56. Schuldgefühle

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Jodie:
Mein linker Oberarm wurde genäht und verbunden, bevor ich gestern den Keller verließ. Ich saß den Rest des Tages in meinem Zimmer, wie versteinert hab ich stundenlang nur auf einen Punkt gestarrt, bis ich mich irgendwann schlafen legte. Wirklich hilfreich war das nicht, denn genau jetzt, um kurz vor halb zwei am Morgen, wache ich auf. Ich schrecke aus dem Schlaf hoch und reiße meine Augen auf. Mein Atem geht schnell und ich kann die Tränen in meinen Augen spüren. Die Nacht träumte ich von Toby. Es ist allein meine Schuld, dass er noch immer im Keller liegt. Wegen mir ist er fast gestorben und wer weiß, wie gut er das hier wegsteckt. Mich plagen nur noch Schuldgefühle, was irgendwie hilfreich ist, da ich so von Brian abgelenkt werde, aber zeitgleich auch wirklich beschissen. Ich schnappe mir eine schwarze Sweatshirtjacke und schmeiße sie mit über, da ich keine Lust habe, mir einen Pulli rauszuholen. Gedankenverloren wandere ich den Flur entlang, gehe beide Treppen runter und marschiere in die Küche. Dort fülle ich ein Glas voll Wasser und mache mich auf den Weg in den Keller. Ich klopfe leise an die Tür und öffne sie daraufhin. Dann trete ich ein. Vorsichtig schließe ich sie wieder und schleiche zum Bett, auf dem der verletzte Junge liegt. Immer noch trägt er seine Maske und seine Brille, als seien die beiden Dinge an sein Gesicht gewachsen, wie knuffig. Ich betrachte den friedlich aussehenden Jungen eine Zeit, bevor ich das Glas auf seinem Nachttisch abstelle. ,,Tja, selbst Schuld." versuche ich zu scherzen, wobei ich nicht einmal weiß, ob Toby mich hört oder nicht. ,,Warum stellst du dich denn auch genau in die Schussbahn?" führe ich fort, wobei meine Augen schon glasig werden und Tränen verlieren. ,,Toby, falls du mich hörst, wollte ich dir sagen, dass es mir leid tut. Wegen mir bist du jetzt ziemlich schwer verletzt und ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen soll. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Tja, solltest du mich nicht hören, habe ich Pech, denn eigentlich hoffe ich stark, dass du mich nicht hören kannst. Mir ist das alles nämlich echt unangenehm." Ich nehme seine Hand in meine und streiche mit meinem Daumen über den Rücken dieser. ,,Und ich wollte noch danke sagen. Wärst du nicht gewesen, wäre ich jetzt höchstwahrscheinlich tot und deswegen werde ich alles geben um am Leben zu bleiben. Denn sonst hättest du mich ganz umsonst beschützt. Da ich das zu schätzen weiß, werde ich keine waghalsigen und übereifrigen Morde mehr begehen oder mich anders in Gefahr bringen." sage ich nun ernst, bevor ich aufstehe und wieder in mein Zimmer gehe. Den Rest der Nacht verbringe ich wach.

Nach wenigen Stunden, als die anderen auch wach sind, reißt mich das Öffnen der Tür aus meinen Gedanken. Ich starre die Person, die zur Tür reingekommen ist, an. Es ist Masky. ,,Die Nacht sollst du schlafen und nicht deine Wand anstarren. Guck dir mal an, was für Augenringe du hast." meckert er. Natürlich weiß ich, dass er sich um mich sorgt, aber ich werde nicht schlafen, bis Toby wieder wach oder halbwegs genesen ist. Nicht, dass ich schlafe, während ihm irgendetwas passiert. In meinem Kopf spielen sich die verschiedensten Szenarien ab, bis Tim mich auf sich aufmerksam macht. ,,Es gibt Essen." erklärt er und hält mir die Hand hin. Diese nehme ich an und lasse mir aufhelfen, Timothy und ich gehen runter in die Küche, wo schon ein paar sind. Wir essen normalerweise nur selten oder besser gesagt fast nie zusammen und da nicht einmal alle da sind, heißt das, Tim hat mir was gemacht.

Can I Touch Your Heart // Ticci Toby × Oc (Creepypasta Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt