Kritische Stellungnahme zu den Solis - Sola Scriptura

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Hier geht es vor allem um die hermeneutische Frage der Schriftauslegung. Luther kämpfte gegen eine religiöse Großmacht die sich als die Autorität der Bibelauslegung verstand. Dies führte zu religiösem Missbrauch und zu problematische dogmatischen Ansätze.  

Es gibt verschiedene Quellen denen wir vertrauen schenken sollten, wenn es um die biblische Auslegung geht. 

Ganz wichtig ist die Schrift selbst. Die Bibel erklärt sich von alleine, man muss nur offen sein und unvoreingenommen an die heilige Schrift rangehen. Zusätzlich kommt die Arbeit des Heiligen Geistes, der an uns durch das Wort wirkt so wie es Jesus versprochen hat. Danach vergleicht man es mit der Tradition, mit dem bisher gekannten - aber diese Tradition muss erstmal selbst anhand der Bibel hinterfragt werden. Nicht zu vergessen ist auch die Vernunft. Das was wir herausfinden aus der Bibel, sollte auch Sinnvoll sein. Was aber Sinnvoll ist muss auch unter der Schrift stehen. 

So viel mal zum Grundgedanken der Sola Scriptura die vor allem auf folgendem Vers beruht:

Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.
2 Timotheus 3, 16-17

Somit steht das Sola Scriptura Prinzip gegen die unbiblischen Dogmen und Einflüsse der menschlichen Philosophie und Geduld.

Darf man das Sola Scriptura Prinzip ausspielen gegen Lehren außerhalb der Schrift? Was ist mit theologischen Kommentare, Andachtsbücher, Predigten und Lehren? 

Diese Frage ist wichtig für das Leben eines Christen. Etwas das ich öfters erlebt habe ist das Menschen keine weiteren Bücher oder Prediger (oder sogar Propheten) akzeptieren, wenn sie nicht in der Bibel stehen. Dieser Ansatz ist trügerisch. Denn wie viele Bücher werden selbst in der Bibel erwähnt, die es aber nicht in die Bibel geschafft haben? 

Das Prinzip "Sola Scriptura" macht nicht die Bibel zur alleinigen Quelle des Wissens aber es macht sie zur normativen Quelle der Wahrheit und zur Richtschnur (Kanon) von allem was dazu kommt. Wenn jemand ein eine Predigt hält und alles was er sagt ist biblisch und widerspricht dem nicht was schon vorher in der Bibel gesagt wurde, dann ist diese Predigt Teil der "Scriptura". Lese ich ein Buch das mir die Psalmen nahe bringen will und es verhält sich harmonisch zur Bibel, dann ist es Teil der "Scriptura", welche ich gutheißen und verwenden darf. 

Fazit: "Sola Scriptura" heißt nicht: Lese nur die Bibel, sondern halte die Bibel als Autorität der Lehre über alles. Wenn sich jemand unbiblisch verhält oder lehrt, egal ob es ein Theologe, der Papst oder ein Dozent ist, dann darfst du ihn mit der Bibel konfrontieren. Eine Predigt, geführt vom Heiligen Geist, hat Autorität wenn sie biblisch ist. Ein Buch und ein Ratschlag genauso. 

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