Kapitel 52

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Sofort riss ich Hussein von mir und schubste ihn in die nächste Ecke. Wie zu erwarten, war es Jonas. Er stand einfach nur im Türrahmen und sah mich an, anschließend Hussein. Ich konnte seinen Blick keinesfalls verstehen, er hatte etwas in sich was mir einen Schauer über den Rücken verursachte. Jonas kam auf mich zu und stand einfach nur da und starrte mich an. Die Zeit verging langsam, viel zu langsam. Es fühlte sich an als würde ich seit Stunden dort stehen, jedoch waren es nur etwa 2 Minuten. "Was sollte das? Du liegst nicht in meinem Bett, sondern machst Frühstück, obwohl ich dir sagte, dass du heute nichts machen sollst? Und Hussein, was machst du eigentlich schon so früh wach? Wir wollten alle heute ausschlafen und ihr seid beide so früh wach?" Mir wurde schwindelig, ich schwor mir selbst, dass dies das letzte Mal war, dass ich das gemacht hatte, nie mehr würde ich Hussein so nah an mich heran lassen, nie mehr. Dieses Mal würde ich es auch durchziehen und nicht mehr so naiv sein. 

Ich lächelte nur und verließ das Wohnzimmer mit den Worten, dass Jonas die anderen holen sollte. Zusammen aßen wir dann wie jeden Morgen, nur ich war heute ruhig, ich musste mir Gedanken um das machen, was am Morgen geschehen war. Plötzlich eine Berührung an meinem Fuß. Sarah, die genau vor mir saß, streifte mich leicht und ich zuckte zusammen, als würde mich jemand schlagen. Sie sah mich besorgt an, klar, wer dachte auch, dass ich bei einer kleinen Berührung so zusammenzucken würde. Auch die Aufmerksamkeit von Jonas war nun auf mich gerichtet, sowie die von Hussein. Ich bekam kein gutes Gefühl und mir wurde schlecht. Ich stand auf und ging einfach. Ein Stuhl machte ein Geräusch und ich zuckte erneut zusammen, diesmal aber fester. Was war nur mit mir los. Ein klingeln an der Tür und ich lag fast am Boden. Ich hatte die Kontrolle über mich selbst verloren, und ich hasste es, es machte mich krank. Sarah lief auf mich zu und brachte mich in mein Zimmer und fragte mich natürlich was los war und ich erzählte ihr alles. Ihr konnte ich als einzige vertrauen. 

Ich fing an zu weinen, ich fing an selbst mit mir Mitleid zu haben. Ich hatte Jonas nicht verdient, er war zu gut. Ich hatte Angst, dass er mich betrügen würde, aber dabei war ich das Problem. Kurz darauf, nachdem ich fertig war, kam auch Jonas in unser Zimmer und ich bekam Panik. Panik ihn die Wahrheit zu sagen und ihn zu verlieren. Was wäre wenn er mich wirklich verlassen würde, ich wäre nichts mehr. Meine Tochter hätte eine verzweifelte Mutter und ich wusste wie es sich anfühlte, da ich es selbst erlebte und das wollte ich ihr nicht antun. 

Keine Ahnung warum, aber ich wollte unbedingt Jonas die Wahrheit erzählen, obwohl ich wusste wie er darauf reagieren würde und mit dem hohen Risiko, dass er mich verlassen würde. Ich liebte ihn so sehr und konnte dagegen ebenfalls nichts machen. Er fesselte mich mit jedem Blick und vor allem mit jedem Wort mehr in seinen Bann. Ich konnte nicht aber musste ihn alles erzählen. Sarah verließ uns und er nahm mich in seine Arme. Er hatte für jeden Moment das passende Vorhaben. Ich nicht. Wie immer. "Willst du reden?" Ich nickte weinend. Es war Weihnachten und ich lag weinend in den Armen meines Mannes und wollte ihn erzählen, dass Hussein und ich uns geküsst haben und ich zu schwach war ihn wegzudrücken, ganz toll gemacht Laura. "Ich.. Ich habe scheisse gebaut... ich kann dir das nicht antun und ich weiß du wirst mich danach verlassen..... aber ich muss es dir sagen.... Ich ... Hussein..... Ich hatte nicht vor..... Ich war zu schwach..... Ich wollte ihn noch wegdrücken, konnte es aber nicht..... Er ist auf mich zugekommen.... heute morgen...... er küsste mich.... ich wollte ihn wegdrücken, war zu schwach.... ich konnte nicht mehr,..... ich wollte nicht...... ich liebe dich.... ich hasse ihn.... was machte ich nur.... scheisse.. warum hatte ich nur...." "Babe, wenn dieser Hurensohn etwas will, dann holt er sich es auch. Wenn er dich vögeln will und du nicht, dann vergewaltigt er dich auch noch. Ich konnte ihn noch nie ab, aber jetzt ist Schluss, der kann seine Sachen packen und gehen. Es war falsch ihn noch zu lassen und das Gute in ihm zu sehen. Klar, ich nimm es nicht auf die leichte Schulter, aber ich glaube dir und ich könnte dich nie verlassen, das weißt du auch, egal wie angepisst ich auf dich bin." "Ich möchte aber nicht, dass er wegen mir gehen muss", versuchte ich, da ich sonst bei den anderen als ein Arschloch rüber kommen würde und vor allem bei Capi, mit dem ich mich in letzter Zeit sehr gut verstand. "Dann bleibst du jetzt immer unter meiner Beobachtung, oder er geht, da ich gar keinen Bock darauf hab, dass der dich noch packt und durch nimmt, das darf nur ich", mit diesen Worten küsste er mich und grinste dazu auch noch so verführerisch, dass man fast nicht mehr widerstehen konnte. Ich nickte noch, bevor er mich an sich ran zog und ich mich an seine Brust kuschelte. "Ich muss mal ganz kurz wohin", meinte er und verschwand nach draußen. Ich stoppte den Film und sah auf mein Handy. Instagram: Neue Abos und Nachrichten von Jonas' Fans und bei den Nachrichten nur zwei. Eine von meiner Mutter, dass sie heute Abend zu uns essen kommen würde und eine von Hussein, die mir Angst machte. Ich öffnete sie und las sie durch. 

 Babe, ich werde dich heute Abend besuchen und dann setzen wir das fort, was wir heute nicht geschafft hatten. Streit dich richtig mit Jonas, dass er den ganzen Abend nicht nach Hause kommt und ich komme zu dir und dann zeigt dir der Weihnachtsmann heute einmal richtig wie er jede Elfe von sich beherrscht ;). Liebe dich und vergiss das nicht;) <3 

Jonas! Ich musste es ihm sagen. Ich hatte keinen Bock mehr auf Heimlichtuerei, ich liebte ihn und zwar nur Jonas. Hussein würde nicht mehr lange bei uns wohnen, wenn mein Mann diese Nachricht lesen würde, was er auch machen wird 

Willst du mich heiraten?!/ GZUZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt