Kapitel 13

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Ihre Schwester wartete bereits auf sie.
"Was ist denn mit Dir passiert? Harte Nacht gehabt?" zischte sie und betrachtete Ella.
"Was? Warum?" fragte sie und sah auf ihren Handy Bildschirm.
"Ach Fuck", murmelte sie und band ihre zerzausten Haare zu einem Pferdeschwanz hoch, bevor sie schnell einen Lippenstift herauszog und auftrug, damit sie nicht ganz so fertig aussah.
"Hast Du einen in 'ner Bar aufgegabelt oder von der Straße?" fragte ihre Schwester giftig und klingelte.
"Du bist so eine Bitch Jana, was ist los mit Dir?" fragte Ella genervt und seufzte.
Ihr Schwester schluckte.
"Erzähl ich später."

"Also. Leg los", sagte Ella als sie endlose Stunden später gemeinsam mit Jana wieder das Haus verließ.
"Mark hat Schluss gemacht", antwortete Jana leise.
"Was?"
Ella blieb auf der Stelle stehen und nahm ihre Schwester in den Arm.
"Oh Gott es tut mir so Leid", sagte sie leise und Jana schluchzte.
"Er ist so ein Arschloch."
"Ist was passiert?"
"Nein, keine Ahnung. Von einem Tag auf den Anderen war es aus."
"Scheiße."
Eine Weile lang hielt Ella sie nur fest, bevor sie sich die Tränen weg wischte.
"Naja,egal, das wird schon. Sagst Du mir jetzt auch mit wem Du heute Nacht geschlafen hast?"
Ella zuckte zusammen.

"Wer...wer sagt dass ich das habe?"
"Ella ich bin nicht blöd. Du kamst total fertig hier an, bist also erst aufgestanden. Von wegen unterwegs, Du warst noch bei ihm. Du hast die ganze Zeit vor Dich hin geträumt, ständig dein Handy gecheckt. Also war's kein One Night stand, weil Du auf seine Nachricht wartest. Ich bin nicht blind, Ella", sagte Jana im Weitergehen.
"Wer bist Du, Patrick Jane?"
"Haha."
"Sherlock Holmes?"
"Ella, komm schon. Ich bin Deine Schwester. Ich seh das. Na los, erzähl."
Ella seufzte.
"Also gut, ich...ja ich war heute Nacht bei jemandem."
"Dein Freund?"
"Ich weiß noch nicht. Ist noch ganz frisch."
"Aber liebst Du ihn?"
Ella biss sich lächelnd auf die Unterlippe.
"Ja. Ja das tue ich."
"Und liebt er Dich?"
"Na das hoffe ich doch."
Jana schwieg eine Sekunde.
"War's gut?"
Ella prustete los und seufzte.
"Ich...Ja. Ja war's, halt die Klappe."
"Du triffst Dich gleich noch mit ihm, hm?"
Ella grinste.
"Jep."
"Viel Spaß", grinste Jana vielsagend und Ella boxte sie leicht.

"Gott, das war so dermaßen anstrengend", murmelte Ella und ließ sich seufzend in Felix' Arme sinken.
"Du Arme", grinste er, zog sie an sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr sanft die Haare zurück.
Sie seufzte.
"Glaub mir, Du kannst froh sein, dass Du meine Eltern nicht kennst. Die sind unfassbar anstrengend und da stehe ich voll dazu. Nicht jeder kann super Eltern haben. Mein Dad ist ziemlich cool, aber meine Mum...puh."
Er musste lachen.
"Na da freu ich mich ja schon mega drauf sie kennenzulernen", grinste er und sie gab ihm lächelnd einen Kuss.
"Ach, selbst wenn sie Dich nicht mag, das ist mir scheiß egal."
"Gut so."
"Wollen wir noch was essen gehen? Und danach zu mir?"
Er nickte, stand auf und griff nach ihrer Hand.
"Von mir aus. Essen geht doch immer."
"Naja, Du kennst mich. Du weißt, dass ich mir nichts aus Essen mache."

Felix begriff bis heute nicht wie das sein konnte.
Ella hatte relativ gute Gene, nämlich eine gute Körperfettverteilung und relativ schnellen Stoffwechsel, die perfekte Voraussetzung fürs Modeln - und sie hätte eigentlich essen können was sie wollte.
Doch sie wollte nicht.
Ella hatte nie wirklich Hunger, nie Lust was zu essen und wenn, dann war ihr egal ob es jetzt Tiefkühlpizza oder Luxus Restaurant war - obwohl sie eigentlich extrem wählerisch war. Sie aß trotzdem ständig, um ihre Kalorien bei dem Hardcore Fitness Programm, das sie durchzog auf einem normalen Level zu halten. Wobei, vielleicht war es nicht doch nur genetisch. Sie war trotzdem sehr diszipliniert und ihr Trainingsplan war wirklich hardcore.
5 bis 6 Mal die Woche Training, davon mindestens 4 Mal mit Gewichten. Und Joggen und Tennis und so Zeug.
"Was stimmt nicht mit Dir? Wie kannst Du nicht gern essen?" fragte er grinsend und sie zuckte mit den Schultern.
"Schon als Kind nicht. Und als Teenager auch nicht. Nie viel gewollt, nie viel gebraucht. Aber jetzt habe ich tatsächlich Hunger."
"Ein Wunder."
"Halt die Klappe."

Angel [Felix Lobrecht]Where stories live. Discover now