Kapitel 48

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Die nächsten Tage und auch Wochen war zwischen Hussein und mir Funkenstille. Er hat zwar einige Male versucht sich mit mir zu unterhalten oder hat wieder ein paar Bemerkungen gemacht, aber diese habe ich einfach nur abgelehnt oder auch sie einfach nur ignoriert. Wir haben mittlerweile kurz vor Weihnachten 2018 und ich bin gerade mit Sarah an den letzten Geschenkeeinkauf für die anderen. Mir fehlen nur noch zwei Geschenke, für Maxwell und für Johnny. Sarah bekam ein Babybett, da sie in etwa einem Monat ihren kleinen Sohn zur Welt bringen würde. Emilia hatte laufen gelernt und die Hochzeitsplanung war auch schon im vollem Gange. Wir haben uns dazu entschieden im Frühsommer zu heiraten und dazu hatten wir ja auch nur noch wenige Monate. 

Ich legte alle gekauften Sachen, wobei auch einige Sachen für uns waren in den Kofferraum und so machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Ich hatte in der Nacht nur wenig geschlafen, da Emilia ihre ersten Zähne bekam und dabei sehr schrie. Ich musste also mitten in der Nacht mit ihr spazieren gehen, damit sie wieder müde wurde und einschlief. Das ging jetzt mittlerweile seit zwei Wochen so. Jonas ist wieder einmal wieder ziemlich oft im Studio, also konnte er mich nur ab drei Uhr ablösen, wobei ich ihm sehr dankbar war. Wir kamen zu Hause an und wurden schon freudig empfangen, von unseren Freunden, wobei ich Verlobten sagen musste. Sie trugen die Sachen für die Küche erst in die Küche und danach unsere Einkäufe in mein Schlafzimmer, da wir diese noch einpacken mussten. Ich hatte den Rest schon fertig gemacht und unter den Baum gelegt. Wir hatten einen sehr großen Baum gekauft, damit auch genug Platz für alle Geschenke war. 

Die letzten Päckchen wurden auch noch unter den Baum gelegt und ich machte mich anschließend auf den Weg zu meinem Kleiderschrank einen Hoodie und eine Jogginghose anzuziehen, die ich gemeinsam mit Malina gleich hatte. Zusammen machten wir es uns auf der Couch gemütlich, aber ich sprang noch einmal schnell auf um in die Küche zu laufen und Popcorn zu machen und auch Plätzchen auf einen Teller zu legen. Als ich zurück kam lag Malina nicht mehr alleine auf der Couch, sondern neben ihr hatte Hussein sich Platz gemacht. Ich hatte mit ihm kein Wort mehr seit dem Zwischenfall ausgetauscht und wusste mich daher auch nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Ich legte die Sachen einfach auf den Tisch, holte noch Getränke und eine große Decke für Malina und mich und setzte mich mit größerem Abstand zu Hussein neben Malina. Sie kuschelte sich sofort an mich und ich hüllte uns in die kuschlige Decke ein. Danach machte ich noch einen typischen Weihnachtsfilm an und wir genossen einfach nur wie ein kleiner Mädels Abend den Film. Naja aus dem Mädlesabend wurde dann doch nur ein Mädlesabend-mit einem Mann der mir meine Hand zerquetschte und jetzt einfach da war und ich nicht wusste, wie ich mit ihm rede sollte. 

Ich hatte den Film schon sehr oft als Kind gesehen, also kannte ich ihn in und auswendig, was mich natürlich leicht zum schlafen drängte, da ich ja wie gesagt seit zwei Wochen nicht wirklich Ruhe fand in der Nacht und am Tag meistens arbeitete. Malina war voll und ganz in den Film vertieft und ich nutzte diese Chance und schloss meine Augen. Es dauerte nicht lange, bis ich tief und fest schlief. Ich träumte von einem traumhaften Heiligabend, an dem jeder mit jedem sprach und sogar Jonas und Hussein gut miteinander auskamen. Ich wurde jedoch durch die Stimme von Hussein wach, der mir erklärte, dass Jonas gerade zur Tür herein gekommen ist und er nicht wieder unnötigen Stress machen wollte. Ich machte mir jedoch nicht einmal die Mühe aufzumachen, sondern stimmte nur zu. Ich kuschelte mich also weiter in meine Kissen und versuchte weiter zu schlafen. Diese Kissen fingen sich aber plötzlich an zu bewegen und stellten sich als keine Kissen, sondern als die Oberschenkel von Hussein heraus. Ich wurde sofort hellwach und entschuldigte mich dafür. Er lächelte nur und ging danach auch schon. Malina war so wie ich eingeschlafen, also schaltete ich den Fernseher aus. Komisch als ich eingeschlafen war, war der Film fast zu Ende und es zeigte noch immer an, dass der Film noch weitere fünf Minuten laufen sollte. Komisch. Ich ging jedoch nicht weiter darauf ein, sondern legte mich wieder hin, nachdem ich den Fernseher ausgeschalten hatte und schlief erneut ein. 

Ich bemerkte in meinem Halbschlaf nur, dass Jonas kurz bei uns war und mir einen Kuss auf die Stirn aufdrückte und mir versicherte, dass er Emilia jetzt zum spazieren ausführen würde. Ich brummte nur und schlief weiter. 

Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett, umgezogen in ein Shirt von Jonas und auch Emilia lag wieder nicht in ihrem Bett, aber es war schon der nächste Tag angebrochen. Ich blickte auf die Uhr und sah, dass es halb sieben war, also musste ich aufstehen und mich für meine Arbeit fertig machen, da ich heute meinen letzten Arbeitstag antreten würde, bevor ich für etwa einen drei Wochen in den Urlaub verschwinden würde. Ich sprang also auf, unter die Dusche, schminkte mich leicht und wechselte meine Klamotten in etwas Bürotaugliches. Unten angekommen, war der Tisch gedeckt. Ich blickte mich nach einer schuldigen Person um und erkannte Jonas, der gerade versuchte ein Rührei zu machen, was ihm aber nicht besonders gut gelang. Ich schmunzelte leicht und sah dabei zu, wie konzentriert er die Eier aufschlug. Als ich kurz davor war zu lachen, umarmte ich meinen Traummann von hinten und küsste seinen Arm, da ich weiter hoch nicht kam. Er drehte sich zu mir und küsste mich. Ich versicherte ihm, dass ich das machen würde und er die anderen holen sollte. Ich bedankte mich auch noch, dass ich ausschlafen durfte und auch dass er sich um Emilia kümmerte und schon war auch er wieder aus der Küche verschwunden.

Die ganze Truppe trat von oben herunter und ich musste lachen, da alle verschlafen waren und die Jungs nur ein Shirt trugen, ebenso die Frauen, aber die Frauen alle von ihren Männern. Ich lächelte alle an und wünschte auch jedem einen guten Morgen, bevor wir anfingen zu frühstücken. Als ich fertig war, warf ich noch einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass ich schon ziemlich spät dran war, also machte ich mich sofort auf den Weg. Ich ging zuerst zu Sarah und gab ihr einen Kuss auf die Wange, da wir das immer schon taten und danach zu Joans um ihn noch einen kleinen Abschiedskuss zu geben, bevor ich mich wieder einmal auf den Weg zu meinem langweiligen Job machte, an dem ich täglich das gleiche machen musste, aber heute zum letzten Mal. Ich musste also nur noch einmal meinen Chef ertragen, der mich seit ca zwei Wochen versuchte zu feuern, da ich nicht mit ihm schlafen möchte, aber da musste ich jetzt eben noch einmal durch.

Willst du mich heiraten?!/ GZUZWhere stories live. Discover now