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Knapp zwei Wochen später war es so weit und Felix durfte endlich das Krankenhaus verlassen. Zwar musste er noch immer seinen Verband tragen, musste alle drei Tage ins Krankenhaus und auch einen Therapeuten aussuchen. Das waren die Bedingungen, die tatsächlich nicht die Ärzte, sondern Hyunjin ihm gestellt hatten. Der Ältere wollte nicht, dass er noch mehr Schmerzen erleiden musste und deshalb würde er ihn auch zu sich nach Hause nehmen, zumindest so lange, wie er seine Stimme nicht benutzen kann. Dagegen hatte Felix natürlich auch nichts, dennoch wusste er nicht, was das zwischen ihnen war. Sie hatten sich ihre Liebe gestanden, aber niemand hatte etwas von einer Beziehung gesprochen.

Und genau das wollte der Australier.

Eine Beziehung mit Hyunjin wäre vermutlich das erste Mal etwas Gutes in seinem Leben, nach der gesamten Sache mit Changbin. Sein ehemaliger bester Freund hatte sich zwar tatsächlich dazu gewagt, ihm einige Nachrichten zu schreiben, doch zum Glück hörte er auf, nachdem er verstanden hatte, dass Felix ihm nicht mehr antworten würde. Als der Jüngere in seinem Zimmer geweint hatte, hatte Hyunjin es sofort bemerkt und ihm das Handy aus der Hand genommen, damit er Changbin blockieren konnte. Die letzten Wochen waren für beide schmerzhaft gewesen und Felix wollte einfach nicht mehr weinen. Zu viele Tränen hatte er vergossen und heute, den Tag seiner Entlassung, wollte er anders verbringen. Und das mit Hyunjin.

,,Na, Kleiner? Bist du endlich bereit?" Lächelnd kam Hyunjin in das Zimmer herein und legte eine Hand sanft um Felix' Schulter. Den Älteren freute es, dass er den Australier nicht mehr mit der Beatmungsmaske sehen musste. Endlich konnte er auf beiden Beinen stehen und musste sich nicht mehr an Geräten orientieren. ,,Ich habe deine Sachen geholt und du wirst jetzt eine tolle Zeit bei mir verbringen~ Ah, nicht zu vergessen: Wenn du etwas willst, dann schreib es mir, ja? Du darfst noch nicht sprechen. Erst, wenn die Ärzte es dir erlauben." Mit liebevollen strengen Blick sah der Schwarzhaarige den hübschen Weißhaarigen an und rasch nickte dieser, lächelte dabei schüchtern. Irgendwie gefiel es ihm.

Es gefiel ihm, wenn er so Hyunjin sprechen hörte. Endlich fühlte er sich zum ersten Mal wirklich beschützt.

,,Na, dann hält uns ja hier nichts mehr. Deine Medikamente habe ich, die Papiere wurden unterschrieben... Oh! Seungmin wartet Zuhause auf uns. Ich möchte ihn dir vorstellen und ich weiß, dass ihr euch bestimmt gut verstehen werdet", erzählte Hyunjin mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und zog Felix nach draußen. Seungmin hatte darauf bestanden, den Jungen kennenzulernen, der das Herz seines besten Freundes gestohlen hatte. Auch wenn er wusste, dass er nicht wirklich eine Antwort von Felix erhalten würde, würde er dennoch wissen, ob er der Richtige für Hyunjin sein würde. Als Felix das hörte, wurde er etwas unsicher. Eigentlich hätte er es besser gefunden, wenn sie die Zeit alleine verbringen konnten. Nur sie beide.

Aber widersprechen konnte er nicht und da Hyunjin gerade endlich glücklich schien, wollte er sein Glück nicht zerstören.

Mit einem Lächeln ging Hyunjin einfach weiter und Felix folgte ihm dabei artig, während er sich hier etwas umsah. Er fürchtete sich davor, dass Changbin irgendwo auftauchen würde. Dass er sie aufhalten würde und ihn wieder verletzen würde. Deshalb drückte er sich langsam mehr an Hyunjin heran und schloss dabei leicht seine Augen. Die Schmerzmittel hatten seinen Körper verlassen und die Wunden an seinem Hals waren noch nicht ganz verheilt, deshalb stach es etwas, wenn er seinen Kopf irgendwie drehte. Dennoch sagte er nichts, sondern genoss die Wärme von Hyunjin und folgte ihm weiter zu seiner Wohnung, freute sich irgendwie ziemlich darauf. Er wollte schon immer wissen, wie der Schwarzhaarige lebte.

,,Und hier sind wir auch schon, Lixie.~"

𝗠𝗼𝗻𝗱𝗯𝗹𝘂𝗺𝗲 ✧ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt