Eltern

888 43 3
                                    

Wir hatten unsere Gruppe zusammen, George informierte die anderen gerade über die verschiedenen Tunneleingänge.

"Fred." sagte ich leise und zog etwas an seinem Arm.
"Ich muss dir was sagen."
Irritiert folgte mir mein Freund.
"Ist alles okay?"
"Ich weiß nicht." sagte ich mit zitternden Stimme und spürte den Kloß in meinem Hals.
"Ich hab dir etwas nicht erzählt." fügte ich meinen Worten müsahm hinzu. Und traute mich nicht ihn anzusehen.
Eine Träne rollte meine Wange hinunter.
Unwissend nahm mich Fred in den Arm.
Er streichelte meinen Rücken.
"Was ist denn so schlimm, dass du dich nicht traust es mir zu sagen?" murmelte er.

Ich entfernte mich etwas von ihm.
"Ich hätte es dir wahrscheinlich früher sagen sollen." flüsterte ich und wischte mir selber einmal übers Gesicht.
"Was denn?" fragte er.
Ich räusperte mich und versuchte meiner Stimme eine gewisse Stärke zu verleihen, doch ich brachte die Worte nicht über meine Lippen.
"Es ist gut möglich, dass es für dich ein Grund ist, Schluss zu machen." sagte ich also stattdessen leise.
Doch er hatte mich verstanden und blickte mir empört entgegen.

"Egal was es ist, ich werde dich niemals verlassen!"
Er griff nach meiner Hand.
"Amber du bist das beste was mir je passiert ist! Ich werde dich nicht einfach aufgeben."

Mein gesamter Körper zitterte und ich schaffte es einfach nicht die Worte über meinen Mund zu bringen.
Immer wider öffnete ich ihn etwas und schloss ihn kurz darauf.

Verzweifelt sah mich Fred an.

"Süße, ich verlasse dich nicht, ich verspreche es dir."
Erneut zog er mich in eine Umarmung und streichelte meine braunen Haare.

"Ich liebe dich." flüsterte er.

Ich schnappte nach Luft, entfernte mich von ihm und sah ihn mit großen Augen an.
Das war das allererste Mal, das jemand von uns das offensichtliche aussprach.

"Ich - ich..." ich schloss meinen Mund.
Ehrlich, so dumm stottern konnte nur ich.
Fred lächelte liebevoll und nickte dann bestätigend zu seinen Worten.

"Ich liebe dich." brachte ich dann doch noch heraus.

Mein Freund nahm meine Hände in seine.
"Dann kann alles, was du mir erzählst, nichts an uns ändern."
Er strich über meine Wange.

Ich schluckte und nickte langsam.
Ich hob meinen Kopf, bis ich ihm direkt in die Augen sah.
Weitere Tränen rannen mir lautlos über die Wangen.

"Fred ich bin schwanger."

Er starrte mich an.
Er sagte absolut nichts.
Es umhüllte uns grauenvollle Stille.
Ich wusste nicht, ob er sich freute oder gleich sagen würde, dass er mich nicht mehr wollte.
Ich hielt es nicht mehr aus.

"Sag was." bat ich ihn verzweifelt und hielt mein Schluchzen zurück.

"Amber, ich - oh mein Gott." er ließ meine Hand los.

Ich brach nun endgültig in Tränen aus, was die Aufmerksamkeit aller auf uns zog.
Schnell drehte ich mich zur Seite und drückte meine Pulloverärmel in meine Augen, was die salzige Flüssigkeit stoppte, doch mein Körper hörte nicht auf ungleichmäßig zu beben.

Doch ich hörte ihn plötzlich lachen und sah auf.
Fred starrte mich an und grinste über beide Ohren.

"Das ist absolut unglaublich!"
Verwirrt wischte ich mir übers Gesicht.

"Wir werden Eltern!" sagte er und lachte erneut, bevor er sich durch seine roten Haare fuhr.

"Das ist, das ist, ich-" er brach seinen Satz ab und lachte einfach nur.
"Ich werde Vater?" fragte er mich und langsam nickte ich.
"Ich werde wirklich Vater?" erneut lachte er und drehte sich einmal auf der Stelle.
Ich schniefte und begann zu lächeln.
"Du bleibst?" fragte ich so leise, dass nur es hören konnte.
"Aber natürlich!" rief er und wuschelte sich erneut selber durch die Haare.

Fred stürzte auf mich zu und riss mich in die Luft.
Er wirbelte mich umher, bis ich nur noch verschwommen meine Umgebung warnehmen konnte.
"Wir werden Eltern!" sagte er erneut und ließ mich runter.
Er beugte sich vor und gab mir einen unglaublich intensiven Kuss.

"Ich liebe dich so sehr." flüsterte der Junge und küsste mich auf die Stirn.
Glücklich blickte ich zu ihm auf und versuchte mir sein Gesichtsausdruck für immer einzuprägen.
"Ich dich auch." sagte ich nach ein paar Sekunden und ich wusste nicht so richtig ob es möglich war, aber sein Lächeln würde noch ein wenig breiter.
Die Haselnussbraune Augen funkelten und füllten sich mit Wasser.
Nun war es an mir zu lachen und ich stellte mich auf die Zehenspitzen um seine Freudentränen weg zu küssen.

"Du bist was?" riss uns George aus unserer kleinen Wolke.
"Ich bin schwanger." sagte ich erneut und drehte mich zu dem zweiten Zwilling.
"Ich habs doch gewusst. So oft wie ihr das Zimmer beansprucht habt, musste es ja passieren." er lachte und zog mich in eine feste Umarmung.
"Idiot." grinste ich.
"Ich hab dich auch lieb." zwitscherte er mir ins Ohr, bevor er mir einen Kuss auf die Wange drückte und Fred in die Arme sprang.

"Großmutter." stöhnte Molly, nachdem uns fast alle Anwesenden gratuliert hatten.
Verzweifelt, überfordert und glücklich begann ich zu lachen und schmiss mich in ihre Arme.

"Wann bist du nur so groß geworden?" sie schüttelte ihren Kopf.
"Ich weiß es nicht." antwortete ich ehrlich.
"Oh Sweetheart." sie lachte in die Umarmung hinein.

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt