Die Bibel und ihre Übersetzungen

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Die Bibel ist ein tolles Buch. Viele lesen und verstehen es. Ist man mal interessiert und will sich eine Bibel kaufen um eine Eigene zu haben, dann ist man überwältigt von den vielen verschiedenen Namen die verschiedenen Bibeln tragen. Hier will ich die verschiedenen Bibel präsentieren, ihre Stärken und Schwächen aufzeigen und auch ein wenig zur Geschichte was erzählen. Aber vorerst die Frage des Warums. Warum gibt es so viele Übersetzungen der Bibel?

Die Bibel wurde auf hebräisch, aramäisch und griechisch geschrieben. Mit der Zeit wurde das alles auf Latein übersetzt. Es gibt auch sehr viele verschiedene Manuskripte und Fragmente die gefunden wurden die hier und da von einander abweichen. Dies führt auch zu verschiedenen Unterschieden in den deutschen Übersetzung.

Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass es Übersetzungen und Überlieferungen gibt. Übersetzungen versuchen so gut es geht an ihrem vorliegenden Grundtext der Manuskripte zu bleiben. Diese machen sie schwerer zu lesen, mit Wörtern die man im Alltag nicht so benutzt. Überlieferungen versuchen den Text in einer sehr modernen Sprache widerzugeben. Dadurch geht einiges an theologischem Inhalt verloren. 

Dann gibt es noch denominationsgebundene Übersetzungen die das Problem haben das sie in der Tendenz so übersetzen das sie in ihren eigene Theologische Standpunkte reinpassen.

Die verschiedenen deutschen Bibelübersetzungen werden jetzt erwähnt und kommentiert. (Es gibt sicherlich noch mehr, aber ich erwähne hier die gängigen Auswahlen)

Der Klassiker der Übersetzung: Luther .

Luther ist nicht gleich Luther. Klar wird keiner die Luther Übersetzung aus dem Mittelalter lesen. Die älteste Lutherbibel die ich besitze wurde im Jahr 1860 übersetzt.  Ältere Ausgaben sind schon fast Museumswürdig. Die zwei Lutherübersetzungen die ich empfehlen kann sind folgende: Luther 84 und Luther 2017.

Die Luther84 ist recht genau - mit einigen Ausnahmen. Dennoch sehr verständlich für Menschen welche die deutsche Sprache gut beherrschen. Ich habe meine Luther84 mit 10 Jahren bekommen und benutze sie regelmäßig seit 15 Jahren. Am Anfang braucht man Zeit um sich dran zu gewöhnen. Kann aber einen Gefallen.

Die Luther 2017 ist die neueste Auflage der Lutherversionen. In der deutschen Sprache sehr fluid. Ein wenig genauer in der Übersetzung, dennoch einige gute Sachen aus der Luther 84 rausgestrichen, die Lutherleser vermissen würden. Trotzdem zu empfehlen.

Die philologischen Giganten: Elberfelder und Schlachter.

Diese zwei Bibeln werden oft entgegenstellt und verglichen. Mit gutem Grund. Beide sagen von sich (und wird auch über ihnen gesagt) sie seien die genauesten Übersetzungen. Die Elberfelder ist ein wenig genauer, meiner Meinung nach. Dennoch sollten gute Bibelstudenten beide Übersetzungen konsultieren. Die Elberfelder nutze ich seit 10 Jahren mittlerweile. Meine Schlachter kommt heute mit der Post an. Von der Elberfelder würde ich die 2003er oder die revidierte aus 1993 empfehlen. 

Die Schlachter hat folgendes Vorteil gegenüber der Elberfelder. Sie ist um einiges leichter zu lesen. Sonst ziemlich ebenbürtig. Einziger Kritikpunkt - Die Textgrundlage ist sehr wählerisch und das Vorwort der Herausgeber ein wenig abgehoben. Wie gesagt Schlachter nicht ohne Elberfelder. Und Elberfelder am besten nicht ohne Schlachter. 


Bei den Übertragungen - also moderne Übersetzungen haben wir folgende bekannte Versionen. 

Die gute Nachricht - Ist glaub ich einer der ersten Übertragungen/Überlieferungen die ich in der Hand hatte. Hat mich nie wirklich überzeugt. Ist mehr oder weniger vergleichbar mit der Luther, nur halt in moderner Sprache. Die schwierigen theologischen Stellen sind nicht so gut erklärt und auch sehr tendenziös. Mir hat sie nie gefallen. Genau so wie die nächste die ich vorstelle.

Die Hoffnung für Alle - Ist um einiges bibeltreuer. Auch finde ich sie besser zum lesen. Reicht auf jeden Fall nicht aus für theologische Auseinandersetzungen aber für die historischen Passagen reicht das aus. Auf jeden Fall der Guten Nachricht vorzuziehen. 

Neues Leben - Die Neues Leben ist mir am sympathischsten. Liest sich sehr gut und sehr einfach. Ist auch tatsächlich die schönste, modernste Sprache meiner Meinung nach unter den modernen Überlieferungen. Dennoch auch hier immer eine Elbi oder Schlachti griffbereit haben. 



Denominative Übersetzungen: 

Hier sollen zwei Übersetzungen genannt werden. Die Einheitsübersetzung der Römisch-Katholischen Kirche und die Neue Welt Übersetzung der Zeugen Jehovas.

Diese Zwei Ausgaben findet man öfters im alltäglichen Gebraucht. 

Einheitsübersetzung: Die EÜ wurde sehr spät von den Katholiken herausgegeben. Mein Kritikpunkt ist folgender, dazu einen kleinen Exkurs:

Das AT findet man im hebräischer und in aramäischer Sprache vor. Erst später wurde das AT in griechischer Sprache übersetzt. Die sogenannte LXX o. Septuaginta. An manchen Stellen wird das Hebräische durch das Griechische korrigiert, obwohl das Griechische um einiges jünger ist. Dadurch und durch andere Übersetzungsfehler, werden einige Sachen katholisch und tendenziös übersetzt. Auch hier sollte der Katholik mal in die Umfangreichere Elberfelder reinschauen. 


Neue Welt: Das die ZJ eine eigene Bibelübersetzung haben ist der Mehrheit bekannt. Wie viele Fehler sich hier eingeschlichen haben, meistens nicht. Es gibt ganze Listen und Bücher über die Fehler in dieser Ausgabe, die brauch ich hier nicht näher zu erläutern. Solltet ihr mal mit einem ZJ reden, dann unbedingt eine Elberfelder oder Schlachter zur Hand haben und ihr werdet merken, wo die Unterschiede sind.  


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