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Felix fühlte sich schrecklich und mies, dass er jetzt die Zeit von Hyunjin beanspruchte, während der Ältere ihn nach Hause brachte. Es war nicht selbstverständlich, dass er gekommen war, schließlich kannten sie sich auch nicht allzu lange und der Australier hätte es verstanden, wenn Hyunjin einfach aufgelegt hätte. Mit gesenktem Kopf lief er einfach neben dem Größeren und spürte nicht einmal, wie er sanft den Handrücken von Felix mit seinem Daumen streichelte. Am liebsten würde er den Australier fest in seine Arme nehmen, ihn an sich drücken und somit versprechen, dass ihm nichts mehr geschehen würde, doch er hielt sich zurück. Für heute hatte Felix genug Nähe zu jemandem gehabt.

,,Was genau hat er getan, Felix?", fragte Hyunjin nun leise und auch vorsichtig, wusste genau, dass er gerade aufpassen musste, was er sagte. Wann würde Felix verstehen, dass die Freundschaft zu Changbin ihm einfach nicht gut tat? Es zerstörte seine Psyche immer mehr und heute wirkte Felix so unglaublich müde. Das Funkeln in seinen Augen war verschwunden, stattdessen waren sie matt und beinahe auch leer. Wie zu erwarten, erhielt Hyunjin nicht einmal eine Antwort, doch er konnte es auch verstehen. Vielleicht musste Felix selbst er richtig realisieren, was geschehen war, und brauchte einfach jemanden bei sich, in seiner Nähe, damit er sich sicher fühlte. Und irgendwie fühlte sich Hyunjin geehrt, dass er diese Person sein konnte.

Hatte er überhaupt jemand anderen?

Wortlos steckte Felix seinen Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn um, sodass seine Tür sich öffnete. Schwerfällig ging er in sein Haus hinein und wartete ab, bis Hyunjin ihm gefolgt war. Erst dann schloss er wieder die Tür, schlang seine Arme erneut um Hyunjin und drückte sich dabei an den Älteren heran. Ihm war es gerade egal, dass er verschwitzt war und eigentlich duschen wollte. Viel eher wollte er gerade kuscheln und dabei dem beruhigenden Herzschlag des Schwarzhaarigen lauschen. Felix wollte sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn Changbin nicht gegangen wäre, wie der Jüngere es verlangt hatte. Fast schon auf Knopfdruck fing er an zu zittern und spürte, dass Hyunjin nun ebenso seine Arme fest um Felix legte.

,,Soll ich heute Nacht bei dir bleiben?", fragte Hyunjin nun leise und streichelte sanft durch Felix' weißen Haare. Wenn es der Wunsch des Jüngeren war, dann würde Hyunjin es ihm nicht abschlagen können. Wie auch? Wenn man in seine dunklen Augen blickte, wollte man gar nicht anders, als ständig in seiner Nähe zu sein. ,,Also... Ich muss natürlich nicht, aber wenn du es wollen würdest, dann bleibe ich gerne. Wir müssen auch nicht unbedingt miteinander reden... Kuscheln würde reichen, wenn du dich dann wohlfühlst", fügte Hyunjin leise hinzu und musterte Felix' Reaktion. Langsam löste sich der Jüngere aus der Umarmung und hob leicht seinen Kopf, um den Schwarzhaarigen aus großen, runden Augen anzusehen. Und genau diesen niedlichen Blick meinte Hyunjin auch:

Man konnte Felix einfach nicht widerstehen.

,,Du... Du würdest wirklich bleiben?", fragte Felix leise und vorsichtig nach, konnte nicht glauben, dass der Ältere gerne Zeit mit ihm verbrachte und selbst heute Nacht bleiben würde. Sein Herz schlug vor Aufregung etwas schneller und er wurde rot, als er daran denken musste, dass sie heute gemeinsam kuscheln und sich besser kennenlernen konnten. Als Hyunjin schließlich leicht lächelnd nickte, musste Felix nicht einmal mehr nachdenken. Seine Antwort stand fest, deshalb sagte er nichts mehr, sondern drückte sich wieder an Hyunjins Brust heran. Ein schwaches Lächeln legte sich nun auf seine Lippen und er genoss einfach die Nähe, die der Größere ihm gerade bot. Wieso konnte Changbin nicht so sein und benahm sich ständig daneben?

,,Aber erst einmal solltest du duschen gehen, Lix. Währenddessen mache ich dir eine heiße Schokolade."

𝗠𝗼𝗻𝗱𝗯𝗹𝘂𝗺𝗲 ✧ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt