Kapitel 16

130 12 10
                                    

POV. Jungkook

Keiner von uns beiden sagte etwas. Wir schwiegen beide, bzw. war ich derjenige der noch weinte.

Wieso muss sowas auch immer mir passieren? Ich hab ihm doch nichts getan?

Das einzige was ich wollte war eine freundliche Bindung zu einander. Ich wollte nicht mehr, dass er so gemein zu mir ist... Ich mochte gemeine Menschen nicht. Aber das war wohl ein Wunsch zu viel. Man sieht ja, was es mir gebracht hat, überhaupt mit ihm gut umzugehen.

Wahrscheinlich hatte er recht. Er hat es nicht verdient so behandelt zu werden, weil er ‚so' ist. Er hat meine Ansicht, dass jeder ein guter Mensch innerlich ist, komplett zerstört. Ich denke, dass er einfach nur aus Wut besteht. Aus Wut, Trauer und Gewalt. Ja. Das war das einzige was er konnte. Wütend werden und Leute erniedrigen.

Himmel, wieso habe ich ihn nicht gemeidet als er es mir riet? Wieso bin ich nicht geflüchtet, als ich ihn sah? Wieso habe ich es ignoriert... Vielleicht ist es ja wirklich alles meine Schuld... Ich hätte mich von ihm fern halten sollen, er hatte recht. Er hatte mich gewarnt.

„Es tut mir leid." nuschelte ich dann hörbar und er erhob seinen Kopf, der die ganze Zeit nach unten gebeugt war, da er still den Boden betrachtete. Er schein sich beruhigt zu haben und wieder etwas bei Sinnen zu sein, trotz des Alkohols. Da er nicht antwortete fuhr ich einfach fort.

„Es tut mir leid, dass du so bist. Das du nie gelernt hast anders zu sein. Aber... das verletzt einen. Ich habe.. dir nichts getan.. und trotzdem... tust du mir so sehr weh und das immer wenn wir uns begegnen... denkst du ich mach das mit Absicht? Ich wollte dich ja meiden, aber du bist immer überall wo ich auch bin. Dafür bin ich doch nicht schuld.." Fügte ich hinzu. Dafür ist dieses versammle Schicksal schuld.

Angsterfüllt vor seiner Reaktion, sah ich wieder auf den Boden und drückte mich mehr in meine Decke hinein. Ich hatte Angst vor seine Relation. Vor ihm.. was wenn er wieder ausrastet..? Bin ich zu weit gegangen..?

Ich schloss meine Augen und wartete auf eine Reaktion, doch es kam nichts. Er stand da und starrte mich einfach nur an. Minuten vergingen und niemand sagte etwas und so langsam glaubte ich, er würde jeden Moment austicken. Doch nach einigen weiteren Minuten, reagierte er.

„Fuck. Ich will so nicht sein. Aber ich bin es." sagte er und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Er hatte etwas über sich offenbart? Er will nicht so sein..? Was meint er denn damit genau?

Oh je, jetzt bloß nichts falsches sagen, dass ihn wieder wütend machen könnte. Kurz überlegte ich und sagte dann leise „Wie..?"

„Vergiss einfach das was heute Nacht hier passiert ist. Ich werde dir nichts tun. Scheiße, meide mich einfach und ich meide dich." sagte er dann, mal wieder abgeblockt und ging zu meinem Balkon. Die Kälte die von draußen, mein Zimmer umhüllte ließ mich reagieren.

„Okey.." hauchte ich, doch er hörte es noch komischerweise, da er kurz nickte. Er verschwand schneller als gedacht, in die kalte und dunkle Nacht. Ich stand auf um meine Balkon Türe zu schließen und sah ihn noch laufen, doch er lief nicht nach Hause. Sondern grade aus, die lange asphaltierte Straße entlang.

Meiden, Okey, Vergessen, Okey. Nuschelte ich zu mir selbst und fasste mir an mein stark vor Adrenalin pochendes Herz. Oh Himmel, was war das denn für eine Nacht...

_____________________

„Sometimes people break others just because they are broken."

𝐁𝐮𝐭 𝐈 𝐬𝐭𝐢𝐥𝐥 𝐰𝐚𝐧𝐭 𝐲𝐨𝐮| ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏOnde histórias criam vida. Descubra agora