablehnung hatte er eher gerechnet, wenn er ehrlich war. Und in all der Panik hatte er sich nicht einmal getraut duschen zu gehen. Auch wenn die Kabine verschlossen war und kein Zweiter sie betreten konnte. Der Gedanke, dass Changbin die Tür dennoch irgendwie aufbrechen konnte, war da gewesen und Gnade Gott, was passiert wäre, wenn seine Vorstellung Realität geworden wäre. Seine Gedanken machten ihm Angst. Gleichzeitig war er froh gewesen, dass nun Hyunjin da war und seine innere Unruhe sich allmählich legte.

"K-Können wir bitte gehen?"

Verwirrt musterte Hyunjin den Jüngeren. Bisher hatte der Australier immer nach seinen Auftritten geduscht. Das wunderte den Schwarzhaarigen, doch dagegen wollte er ebenso wenig etwas sagen. Er konnte nachvollziehen, dass er nicht länger hier bleiben wollte. Wenn Felix zu Hause war, konnte er sich dort duschen. Das würde keinen wirklichen Unterschied machen, außer, dass ihm seine Wohnung ein kleines bisschen mehr an Sicherheit gab. Dort konnte ihn Changbin nicht stören.

"Natürlich können wir das."

𝗠𝗼𝗻𝗱𝗯𝗹𝘂𝗺𝗲 ✧ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt