Kapitel 27

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Felix betrat den Flur nach dem ersten Teil der Show und hielt sofort inne. Er hatte etwas Zeit bis es weiterging, doch das was er hier sah, gefiel ihm nicht.
Ganz ind gar nicht.
Da waren Ella und der Typ, Mike hieß er soweit er sich erinnern konnte, wieder.
Lachend standen die beiden im Flur, Ella warf ihre Haare über die Schulter und er spürte wieder die Eifersucht in sich hochkochen.
Als würde sie einen Ballon füllen, der kurz vorm Platzen war.
Und dann küsste der Typ Ella langsam und der Ballon platzte.
Felix schluckte und stürzte förmlich zur Tür, mitten durch die beiden hindurch.

"Felix, was...", brachte Ella hervor, doch er lief weiter.
Sofort lief sie ihm nach, doch er hatte bereits Vorsprung, weshalb es eine Minute dauerte bis sie ihn eingeholt hatte.
"Felix warte", rief sie und griff nach seinem Arm, doch er stieß sie weg.
"Autsch", machte sie, als sie gegen eine Wand stieß.
Das dumpfe Geräusch brachte ihn sofort zum Stehen.
"Tut mir Leid", sagte er sanft und strich ihr reflexartig übers Gesicht.
Sie zuckte mit den Schultern.
"Nichts passiert."
Sie wies mit dem Kopf auf das Gebäude aus dem sie gekommen waren.
"Gehen wir wieder rein?"

Er nickte nur zögerlich und sie gingen langsam auf den Eingang zu.
"Was sollte das denn eben, hm?" fragte sie sanft mit Blick zu der Stelle, wo der andere sie geküsst hatte.
"Was das sollte? Du hast doch den Kerl geküsst!"erwiderte er aufgebracht.
"Er hat mich geküsst", stellte sie klar und verschränkte die Arme vor der Brust.
Sein Blick fiel auf ihr Handgelenk und er sah, dass sie noch immer die Anhänger von ihm am Armband trug.
"Ich bin eifersüchtig wenn Dich 'n anderer küsst", gab er schließlich leise zu.
Sie musste lächeln und seufzte.
"Ich weiß, Felix. Und ich bin eifersüchtig wenn Du jemand anderes anlächelst, aber nicht mich. Wenn Becci Dich zum Lachen bringt, aber nicht ich. Als er mich geküsst hat...da habe ich nichts gefühlt. Ich hab an Dich gedacht. Dass ich Dich küssen will. Ich will immer nur Dich. Ich...wollte Dir nur wehtun, weil Du gesagt hast, dass Dir die Trennung nichts ausmacht."

Felix seufzte.
"Ella, natürlich hat es mir was ausgemacht. Ich liebe Dich. Hab' ich immer, werd' ich immer. Ich war verletzt, weil Du eine Pause wolltest. Und ich Dich nicht verlieren wollte."
Ella musste lächeln und schlang ihre Arme um seinen Hals.
"Ich liebe Dich doch auch. Weißt Du, ich...ich hatte Angst, Du würdest mich nicht zurücknehmen, weil ich die Pause wollte, you know. Und deshalb hab ich nichts gesagt."
Er lächelte ebenfalls.
"Na dann ist ja gut, dass sich an meinen Gefühlen nichts geändert hat."
Sie schmunzelte und legte sanft ihre Lippen auf seine.
"Gott, das hab ich so vermisst", murmelte sie.
"Was? In Fluren von irgendwelchen Venues mit mir rumzumachen?"
"Überall mit Dir rumzumachen", erwiderte sie augenzwinkernd und er grinste.
"Weißt Du...es gibt da so einen kleinen Abstellraum hier - den kann man abschließen...und-"
Ella ließ ihn nicht ausreden sondern presste ihre Lippen wieder auf seine.
Und er zog sie mit sich.

In dem Raum standen ein Regal voll Gerümpel, einige Stühle und eine alte Couch, doch das Ambiente war Ella egal.
Sie zog Felix etwas fester an sich, bevor sie ihn schließlich auf die Couch schob und sich auf seinen Schoß setzte.
"Felix?"
"Hm?"
"Lass mich nie wieder gehen. Bitte", flüsterte sie lächelnd und er hob einen Mundwinkel.
"Niemals", murmelte er und strich ihr kurz über die Wange bevor er sie wieder küsste.
Sie zog ihm sein Shirt aus, woraufhin er das Gleiche bei ihr tat.
Ella ließ ihre Finger bis zu seinem Gucci Gürtel wandern, als plötzlich ein ohrenbetäubender Knall das gesamte Gebäude erschütterte.
Sofort hielten sie beide inne, dann warf sie ihm sein Tshirt zu, zog ihr eigenes über und griff reflexartig im Laufen nach seiner Hand.

Als sie zur Bühne kamen sahen sie den Grund des Knalles: ein ungefähr 5 Meter langes Stück der Bühnenbeleuchtung war von der Decke gekracht und auf dem dunklen Holzboden gelandet.
"Heilige Scheiße", sagte Felix verblüfft und Ella fuhr sich durchs Haar.
"Tja, kommt wohl doch nicht nur alles Gute von oben", sagte sie trocken und Felix musste grinsen.
"Ich liebe Dich."
Sie grinste zurück und zwinkerte ihm zu, als Felix Julian entdeckte und seinen Namen rief.
"Ey! Ist jemand verletzt?"
"Nee, zum Glück nicht. Richtige Scheiße. Ich sorg dafür, dass die Show abgesagt wird."
Felix seufzte und nickte.
Dann griff er wieder nach Ellas Hand.
"Lass uns gehen. Was machen können wir sowieso nicht."

Als sie in seinem Hotelzimmer ankamen, warf Ella sich aufs Bett.
"Fühlt sich gut an wieder in Deinem Bett zu liegen", sagte sie lächelnd und er musste grinsen, während er ebenfalls aufs Bett kletterte und sich über sie beugte.
"Fühlt sich gut an Dich wieder in meinem Bett zu haben", raunte er an ihren Hals und küsste sie sanft.
Sie musste grinsen.
"Wir sind schon ganz schön blöd", sagte sie, in Anspielung auf all das Beziehungsdrama, was ihn zum Schmunzeln brachte.
"Ja. Schon."
Ella zog ihn fest an sich, so dass er auf ihr liegen bleiben musste.
"Ich hab Dich so vermisst Bubu", nuschelte sie an seinen Hals, während sie ihm über den Nacken streichelte und er musste grinsen.
"Bubu? Ernsthaft, Ella?"
"Bubu ist mehr als angemessen für jemanden der so niedlich ist wie Du."
Er musste lachen und drehte sich auf den Rücken, sie mitziehend, sodass nun sie auf ihm lag.
"Wenn Du das meinst."
Ella nickte, vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und lächelte, als sie seinen vertrauten Geruch wahrnahm.
Endlich war alles wieder beim Alten.
"Sollen wir...da weitermachen wo wir vorhin aufgehört haben?"fragte er langsam und sie hob den Kopf.
"Du meinst, bevor 5 Meter Beleuchtung von der Decke gefallen sind?"
Er grinste.
"Genau."
Sie lächelte und setzte sich auf, ihre Hände auf seiner Brust abgestützt.
"Von mir aus können wir immer da weitermachen."
"Gut", murmelte er, richtete sich auf und küsste sie.

Angel [Felix Lobrecht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt