65. Überwältigt

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Toby:
Es ist Nacht. Tim, Jodie und ich warten darauf, dass das letzte Lich des Hauses ausgeht. Bloß noch in der Küche brennt das gelbliche, gedimmte Licht. ,,Ich hab keinen Bock mehr, zu warten! Ich geh jetzt rein und leg die Person um. Mir doch egal, ob die schreit." meckert Tim. Er rappelt sich auf und streckt sich einmal, bevor er sich auf den Weg zum Haus macht. Wir beobachten, wie er leise die Haustür knackt und laufen ihm langsam, Schritt für Schritt, hinterher. Ein Schrei. Ein Poltern. Dann Stille. Jodie folgt ihm und begibt sich in die Küche, doch dort bietet sich ihr nicht der Anblick, den wir erwartet haben. Ich luke hinter dem Türrahmen hervor und beobachte alles erschrocken und ruhig. Ich darf jetzt keine Panik bekommen und nicht auffallen, doch sobald der Mann Jodie zu sich zerrt und auf die Kniee drückt, habe ich das Bedürfnis meine Axt nach ihm zu werfen. Vor dem Sohn der Familie, ein sechzehnjähriger Junge, und seiner Mutter liegt Timothy. Er liegt auf dem Bauch und wird von den beiden zu Boden gedrückt, während Jodie von dem Vater der Familie festgehalten wird. Ich möchte zu den beiden, ich will sie retten, doch wenn ich das tue, besteht die Gefahr, dass keiner von uns rauskommt. Ich husche schnell aus dem Haus und raufe mir die Haare. Fuck. Fuck! Fuck! FUCK! Schnell schnappe ich mir mein Handy und gehe meine Kontakte durch. Ich muss doch jemanden anrufen können, der mir hilft. Meine kurzfristig getroffene Wahl fällt als erstes auf L.j..
Es klingelt, es klingelt ziemlich lange. Ich möchte schon wieder auflegen, doch höre ein fragendes ,,Toby?" aus meinem Handy. Mir fällt ein Stein vom Herzen, ich dachte schon, dass er nicht rangeht. ,,L.j., hör mir zu! Wir sind in der Elisenstraße, Haus 14a! Du musst kommen, hörst du! Komm bitte schnell!" flehe ich und lege auf. Ich bin voller Angst um meine Freunde und total außer Vernuft, ich habe nicht mal gestottert, doch freuen kann ich mich darüber kaum. Nicht in dieser Situation. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Die ganze Zeit laufe ich hin und her, von einem Punkt zum anderen und wieder zurück, bis L.j. ankommt. ,,Toby, was ist los?" fragt der schwarz-weiße Clown. Erschrocken sehe ich zu ihm auf. ,,Jack! Gu-ut, dass du da b-bist. Gut. M-asky und Jodie wurden b-beide überwältigt und i-ch weiß nicht, w-as ich machen soll." erkläre ich. Er nickt und fängt an nachzudenken. Er stellt Fragen. Er möchte wissen, ob ich wissen würde, wo die zwei sind. Er möchte wissen, ob die Familie Waffen hat. Er möchte sie einfach einschätzen können. Wir besprechen unser Vorgehen und fangen an.

Er sucht einen Hintereingang, eine Terrassentür oder sowas. Ich schleiche mich durch die Haustür und husche auf Zehenspitzen durch das Haus. Im Erdgeschoss scheint keiner zu sein. Die Küche, sowie die Kammer und das Wohnzimmer sind leer, es bleiben nur Obergeschoss und Keller. Ich höre ein Knacken und fahre herum, während ich mit meiner Axt aushole und sie in Richtung des Geräusches schleudere. Zum Glück fängt L.j. sie ab, bevor sie ihm oder der Wand Schaden zufügen kann. ,,Guck nächstes Mal bevor du wirfst." flüstert er wütend und drückt sie mir im Vorbeigehen in die Hand. Ich stecke sie ein und wir gehen nach oben. Die ganze Zeit bleiben wir zu zweit, wir wissen nicht, ob sie bei den beiden sind oder uns schon bemerkt haben. Es bleiben noch drei Zimmer des Obergeschosses übrig. Bei diesen teilen wir uns auf. Er betritt zwei Zimmer und ich eines. In dem Zimmer, in das ich gehe, befinden sich nur Bücher. Es ist sehr klein und taugt nicht zum Festhalten zweier Mörder. Ich verlasse den Raum und begebe mich zu L.j., welcher mit gerade aus seinem zweiten Zimmer kommt. ,,Und? Irgendetwas?" frage ich hoffnungsvoll. Er schüttelt bloß bedrückt seinen gesenkten Kopf und gibt einen verneinenden Laut von sich.
Wir haben nur noch eine Möglichkeit: den Keller. Und genau zu diesem sind wir nun unterwegs. Wir schleichen vorsichtig die Treppen runter und laufen den Flur des Kellers entlang, bis wir einen weiblichen Schrei hören. Mein Herz setzt kurz aus. Jodie...

Leuddde, wir neigen uns dem Ende
Sheeeeesh

Can I Touch Your Heart // Ticci Toby × Oc (Creepypasta Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt