Kapitel 31

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POV. Jungkook:

Nachdem er zu Ende geraucht hatte, setzte ich mich schüchtern neben ihn hin. Bis jetzt hatten wir noch kein Wort miteinander geredet. Er sah die ganze Zeit schweigend auf den See vor uns und hatte mich noch nicht einmal beachtet oder mir einen Blick gewürdigt.

„Sag schon." brach er dann ruhig die Stille zwischen uns und sah weiterhin auf den See als würde der See ihn beruhigen und innere Ruhe schenken.

„Wieso hast du das getan?" fragte ich ihn dann ernst, aber dennoch leise, da ich nicht wusste wie es ihm gerade ging. Er schien ausgelaugt als hätte er einen anstrengenden Tag gehabt.

„Er hat mich provoziert." sagte er dann immer noch ruhig und sah immer noch auf den See vor uns. „Aber ich hab dir doch gesagt, dass er mein Bester Freund ist..." nuschelte ich dann und sah auf meine Finger. Er wendete seinen Blick zu mir und musterte mich. „Hast du deshalb den ganzen Tag geheult?" fragte er mich dann und ich wurde rot.

Der Fakt, dass er sah wie meine Augen errötet und geschwollen waren, weil ich wegen dieser Nacht aber vor allem wegen ihm geweint habe beschämte mich irgendwie. Ich nickte nur und konnte ihn weiterhin nicht ansehen.

„Wieso hast du mir nicht zugehört, als ich dir sagen wollte, dass ich nie sowas gemeint habe." nuschelte ich dann weiter und erwiderte nun seinen Blick. „Du fragst zu viel." antwortete er mir dann ruhig und brach den Blickkontakt ab.

„Taehyung... Du hast mich verletzt." war ich nun ernster und sah ihn immer noch an. Sein Kopf drehte sich zu mir und unsere Augen trafen sich wieder und es fühlte sich komisch an. So beruhigend aber gleichzeitig auch so als würde er wollen, dass ich aus seinen Augen etwas herauslese.

„Ich hab dich nicht angefasst." sagte er dann leise und musterte intensiv mein Gesicht. „Manchmal muss man niemanden anfassen um ihn zu verletzen." sagte ich dann und sah wieder auf meine Hände.

Zwei Finger legten sich auf mein Kinn und zogen meinen Kopf somit wieder hoch, so dass ich gezwungen war ihn anzusehen. Er kam mir mit seinem Kopf näher und war ganz nah an meinem Gesicht, so wie am ersten Tag, als ich ihn sah. „Ich hatte dir geraten, dich von mir fern zu halten." nuschelte er dann gegen meine Lippen und sah auf diese.

Ich verlor völlig die Fassung und sah wie gebannt auf seine Lippen. Mein Herz pochte gegen meine Brust und ich musste mich zusammenreißen nicht über seine Handlungen nachzudenken, und zu viel hinein zu interpretieren.

Er entfernte sich wieder von mir und wendete seinen Blick wieder von mir ab, als sei so eben nichts passiert. Überfordert mit der Situation fasste ich mich wieder und sagte dann ernst „Wieso bist du so nett zu mir und manchmal so gemein? Wieso verletzt du alle um mich herum und mich somit auch? Wieso... kannst du meine Hilfe nicht akzeptieren?" Tränen bildeten sich, doch ich blinzelte sie weg. Ich habe heute schon genug geweint, noch mehr ertrage ich nicht.

Er zog seine Jacke aus und gab sie mir. „Nimm das. Mehr hab ich nicht." sagte er dann völlig aus dem Kontext heraus gerissen und sah wieder weg. Ich sah auf das schwarze Sweatshirt und dann wieder zu ihm. Eine nette Geste? Von Taehyung..? Und das ganz ohne fluchen? Obwohl er flucht die ganze Zeit schon nicht neben mir. Und schon wieder verwirrte er mich. Ich zog die Jacke schweigend an, weil ich wusste das er nicht viel von Betankungen und Entschuldigungen hält. Er schien einfach mein Zittern wegen der Kälte bemerkt zu haben.

Völlig überfordert und verwirrt fing ich dann doch an zu weinen und nun sah er mich an. Und in seinem Blick lag etwas. Schuld.

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„Caring shows so much more than words can ever show."

𝐁𝐮𝐭 𝐈 𝐬𝐭𝐢𝐥𝐥 𝐰𝐚𝐧𝐭 𝐲𝐨𝐮| ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now