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Mittlerweile waren fast zwei gesamte Monate vergangen und nichts hatte sich wirklich geändert. Zumindest bei Changbin und Felix nicht. Der Jüngere tat alles, um seinen besten Freund nicht sehen zu müssen, obwohl dieser sich bereits mehrmals entschuldigt hatte, danach aber erneut aufdringlich wurde. Er war der festen Überzeugung, dass er Felix homosexuell machen konnte, bemerkte dabei aber nicht, wie Felix sich immer mehr in Hyunjins Arme flüchtete. Seit er ihn aus seiner Wohnung förmlich geschmissen hatte, plagten ihn die Schuldgefühle, obwohl Hyunjin ihm mehrmals gesagt hatte, dass er es nicht schlimm fand. Es war okay gewesen und er hatte auch verstanden, dass Felix Zeit für sich selbst brauchte.

Schon lange hatte Felix sich nicht mehr bei einem Menschen so wohlgefühlt, wie bei Hyunjin.

Leider musste es dazu kommen, dass er sein Herz immer mehr an den Schwarzhaarigen verlor, obgleich Felix dagegen ankämpfte. Sein Herz sehnte sich einfach nur nach Hyunjin und er wollte wirklich nichts sehnlicher, als den Älteren zu seinem festen Freund machen, doch er wusste nicht, ob seine Gefühle überhaupt erwidert wurden. Selbst wenn nicht, wäre es für ihn auch okay. Immerhin hatte er mehrmals beteuert, dass er sich niemals in einen Jungen verlieben würde. Dass Hyunjin es ihm nicht wirklich glaubte, ignorierte er zu diesem Zeitpunkt einfach strikt. Mittlerweile war auch Chan von seiner Reise zurückgelegt und hatte sofort von Felix' Zuständen erfahren, half ihm dabei allerdings nicht. Sowieso konnte er nichts tun, solange der Australier nicht einsehen wollte, dass sein bester Freund ihm gar nicht gut tut.

Nur dann konnte ihm geholfen werden.

Heute hingegen wurde Felix' Albtraum wahr: Bevor er den Club betreten konnte, hatte Changbin ihn abgefangen und ihn förmlich zu sich nach Hause geschleppt. Selbst, als Felix sagte, dass er das nicht wollte, wurde er nur ignoriert und schon bald erfuhr er auch, wieso Changbin keine Zuschauer wollte. Seinen Tanz, den er seit den Verletzungen nicht mehr getanzt hatte, hatte seinem besten Freund leider zu sehr gefallen. Kaum betrat Felix die Wohnung, entdeckte er auf dem Tisch die schweren Ketten und dieses Mal nicht einmal eine Halskette, sondern förmlich ein dickes Halsband aus Leder. Am liebsten würde Felix flüchten und das Land verlassen, aber gegen Changbin konnte er sich nicht verteidigen. Selbst wenn er es versuchen würde, war er viel zu schwach und auch verängstigt.

,,Na, los. Tanz endlich", befahl ihm Changbin, während er das enge Halsband an Felix' Hals anlegte. Grinsend beobachtete er seinen besten Freund und seinen Schwarm, musste zugeben, wie verdammt heiß dieser aussah. Heute würde er zwar mehr Schmerzen erleiden müssen, doch Changbin würde ihn retten und dann musste Felix einfach einsehen, dass sie beide zusammengehören. Sie waren füreinander bestimmt und das wusste er, seit er den Australier zum ersten Mal gesehen hatte. Deshalb versuchte er alles, um Hyunjin von ihm zu entfernen. Er wusste, dass sie beide weiterhin Kontakt hatten. Und dass Hyunjin sich verliebt hatte. Das musste er unterbinden und endlich Felix' Herz erobern.

Vorsichtig fing Felix nun tatsächlich mit dem Tanzen an, auch wenn alles in ihm danach schrie, abzuhauen. Die Ketten an seinem Hals hinderten ihn daran und es war schwer, auch nur eine elegante Bewegung zu machen, aber es schien seinem besten Freund umso mehr zu gefallen. Gefiel es ihm wirklich, wenn Felix Schmerzen hatte und dabei litt? Erst jetzt sah der Australier ein, dass er nach heute nie wieder ein Wort mit ihm wechseln wollte. So benahm sich kein bester Freund – zumindest sollte sich so keiner benehmen! Manchmal brauchte es solche Augenblicke, bevor man etwas einsehen und verstehen wollte. Das wusste Felix nun. Und er hasste sich selbst dafür, so lange gebraucht zu haben. Chan und Hyunjin hatten von Anfang an recht.

Leider musste es dazu kommen, dass die Kette sich bei einer Drehung wie eine Schlange um Felix Hals legte. Keuchend schnappte er panisch nach Luft und tanzte nicht mehr weiter. Egal, wie er sich drehte oder eben drehen wollte, die schweren Metallketten drehten sich mehr um seinen Hals und ließen ihn damit förmlich ersticken. Nun kam auch Changbin auf ihn zu, hatte ein selbstsicheres Grinsen auf seinen Lippen, als er versuchte, die Ketten selbstständig zu entfernen. Doch als er damit Felix nur noch mehr Luft abschnitt, wurde der Ältere panisch. So hatte er es sich nicht vorgestellt. So sollte es nicht sein. Und in seiner gesamten Panik bemerkte er nicht, wie jemand anderes durch die Tür kam, da der Schlüssel noch im Schlüsselloch steckte. Auch Felix bemerkte es nicht.

Stattdessen wurde ihm schwindelig und gleichzeitig auch schwarz vor Augen, was hieß, dass er langsam sein Bewusstsein verlor.

𝗠𝗼𝗻𝗱𝗯𝗹𝘂𝗺𝗲 ✧ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt